Malteser Fahrdienst: Immer unterwegs für die gute Sache
Karriere im Fahrdienst der Malteser
Sie sind mit Herz und Engagement für ihre Schützlinge da, bringen sie zu Schulen, Einrichtungen und Arbeitsplätzen. Das zeichnet die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer im Behindertenfahrdienst und weiteren Bereichen aus – die wichtigsten Infos zur Karriere im Fahrdienst.
Überblick:
Was macht der Malteser Fahrdienst?
„90 Prozent unserer Touren sind sogenannter Linienverkehr“, sagt Sebastian (33), der Fahrdienstleiter für Unterfranken bei den Maltesern, „das heißt, es handelt sich um täglich wiederkehrende Fahrten etwa für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf oder Menschen mit geistigen und körperlichen Handicaps, die zu ihren Einrichtungen gefahren werden.“ Das zweite, kleinere Standbein ist der Patientenfahrdienst. Er funktioniert wie ein Taxidienst und unterstützt Menschen unter anderem bei Fahrten zu Untersuchungen bei ihren Ärztinnen und Ärzten, zu Dialysebehandlungen, Chemo- und Bestrahlungstherapien, zu Kur- und Rehabilitationseinrichtungen und wieder zurück nach Hause. Sieben Fahrzeuge sind im Einsatz, die direkt von den Arztpraxen, Seniorenresidenzen oder den Patientinnen und Patienten selbst gerufen werden.
Wie ist der Fahrdienst organisiert?
In jedem Bus können sieben bis acht Personen mitgenommen werden, etwa 350 Fahrzeuge sind allein in Unterfranken täglich für den Fahrdienst der Malteser im Einsatz. Koordiniert werden die Einsätze von zwei Standorten aus – Schweinfurt und Aschaffenburg. „Pro Tag absolvieren wir etwa 1.000 Touren in unserem gesamten Einzugsbereich. Das ist eine immense logistische Leistung“, sagt Sebastian Ernst. Denn: Um die Anfahrtswege kurz zu halten, starten die Wagen von verschiedenen Orten – etwa 99 Prozent stehen deshalb auch bei den Fahrerinnen und Fahrern zuhause. „So schaffen wir es, dass jede Route nur zwischen 15 und 50 Kilometern lang ist.“ Das bedeutet auch, dass die Fahrerinnen und Fahrer Menschen aus ihrer eigenen Nachbarschaft abholen. „Teilweise arbeiten sie schon 20 Jahre bei uns“, erzählt Sebastian, „da entstehen natürlich langfristige Beziehungen und starke Bindungen“.
Was sind aktuelle Herausforderungen im Fahrdienst?
„Die E-Mobilität rückt insgesamt immer weiter in den Vordergrund“, betont Sebastian, „uns beschäftigen derzeit noch Fragen wie: Wo stellen wir sie unter? Wo werden sie geladen? Das werden wir klären, auch deshalb bekommen wir im nächsten Jahr ein bis zwei E-Fahrzeuge zum Testen.“ Auch die Digitalisierung schreitet weiter voran. „Noch werden Stundenzettel, Fahrtenbücher und Anwesenheitslisten händisch ausgefüllt, da arbeiten wir an einer volldigitalen Lösung über ein Portal und Displays in den Fahrzeugen.“
Dein Gehalt im Fahrdienst der Malteser berechnen
Bei der Vergütung richten sich die Malteser nach den „Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes" (AVR Caritas). Mit dem AVR Caritas Gehaltsrechner kannst du dir ausrechnen, mit welchem Gehalt Fahrer im Pflegedienst oder Fahrer im Behindertenfahrdienst bei den Maltesern rechnen können.
Wer eignet sich für den Fahrdienst?
Die meisten Fahrerinnen und Fahrer (85 Prozent) sind als geringfügig Beschäftigte eingestellt – auf 538-Euro-Basis. Deshalb bietet sich der Job vor allem für diejenigen an, die noch etwas dazuverdienen wollen. Die Fahrerinnen und Fahrer arbeiten in der Regel zwei bis drei Stunden am Tag, nämlich vormittags (zu Schul- und Arbeitsbeginn) und nachmittags. Vereinzelt werden auch Teilzeitkräfte eingesetzt, die dann noch zusätzliche Mittagsfahrten übernehmen. „Es gibt feste Termine, die gut planbar sind, die restliche Zeit steht frei zur Verfügung“, sagt Sebastian, „unsere Fahrerinnen und Fahrer haben in der Regel keinen Anfahrtsweg zur Arbeit. Aber vor allem eines ist wichtig: Die Menschen, die wir fahren, brauchen uns wirklich – und dementsprechend dankbar sind sie auch. Das macht den Job so sinnstiftend“. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Mitarbeitenden im Fahrdienst Spaß an Kontakt mit anderen Menschen, keine Berührungsängste und gute Umgangsformen haben. „Und natürlich sollten sie auch Einfühlungsvermögen für den Umgang mit unseren Fahrgästen und deren besonderen Bedürfnissen mitbringen.“
Fahrdienst Voraussetzungen: Welche fachlichen Qualifikationen braucht man?
Eine gültige Fahrerlaubnis der Klasse B ist Pflicht, um im Fahrdienst zu arbeiten. „Außerdem legen wir natürlich auf ausreichend Fahrpraxis Wert“, sagt Sebastian. Ein Personenbeförderungsschein ist nicht notwendig, da der Fahrdienst im Linienverkehr und mit maximal 9 Personen (inklusive Fahrerin oder Fahrer) unterwegs ist. „Allerdings müssen unsere Fahrerinnen und Fahrer ein einwandfreies erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorweisen können und einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, der nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.“ Letzterer kann in der hausinternen Ausbildung der Malteser nachgeholt werden. „Auch die Teilnahme an unserem internen Kurs „Prävention vor sexualisierter Gewalt“ ist eine zwingende Voraussetzung für eine Mitarbeit in unserem Dienst“, ergänzt Sebastian, „da unsere Mitarbeitenden täglich mit Kindern beziehungsweise besonders schützenswerten und hilflosen Personen in Kontakt stehen“.
Wer arbeitet noch im Fahrdienst?
Auch im Büro, in der Logistik und Disposition des Fahrdienstes werden immer wieder Mitarbeitende gesucht. Sebastian etwa hat Gesundheitsökonomie studiert, bevor er sich bewusst für den sozialen Bereich entschieden hat. „Ich liebe an meinem Job, dass er so abwechslungsreich ist“, sagt er. So ist er unter anderem für Personalfragen, betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte, den operativen Alltag und Neuerungen im Fahrdienst zuständig. „Jeder Tag bringt eine neue Herausforderung“, sagt er. Und wenn Not am Mann ist, übernimmt er auch schon einmal selbst eine Tour.