Fastenzeit: Mit dem „Bauch-Hirn“ steuern – so fällt das Fasten leicht

Gute Nachricht nach den tollen Tagen und zu Beginn der Fastenzeit: „Ein regelmäßiger, zeitweiser Nahrungsverzicht kann ein ungesundes Ernährungsverhalten wieder ins Lot bringen“, sagt Fastenarzt Dr. Robert Bachmann, Leiter der Naturheilkunde der Malteser Klinik von Weckbecker in Bad Brückenau.

Das Essen wird nicht unbedingt von der Körperregion bestimmt, die für vernunftgerechtes Verhalten zuständig ist – unserem Gehirn. Wonach wir greifen, wenn der Hunger (oder auch nur die Gewohnheit) sich meldet, folgt einer inneren Steuerung durch unser „Bauch-Hirn“. Was wir essen, beeinflusst unser Verhalten und unsere Gefühle. Stimmungsaufhellende Glückshormone werden zu 95 Prozent im Bauch gebildet. Über diesen Effekt freuen sich Schokoladeproduzenten, Konditoren und Imbiss-Wirte.

Der Darm aber arbeitet unter anderem mit Hilfe von Millionen Bakterien hart daran, die zugeführte Nahrung nach seinen Möglichkeiten optimal aufzuschließen und zu verdauen. Nach Meinung des Fastenarztes hat es jeder mit der Zusammenstellung seiner Nahrung weitgehend selbst in der Hand, wie geartet der Bakterienbesatz im Darm ist. Ob das Bauch-Hirn einwandfrei und zu unserem Besten funktioniert, hänge von der Art der Keime ab. Verändere sich die Darmflora zum Negativen, beeinträchtige dies die Vitalstoff- und Nahrungsverwertung und folgerichtig auch die körperliche und psychische Befindlichkeit. „Auch das Körpergewicht wirkt wie ein Seismograph. Wissenschaftler gehen heute soweit zu sagen, dass für das Gewicht nicht nur entscheidend sei, was man zu sich nehme, sondern auch welche Art Keime das Essen im Darm verwerten“, so Bachmann.

Der Fastenprozess regt die Körperzellen dazu an, defekte Eiweiße, Entzündungsstoffe und nicht ausgeschiedene Stoffwechsel-Endprodukte auszuleiten und zu verstoffwechseln. Der Facharzt gibt folgende Tipps:

1. Fasten ist mehr als einfach nur das Essen wegzulassen. Zum richtigen Fasten gehört auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Tees, Obst- und Gemüsesäften, Gemüsebrühen, damit der Körper genug Vitamine und Mineralstoffe bekommt.

2. Generell können gesunde Menschen zu Hause fasten. Allerdings ist es meist schwer, in der gewohnten Umgebung die Alltagsroutine zu durchbrechen. Eine Fastenzeit von sieben Tagen sollte in diesem Fall nicht überschritten werden.

3. In der Fastenzeit ist gezielte Bewegung wichtig. Das kann Nordic Walking oder Tai Chi ebenso wie Wandern oder Spazierengehen sein.

4. Die  Fastendauer liegt in der Regel zwischen sieben und 21 Tagen. Fasten sollte gut vorbereitet sein und nach einem medizinisch und konzeptionell fundierten Plan erfolgen.

5. Mit Heilfasten läßt sich ein rascher Gewichtsverlust und eine Harmonisierung des vegetativen Nervensystems erzielen. Ein nachhaltiger Effekt wird erreicht, wenn das Heilfasten zum  Einstieg in eine nachhaltige Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten genutzt wird. Außerdem ist es wichtig, durch die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst die genaueren Ursachen für Gewichtsprobleme, die oft auch einen emotionalen Hintergrund haben, zu erkennen.

6. Nicht fasten dürfen z.B. Schwangere und Stillende, Magersüchtige, HIV-Infizierte und Krebskranke.

Wer bewusst gefastet hat, weiß:  Fettes, Süßes, Salziges verliert an Anziehungskraft und Abhängigkeiten mindern sich. Der Genuss eines knackigen Apfels lässt keinen Gedanken mehr an Schokoriegel aufkommen. „Ein gesunder Darm tut dem Menschen ganzheitlich gut“, so Dr. Bachmann. Dies erleben Menschen auch auf geistiger Ebene: Die Stimmung hellt sich auf. Lebensziele und -perspektiven bekommen eine neue Dimension. Der Blick auf das Wesentliche wird frei.

Weitere Informationen zum Heilfasten unter www.weckbecker.com 


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