Die Geschichte der Malteser
150 Jahre Deutsche Malteserassoziation
Der Rückblick auf 150 Jahre Deutsche Assoziation zeigt, wie sich aus bescheidenen Anfängen durch beharrliche Arbeit aller Mitglieder einerseits und visionäre Impulse Einzelner andererseits eine große und tatkräftige Organisation entwickeln konnte.
Dabei bleibt festzuhalten, dass das Eine ohne das Andere keine Wirkung haben konnte. Die Basis für eine starke „Deutsche Zunge“ des Souveränen Malteser Ritterordens wurde mit Gründung der Rheinisch-Westfälischen Genossenschaft und dem Schlesischen Verein Mitte des 19.Jahrhunderts gelegt. In den kurz darauf ausbrechenden regionalen Kriegen widmeten sich beide Assoziationen in der Tradition der Ordensgeschichte schon der Kriegskrankenpflege, welche im Ersten Weltkrieg noch an Bedeutung zunahm. In Friedenszeiten wurden sie allgemein karitativ tätig, insbesondere durch den Aufbau von Krankenhäusern. Stark behindert in ihrem Wirken durch die Zeit des Nationalsozialismus, konnten sich beide deutsche Assoziationen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Flüchtlingshilfe, dem Aufbau von Kinderheimen und beim Ausbau der Krankenhäuser wieder sozial engagieren. Durch die Fahrten nach Lourdes und der Einführung der Oboedienzritterklasse wurde sowohl für das geistliche Leben als auch für die Werke der deutschen Malteser eine wesentliche Grundlage geschaffen.
„Tuitio fidei et obsequium pauperum – Bewahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ – dieser Leitsatz sollte die Assoziation und ihr Tun durchdringen. Die Ordensmitglieder hatten eine Basis gefunden, auf der ein starkes Zusammenwachsen gefördert wurde, und eine Struktur entstand, die Wachstum nach innen und nach außen möglich machte. Mit Zusammenschluss der beiden Vereine 1993 zu einer vereinigten Deutschen Assoziation schlossen sich zwei starke Organisationen zusammen, um so gemeinsam effektiver für ihre Sache einzutreten. Die Deutsche Assoziation nimmt eine wichtige Stellung innerhalb des gesamten internationalen Malteserordens ein und trägt mit ausschlaggebenden Impulsen zu seiner weiteren Entwicklung bei.
Zeittafel zur Geschichte des Malteserordens
Zeittafel zur Geschichte der Malteser in Deutschland
1154: Bildung der ersten Ordenskommende in Duisburg
um 1200: Bildung des Großpriorats Deutschland mit Sitz in Heitersheim bei Freiburg/ Baden
1806: Auflösung des Großpriorats und Enteignung aller Ordenseinrichtungen auf Veranlassung von Kaiser Napoleon
1859: Gründung der Genossenschaft der Rheinisch-Westfäischen Malteser Devotionsritter
1864-1918: Der Orden leistet Lazarettdienste in verschiedenen Kriegen
1865: Gründung des ersten Krankenhauses, des St. Franziskus Hospitals in Flensburg.
1867: Gründung des Vereins Schlesischer Malteserritter
seit 1945: Wiederaufbauarbeit, Gründung von Krankenhäusern und Hilfswerken
ab 1950: Krankenwallfahrten nach Lourdes
1953: Gründung des Malteser Hilfsdienstes e.V. in Münster
1956: Einsatz im Ungarn-Aufstand
1965: Gründung der Malteser Schwesternschaft
1966: Einsatz im Vietnam-Krieg
1979: Gründung der Malteser Jugend
ab 1981: Behindertenwallfahrten nach Rom
1989: Gründung der Malteser Werke
1993: Zusammenschluß der Rheinisch-Westfälischen Malteser Devotionsritter mit dem Verein Schlesischer Malteserritter zur Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser Ritterorden e.V.
1997: Gründung der Gemeinschaft junger Malteser
1997: Gründung der Malteser Hilfsdienst gGmbH
seit 1997: Sanitätsdienst in Medjugorje
1998: Einsatz beim ICE-Unglück von Eschede
1999: Gründung der Malteser Trägergesellschaft
2000: Sanitätsdienst im Heiligen Jahr
2002: Einsatz bei der Elbe-Flut
2005: Sanitätseinsatz beim Kölner Weltjugendtag
ab 2015: Gründung des Malteser Integrationsdienstes
2017: Anerkennung des Malteserordens als eigenständiges Völkerrechtssubjekt durch die Bundesrepublik Deutschland und Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen