Hilfe für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung
Nur mal kurz ein Video zu einem interessanten Thema angucken – aber es gibt keine Untertitel für taube Menschen. Ein wichtiger Brief liegt im Briefkasten – aber es gibt keine Fassung in leichter Sprache für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung oder Behinderung. Oder der Klassiker: Das Gebäude hat eine Treppenstufe am Eingang. Als Mensch ohne Mobilitätsbehinderung nimmt man sie kaum wahr. Für Menschen im Rollstuhl wird sie aber zu einem großen Hindernis.
In Deutschland leben rund 10 Millionen Menschen mit Behinderung, 7,6 Millionen von ihnen mit einer Schwerbehinderung. Durch die UN-Behindertenkonvention von 2008 ist auch in Deutschland vieles inklusiver geworden. Inklusion heißt, dass Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung genauso am Leben teilhaben können wie Menschen ohne Behinderung oder Beeinträchtigung. Selbstbestimmung und Chancengleichheit stehen im Mittelpunkt. Trotz der Fortschritte gibt es immer noch zahlreiche Bereiche, in denen die Teilhabe für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung schwierig ist.
Malteser Hilfsangebote für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung
Auch deswegen bieten die Malteser vielfältige Angebote zur Unterstützung für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung an. Die Mitarbeitenden in den Projekten helfen Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung im Alltag und schaffen Freizeitangebote, die für alle zugänglich sind.
Begleitung zur Schule für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf
Sie begleiten junge Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung auf dem Weg zur Schule oder dem Kindergarten, sind in stressigen Augenblicken für sie da oder helfen auch mal beim Toilettengang – die Arbeit von Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern ist vielfältig. Die Unterstützung ist genau auf jedes einzelne der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugeschnitten. Die Assistenz und Begleitung von Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung zielen darauf ab, dass sie möglichst selbstständig durch den Tag kommen. So können diese jungen Menschen ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.
Erste-Hilfe-Kurse in leichter Sprache
Was muss ich im Notfall tun? Dieses Know-how ist für jede und jeden wichtig. Trotzdem gibt es bislang nur wenige Erste-Hilfe-Kurse für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung. Die Malteser bieten diese inzwischen vermehrt an, zum Beispiel in Goch, Saarlouis oder Köln. In diesen Kursen lernen die Teilnehmenden in leichter Sprache, wie man einen Verband anlegt, jemanden in die stabile Seitenlage bringt oder Maßnahmen zur Wiederbelebung durchführt. So wissen auch Menschen mit geistiger Behinderung oder Beeinträchtigung, wie sie im Notfall richtig handeln und sich und anderen helfen können.
⇨ Leichte Sprache - was ist das? Leichte Sprache richtet sich spezifisch an Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Behinderung. Sie nutzt unter anderem einen kleineren Wortschaftz und kurze, einfach strukturierte Sätze.
Kochclub für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung
Die Malteser bieten viele verschiedene Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung an. Eines davon ist der Kochclub der Offenen Behindertenarbeit (OBA) in Straubing. Die Teilnehmenden kaufen gemeinsam ein, kochen zusammen und essen dann in entspannter Atmosphäre. Dieter, Teilnehmer am Kochclub, macht das richtig Spaß: „Mal was Anderes machen und was ausprobieren, ist toll.“ Auch die Mitarbeitenden haben Freude an der Arbeit im Kochclub. Daniel, Fahrer und Koch bei der OBA, schwärmt: „Die Arbeit macht mir super Spaß. Das ist für mich bis jetzt der schönste Job, den ich je hatte." Die Teilnehmenden kommen dabei aus dem Alltag heraus: "Das sind für sie positive Erlebnisse, die Spaß machen. Das ist ein schönes Arbeiten.“
Wallfahrt nach Rom für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung
Alle drei Jahre unternehmen die Malteser eine Wallfahrt nach Rom für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung. Hunderte Menschen aus ganz Deutschland, viele von ihnen mit körperlicher Beeinträchtigung oder Behinderung, wohnen dabei in barrierefreien Unterkünften außerhalb Roms. Jeden Tag begeben sie sich mit Bussen in die Stadt. Auf dem Programm für die Pilgernden stehen unter anderem der Besuch von Sehenswürdigkeiten, Heilige Messen in den schönsten Kirchen Roms, eine Audienz beim Papst und eine große Party zum Abschied. Die viele Helfenden unterstützen die Teilnehmenden mit Behinderung oder Beeinträchtigung dabei, Roms Kopfsteinpflaster und Treppen zu bewältigen.