Köln. Auch die am Wochenende zwischen den USA und Russland erzielte Einigung auf einen Waffenstillstand wird kurzfristig nichts an der Not vieler Syrer ändern. Der ungehinderte und dauerhafte Zugang für humanitäre Organisationen ist nur eine von vielen Bedingungen, denen alle kriegsführenden Parteien zustimmen müssen, damit die Feuerpause ab kommenden Samstag gelten kann. Besondere Sorge bereiten den Maltesern die vielerorts zerstörten medizinischen Einrichtungen und der Mangel an medizinischem Personal.
“Dass das in Syrien verbliebene medizinische Personal nur unter ständiger Lebensgefahr arbeiten kann, ist eine Tatsache, die auch nach fast fünf Jahren Krieg nicht als Normalzustand akzeptiert werden darf“, fordert Janine Lietmeyer, Ländergruppenleiterin für die Region Nahost bei Malteser International. „Jede Zerstörung von medizinischer Infrastruktur bedeutet nicht nur unmittelbar, sondern für viele Menschen auch mittelfristig den Tod. Denn ohne medizinische Nothilfe und Zugang zu Basisgesundheitsdiensten sterben Kinder, Frauen und Männer nicht nur an Kriegsverletzungen, sondern auch an Krankheiten, die unter normalen Umständen problemlos behandelbar wären“, beschreibt Lietmeyer, die gerade aus dem türkisch-syrischen Grenzgebiet nach Deutschland zurückgekehrt ist, die verheerende Situation. Der besondere Schutz von medizinischem Personal, Ambulanzen und Krankenhäusern ist Kernbestandteil des humanitären Völkerrechtes.
Die Malteser haben ihre Hilfe für neu ankommende Vertriebene in der Region Azaz nahe der türkischen Grenze ausgeweitet. Sie errichten weitere 350 Unterkünfte, stellen mehr medizinisches Personal und mobile Kliniken bereit und sorgen mit Wassertanks und Bohrlöchern für eine bessere Trinkwasserversorgung für 12.000 Vertriebene. „Unsere Aufmerksamkeit gilt den Menschen, die als Zivilisten keiner der kriegsführenden Gruppen angehören, sondern zwischen Frontverläufen und in belagerten Städten unter unvorstellbaren Bedingungen ausharren müssen“, so Lietmeyer. Auch in den Nachbarländern Türkei, Libanon und Irak versorgt Malteser International in Gesundheitszentren und mit mobilen medizinischen Teams kranke und verletzte Flüchtlinge sowie die notleidende einheimische Bevölkerung.
Achtung Redaktion:
Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für die Region Nahost von Malteser International, steht in Köln für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
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Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen zu Spenden für die Menschen in der Region auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Nothilfe Syrien“
Oder online: www.malteser-spenden.de
Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Hilfe für Flüchtlinge“
www.aktion-deutschland-hilft.de
Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org und www.orderofmalta.int
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