Köln. Zehntausende Menschen fliehen akut vor den vorrückenden syrischen Regierungstruppen an die türkische Grenze. Malteser International verteilt als Erstmaßnahme 1.000 Decken an die frierenden Menschen, weitere Verteilungen von Zelten und Hilfsgütern zur Erstversorgung der neu Ankommenden sind geplant. Assad-treue Regierungstruppen haben die Kontrolle über die Hauptzufahrtsstraße von der Türkei nach Aleppo übernommen. Es steht zu befürchten, dass fortan Hilfsgüter, die über den Grenzübergang Öncupinar nach Aleppo transportiert werden, die Menschen in der umkämpften Stadt nicht mehr erreichen. „Das betrifft ganz unmittelbar Projekte von Malteser International. Unser syrischer Partner betreibt in der Stadt Aleppo und in der umliegenden Region medizinische Einrichtungen. Das Personal riskiert hier täglich sein Leben, um helfen zu können“, berichtet Sid Peruvemba, stellvertretender Leiter von Malteser International.
Trotz der Zusagen auf der Syrien-Geberkonferenz am 4. Februar 2016, deutlich mehr Mittel für die Versorgung der Betroffenen des Syrienkonfliktes zur Verfügung zu stellen, gibt es wenig Aussicht auf eine Verbesserung der Situation der Menschen innerhalb Syriens. „Das Aussetzen der Friedensverhandlungen in Genf bedeutet für die Syrer, dass es weiterhin nur geringe Aussicht auf eine politische Lösung des Konfliktes gibt. Darüber können auch die auf der Geberkonferenz beschlossenen Hilfszusagen nicht hinwegtäuschen. Humanitäre Hilfe kann kein Ersatz für entschlossenes politisches Handeln sein“, so Peruvemba.
Er fordert weiter: „Im Vordergrund aller Bemühungen muss der ungehinderte Zugang zur notleidenden Bevölkerung stehen. Die Zustände in den belagerten Städten sind unerträglich und die Intensivierung der Bombardierung durch die russische Luftwaffe in den letzten Tagen und Wochen führt zu immer mehr Toten und Verletzten.“
Syrische und internationale Hilfsorganisationen trafen sich im Vorfeld der Geberkonferenz am 3. Februar zu in London einem Dialog zivilgesellschaftlicher Organisationen mit Vertretern aus den Regierungsdelegationen. Die syrischen Akteure, die die Hauptlast der Risiken bei der Umsetzung der Hilfsprojekte vor Ort tragen, beklagen die Kurzfristigkeit von Mittelzusagen und mangelnde Flexibilität der Geber.
Malteser International leistet seit 2012 humanitäre Hilfe im Kontext der Syrienkrise und arbeitet in der Türkei, im Nordirak und im Libanon. Gemeinsam mit einer medizinischen Partnerorganisation konnten in Syrien in einem Feldkrankenhaus, einem Kinderkrankenhaus und zwei Basisgesundheitsstationen im vergangenen Jahr fast 75.000 Menschen versorgt werden.
Achtung Redaktion:
Sid Peruvemba, stellvertretener Leiter von Malteser International, und weitere Ansprechpartner stehen für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen zu Spenden für die Menschen in der Region auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
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Stichwort: „Nothilfe Syrien“
Oder online: www.malteser-spenden.de
Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Hilfe für Flüchtlinge“
www.aktion-deutschland-hilft.de
Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org und www.orderofmalta.int
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