Erste Hilfe rettet Leben - Tipps z Verbrennungen

Dr- Löb vor einem Notartztwagen

Verbrennung Nahezu jeder hat sich schon mal am heißen Wasserdampf oder am Bügeleisen verbrannt. Meist geht das glimpflich aus. Doch es gibt verschiedene Schweregrade bei Verbrennungen, die dramatisch und lebensgefährlich verlaufen können.


? Was ist passiert?

Dr. Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser, erklärt: „Ursachen sind offenes Feuer, Flammen oder Grill-Unfälle. Auch glühendes Metall, starke Sonneneinstrahlung, Solarien, heiße Flüssigkeiten oder Dampf können zu einer Verbrennung führen.“

? Woran erkennen Sie eineVerbrennung?

„Die Haut ist gerötet und geschwollen, es bilden sich Blasen. Womöglich ist die Haut zerstört. Der Betroffene kann auch einen Schock erleiden durch den Verlust an Gewebeflüssigkeit und Salzen sowie durch starken Schmerz“, beschreibt der Malteser-Experte. Eine Rolle spielen die Tiefe und die Fläche der Verbrennung.

? Was müssen Sie als Erstes tun?

Begeben Sie sich nicht selbst in Gefahr, in dem Sie in das Feuer hineinlaufen. Wählen Sie den Notruf. Sprechen Sie den Verletzten an. Sind Kreislauf oder normale Atmung nicht mehr vorhanden, führen Sie eine Herz-Lungen Wiederbelebung durch.
„Kleinere Wunden von der Größe einer Handfläche können mit fließendem Leitungswasser maximal zehn Minuten gekühlt werden. Danach legt man ein steriles Tuch locker und keimfrei auf die Wunde. 
Großflächige Verbrennungen kühlt man mit feuchten Tüchern, aber nie mit kaltem fließendem Wasser. Sonst kühlt der Körperstamm zu stark aus“, erklärt Löb. „Durchtränkte, nicht auf der Haut haftende Kleidung sollte rasch, aber mit größter Vorsicht entfernt werden.
Brandstoffe an der Kleidung, die schnell und intensiv brennen und oftmals hängenbleiben wie Holz, Öl, Teer oder Kunststoff, entfernt man. Derartige Brandstoffe auf der Haut belässt man. 
Brennt die Kleidung, sollte man den Betroffenen am Weglaufen hindern und die Flammen mit einer Decke ersticken, den Betroffenen auf dem Boden wälzen oder ihn mit Wasser übergießen.“ Auf keinen Fall sollte man Hausmittel wie Mehl oder Essig verwenden oder Brandblasen öffnen – Infektionsgefahr! 


Hat man sich im Mund- und Rachenraum verbrannt, kühlt man von außen und lutscht Eiswürfel.

Interview: Silke Lorenz


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