Syrien: Ein Krankenhaus im Schutz der Grenze

30.000 Menschen leben im Camp Bab-al-Salam im Norden Syriens. Foto: Malteser International
30.000 Menschen haben im Syrischen Bab-al-Salam Schutz vor Krieg und Gewalt gefunden. Die Malteser leisten hier humanitäre Hilfe. Foto: Malteser International
Im Gespräch mit Ärzten und Fachleuten: Malteser Douglas Graf von Saurma-Jeltsch (4. v. l.). Foto: Malteser International
Ärzte schildern die Lage der geflüchteten Menschen im Krankenhaus von Bab al Salam in Syrien. Malteser Vorstand Douglas Saurma-Jeltsch (4. v. li.) im Gespräch. Foto: Malteser International

Der Deutsche steht auf syrischem Boden, in Bab al Salam, direkt an der syrisch-türkischen Grenze. Öncüpinar heißt der Übergang auf türkischer Seite.

Bab al Salam ist ein riesiges Flüchtlingscamp geworden: Fast 30.000 Menschen sind vor den Folgen des syrischen Bürgerkrieges hierhin geflohen. Saurma-Jeltsch macht sich zusammen mit anderen Vorstandsmitgliedern ein Bild von der Situation vor Ort. „Nachdem mehr und mehr Krankenhäuser in der Umgebung wegen der Luftbombardements die Arbeit einstellen mussten, gab es keine bessere Alternative, als die medizinische Hilfe in Bab al Salam auszubauen“, sagt Saurma-Jeltsch. Ein ehemaliges Hangargebäude der Zollbehörde wurde mit Geld des deutschen Auswärtigen Amtes zu einem voll funktionsfähigen Krankenhaus umgebaut. „Die Grenznähe ist der entscheidende Faktor, warum das Krankenhaus vor Luftangriffen geschützt war und die Menschen hier sicher behandelt werden konnten.“

Seit fünf Jahren leistet Malteser International humanitäre Hilfe in Bab al Salam. „Die Zerstörung der medizinischen Infrastruktur durch den Bürgerkrieg und später durch den IS hatte für die Menschen in Syrien verheerende Folgen. Die Mitarbeiter des Krankenhauses haben uns anschaulich geschildert, vor welchen Herausforderungen sie standen und teilweise immer noch stehen: die gewaltsamen Auseinandersetzungen, der Mangel an medizinischem Personal, der ständige Zuzug von noch mehr Vertriebenen,“ so Saurma-Jeltsch.

Die Zustände im Camp sind erbärmlich. „Der Großteil der Bewohner haust in Zeltunterkünften, die nur wenig Schutz vor kalten Temperaturen bieten. Die Straßen sind bei Regen verschlammt und die sanitären Einrichtungen nur hinlänglich, trotz der intensiven Bemühungen der syrischen Hilfsorganisationen, die Zustände zu verbessern. In den eiskalten Wintermonaten gibt es viele Fälle schwerer Bronchitis und Lungenentzündung. Die Menschen brauchen jetzt mehr medizinische Versorgung.“

Malteser International unterstützt insgesamt neun Gesundheitszentren, drei Krankenhäuser, zwei Blutbanken und eine Produktionsstätte für medizinischen Sauerstoff in Nord-West-Syrien.


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