Insgesamt werden rund 30.000 Rückkehrer und Bewohner der Ninewa-Ebene direkt von den Maßnahmen profitieren.
Das Angebot richtet sich an die Bewohner der Ninewa-Ebene, die seit 2014 zu großen Teilen vor dem Terror des Islamischen Staats (IS) und den Kämpfen in ihren Gemeinden und Städten geflohen waren. Bis zu ihrer Rückkehr lebten sie entweder in Vertriebenencamps im Irak, bei Verwandten oder als Flüchtlinge im Ausland. Es handelt sich um verschiedene ethnisch-religiöse Gruppen, darunter Christen, Jesiden, Kakae und Muslime. Das Programmgebiet umfasst zwei Distrikte des Ninewa-Gouvernements und erreicht Menschen in ländlichen Gemeinden und Städten.
Zuhause wieder zuhause: Mit Hausreparaturen, Wirtschaftsförderung, Bildung und sozialintegrativen Angeboten
Das Programm ist von Oktober 2018 bis Dezember 2020 in zwei Phasen angelegt. In der ersten Phase werden zerstörte oder beschädigte Gebäude in der Ebene repariert. Das Volumen beträgt 10 Millionen Euro und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.
Mit Beginn der zweiten Phase sollen ab Januar Maßnahmenpakete zur Wirtschaftsförderung, zur Bildung sowie zur Förderung des soziokulturellen Zusammenhalts und interreligiösen Dialogs folgen. Ingo Radtke, Generalsekretär von Malteser International: „Die Frage lautet: Was brauchen Menschen, die nach Krieg, Zerstörung und Vertreibung wieder in ihrer Heimat Fuß fassen und sich dort dauerhaft niederlassen wollen? Wir haben ein abgerundetes Programm entwickelt, das die vielfältigen Bedürfnisse von Rückkehrern nach Krieg und Vertreibung berücksichtigt – als Bürger, aber auch Religionsangehörige, als Familie und als Gemeinde.“
Die wirtschaftsfördernden Maßnahmen sehen unter anderem Investitionen in landwirtschaftliche und verarbeitende Klein- und Mittelbetriebe, Reparaturen an Bewässerungssystemen sowie die Schaffung von Ausbildungsplätzen vor.
Darüber hinaus sind Reparaturen und ein Ausbau von Schulen und Kindergärten geplant. Lehrer sollen Fortbildungen erhalten, in denen sie speziell den pädagogischen Umgang mit Schulkindern erlernen, die von ihren Erfahrungen mit Krieg und Vertreibung traumatisiert sind.
Mit einem breit gefächerten Kursangebot in Gemeinde- und Jugendzentren soll das friedliche Zusammenleben gesichert werden. „Die Menschen stammen aus unterschiedlichen ethnischen und religiösen Gruppen. In den Zentren sollen sie regelmäßig zusammenkommen und gemeinsam neue Kenntnisse und Fertigkeiten erlernen. Die Teilnehmer können sich beruflich qualifizieren und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt ihrer Region kennen- und vor allem schätzen lernen“, sagt Radtke.
Programm der Partnerschaften: Wiederaufbauprogramm von Kirche in Not initiiert und von lokalen Organisationen umgesetzt
Initiiert wurde das Programm vom katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“, das sich bereits zuvor für die Rückkehrer in der Region engagiert hatte und eng mit lokalen Akteuren der Ninewa-Ebene vernetzt ist. „Kirche in Not“ übergab die Programmleitung an Malteser International und wirkte dabei mit, das Programm zu einem integrierten Maßnahmenpaket weiterzuentwickeln. „Dank der guten Kontakte von „Kirche in Not“ konnten wir zudem schnell in der Region lokale Partner finden, mit denen wir die Wiederaufbau-Ziele für Ninewa erreichen wollen“, sagt Radtke.
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