Köln - Die Malteser haben am Freitag, dem 17. November, ihre neue Zentrale in Köln Kalk mit einem Familienfest für alle Mitarbeiter offiziell eingeweiht. Sie waren zum 1. Oktober 2017 mit rund 400 Mitarbeitern aus dem alten Bürogebäude in der Kalker Hauptstraße 22-24 ein paar Hundert Meter weit in die Erna-Scheffler-Straße 2 im so genannten Deutzer Feld umgezogen.
500 Teilnehmer, neben den Mitarbeitern und deren Familienmitgliedern, Dr. Erich Prinz von Lobkowicz, Präsident der deutschen Assoziation des Malteserordens, und Dr. Ralf Heinen, Stellvertreter der Kölner Oberbürgermeisterin, feierten.
Zur Begrüßung der Gäste sagte Prinz Lobkowicz: „Wichtig ist, dass keiner sagen kann, jetzt haben sich die Malteser einen Palast gebaut. Das Auffälligste ist, dass hier niemand ein eigenes Büro hat.“ Die Funktionalität des Gebäudes beeindrucke. Bürgermeister Dr. Heinen beglückwünschte die Malteser zum neuen Domizil und sagte, die Malteser seien „eine starke Gemeinschaft mit Profis im Ehren- und Hauptamt, gleichermaßen traditionsbewusst und modern, selbstlos und immer nah dran am Menschen im Namen des Herrn!“
Der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki segnete die kleine Kapelle der Malteser im Rahmen einer Heiligen Messe mit Stab und Mitra, sechs Messdienern, Weihrauch und Chor. Zuerst das Ambo, dann den Altar und dann den Tabernakel, schließlich das Haus. Wegen des Weihrauchs mussten extra die Feuermelder der Kapelle abgebaut werden. Das Gestühl war gerade noch rechtzeitig, erst wenige Stunden vor Beginn des Pontifikalamts, eingetroffen. Der Kölner Erzbischof sagte in seiner Predigt: „Sie bearbeiten hier nicht nur Akten. Was Sie arbeiten, tun Sie für Christus, weil Sie in den Menschen, denen Sie helfen, Christus sehen. Gottesdienst und Nächstendienst sind eins. Das Herz dieses Hauses schlägt hier in der Kapelle. Ich wünschen Ihnen von Herzen Gottes Segen!“
Mit 500 aufsteigenden Luftballons schickten die Kinder aus dem Innenhof der neuen Malteser Zentrale ihre „Wünsche gen Himmel“. Danach sorgten Attraktionen für Groß und Klein für Frohsinn, u. a. eine Backstube für Adventsplätzchen, eine Hüpfburg, Schminken für Kinder, eine Mal-Ecke und Erste Hilfe für Teddys und Rettungsfahrzeuge. Die Oldtimershow, Massage und Fitnessgeräte interessierten die Größeren. Eine Tombola mit attraktiven Preisen war für Groß und Klein spannender Moment. Zwischen 14:45 und 17 Uhr konnten alle Gäste auf eigene Faust fast das Gebäude erkunden. Fast alle Türen waren geöffnet, sogar die Vorstandsbüros.
Malteser Finanzvorstand Verena Hölken: „Ein Umzug der Malteser Zentrale war unvermeidbar, weil nach über 20 Jahren ein noch längerer Verbleib in der alten Zentrale aufgrund von städtebaurechtlichen Auflagen nicht mehr länger möglich war. Das Gebäude gegenüber den Köln Arcaden war auch längst zu eng geworden.“
Bei der Suche nach einer geeigneten neuen Lösung wurden viele Alternativen geprüft, so auch der Neubau eines Gebäudes in Eigenregie auf dem bisherigen Grundstück. Doch das haben die Malteser Mitte 2015 verworfen. Das Bauprojekt in eigener Regie hätte zu viel Zeit und Energie beansprucht. Stattdessen entschied das Präsidium 2015, ein angebotenes neues Gebäude unweit des bisherigen Standortes in Köln-Kalk zu mieten. Die neue Zentrale, bot vor allem die Möglichkeit, alle zentralen Bereiche des Malteserverbundes in einem Gebäude zusammenzuführen.
Im Mietvertrag mit dem Immobilien- und Hochbauentwicklungs-Unternehmen Aurelis wurde ein Vorkaufsrecht für den fertigen Bau vereinbart. Als der Entwickler das Gebäude Anfang 2017 an einen Investor verkaufen wollte, mussten die Malteser sich entscheiden, ob sie zu den selben Konditionen in den Kaufvertrag einsteigen wollen. Sie prüften den Kaufvertrag auch mit externen Gutachten eingehend und entschlossen sich, nicht zuletzt wegen der aktuell günstigen Zinslage, zum Kauf des Gebäudes.
„Wir haben also ein schlüsselfertiges Gebäude erworben“, sagt Malteser Finanzvorstand Verena Hölken. „Die Investition ist trotz der Höhe von 32 Millionen Euro gerechtfertigt. Wenn wir eine Immobilie mieten müssten, würde das auch Geld kosten. Und bei der aktuellen Zinslage, sind die Gesamtkosten bei einem realistischen Nutzungszeitraum von 30 Jahren beim Kauf geringer als bei Miete. Wir sind ganz bewusst mit den finanziellen Mitteln der Malteser umgegangen und haben so die günstigere Lösung gefunden.“
Die Malteser Zentrale verfügt über eine Fläche von 10.150 Quadratmetern (MF/G), 9 Konferenzräumen, 21 Besprechungsräumen und 138 Tiefgaragenplätze. Es ist ein Niedrigenergiegebäude mit großen Anlagen für den Tagbetrieb und einem Energiesparmodus für nachts. Der Keller steht in einer „Wanne“ zum Schutz gegen das Rheingrundhochwasser. Auf die Dachbebauung wurde wegen der Sicht der Nachbarn auf den Dom verzichtet.
Die größte Einzigartigkeit des Gebäudes stellt die Kapelle dar. Bemerkenswert ist auch das historische Archiv mit Rollregalen und einer eigenen Klimatisierung zur sicheren Aufbewahrung der besonders zu schützenden Dokumente und Reliquien der Malteser Geschichte.
Die neue Malteser Zentrale befindet sich im Deutzer Feld. Das Deutzer Feld liegt auf der rechten Rheinseite und ist ein ehemaliges Industrie-/Gewerbeareal zwischen den Kölner Stadtteilen Kalk und Deutz. In direkter Nachbarschaft liegt u.a. die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, der ADAC, die Kölner Feuerwehrhauptwache und zukünftig auch die Zentrale der GAG, um nur einige Unternehmen zu nennen.