Palliativversorgung - ambulant und stationär
Menschen, die aufgrund einer schweren Erkrankung an starken Schmerzen, Luftnot oder weiteren Beschwerden leiden, können durch Angebote der palliativen Versorgung entlastet werden. Bei der Palliativmedizin geht es nicht darum, eine Erkrankung zu heilen, sondern die Begleiterscheinungen der Krankheit wie zum Beispiel Schmerzen, Atemnot und Übelkeit zu lindern. Die Palliativpflege ist unter anderem darin geschult, die Schmerztherapie zu begleiten und Wunden (durch die Erkrankung oder Druckstellen) speziell zu versorgen. Die Angebote der Palliativversorgung richten sich an Patientinnen und Patienten sowie deren Familie, Freunde und weitere Zugehörige.
Unsere Angebote:
Fragen und Antworten zur Palliativversorgung
Palliativstationen
Auf Palliativstationen in Krankenhäusern werden Patientinnen und Patienten mit weit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankungen mit begrenzter Lebenserwartung behandelt. Das sind Menschen mit fortgeschrittenen Tumorleiden, terminalen chronischen Herz- und Lungenerkrankungen oder fortgeschrittenen neurologischen Erkrankungen, mit Aids oder Patienten mit nicht-invasiver Beatmung, PEG-Sonde, Tracheostoma, parenteraler Ernährung über Portsysteme und Schmerzpumpentherapie oder Periduralkathetern.
Im Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen und Betreuung stehen:
- die Befreiung von Symptomen (wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Luftnot) oder deren weitgehende Linderung sowie die Verbesserung der Lebensqualität
- Therapie von komplizierend hinzutretenden Akuterkrankungen wie Lungenentzündung, Herzleistungsschwäche, Thrombosen
- Gespräche und Beratungen von Patientinnen und Patienten und deren Zugehörigen
- Unterstützung bei zu treffenden Therapieentscheidungen und bei der Erstellung von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten
Palliativstation im Malteser Krankenhaus:
Ambulante Palliativpflege
Ambulante Palliativdienste ermöglichen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und ihren Zugehörigen eine umfassende Palliativversorgung in ihrem häuslichen Umfeld (dazu gehören auch Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen). Palliativ-Pflegekräfte übernehmen zum Beispiel die Überwachung der Schmerztherapie, die Versorgung mit Portsystemen, den Verbandswechsel oder die Versorgung eines Tumors, eines Dekubitus oder von Wunden. Sie beraten und versorgen Patientinnen und Patienten und ihre Zugehörigen, um Schmerzen zu lindern, ihnen Ängste während der Krankheit und im Sterbeprozess zu nehmen und ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Die Hausbesuche finden nach Bedarf und - je nach Absprache - auch regelmäßig statt.
Palliativpflegedienste der Malteser
Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
In der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) werden nur ganz besonders schwer betroffene Patientinnen und Patienten betreut. Bei diesen Menschen kommen viele verschiedene Probleme zusammen und sie leiden unter Symptomen, die schwer zu behandeln sind. Spezialisierte Palliativteams (Palliative Care-Teams) können erkrankte Menschen und deren Zugehörige für eine kurze Zeit oder dauerhaft betreuen.
Im Unterschied zur Arbeit der ambulanten Palliativpflege braucht man für eine SAPV eine Verordnung durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt. Die Finanzierung erfolgt dann durch die Krankenkassen.
In der SAPV schließen sich verschiedene Fachkräfte zu einem Netzwerk zusammen. Dabei wird mit verantwortlichen Ärztinnen oder Ärzten und anderen Versorgern wie Pflegediensten, Apotheken, Physiotherapierenden oder Psychologinnen und Psychologen je nach Bedarf eng zusammengearbeitet. Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Atemnot oder auch psychisches und spirituelles Leid werden bestmöglich behandelt.
Die spezialisierten ambulanten Palliativversorgung beinhaltet folgende Leistungen:
- 24-Stunden-Erreichbarkeit
- zeitnahe Hausbesuche
- Organisation, Planung und Koordination aller Betreuungsmaßnahmen
- Beratung und Begleitung der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen
- spezielle palliativmedizinische und -pflegerische Versorgung (z.B. Schmerz- und Symptombehandlung, Wundversorgung, Portversorgung)
- Unterstützung in schwierigen Situationen im familiären und sozialen Bereich
- Herausfinden und Hilfe bei der Formulierung des Patientenwillens, zum Beispiel auch beim Verfassen einer Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
- Erstellung von Medikamenten- und Krisenplänen in Absprache mit der Hausärztin oder dem Hausarzt
SAPV-Netzwerke mit Beteiligung der Malteser:
- Katharinen Hospiz am Park, Flensburg
- Malteser in Bingen
- Ambulanter Palliativpflegedienst in Duisburg
- Ambulanter Hospiz- und Palliativdienst in Marburg
Hier finden Sie weitere palliative Unterstützungsangebote in ganz Deutschland:
Wegweise Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland
Ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche
Malteser Kinderpalliativteam Unterfranken
Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ) ist die aktive und umfassende Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie die Unterstützung deren Familien. Das Malteser Kinderpalliativteam in Unterfranken ermöglicht den erkrankten Kindern und Jugendlichen ihren Alltag zuhause in der vertrauten Umgebung zu verbringen - bis zum Tod. Durch die Therapie und Behandlung von belastenden Symptomen wird eine höchstmögliche Lebensqualität erreicht und somit Krankenhausaufenthalte vermieden. Das Team ist Ansprechpartner für die Familien bei allen auftretenden Fragen, in Krisensituationen und auch über den Tod hinaus.
Hier finden Sie weitere palliative Unterstützungsangebote in ganz Deutschland:
Wegweise Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland
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