Junge Menschen in der Sterbe- & Trauerbegleitung
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Wenn Menschen schwer krank sind oder im Sterben liegen, ist für die ganze Familie und den Freundeskreis oft nichts mehr wie es war. In dieser Zeit können ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter aus der Hospizarbeit und Trauerbegleitung unterstützen. Die Malteser begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene genau dort, wo diese Menschen gerade leben - in ihrer Wohnung, im Altenheim, im Krankenhaus oder im Hospiz.
Eva begleitet ehrenamtlich Sterbende
Ehrenamtliche - wie Eva im Video - sind in der Sterbebegleitung für den Sterbenden da. Sie reden über das Leben und den Tod, gucken gemeinsam ein Fußballspiel oder sitzen am Bett, während der Vater mal eben zum Einkaufen fährt. Sie unterstützen da, wo es gebraucht wird. Auch für die Familien und Freunde der Sterbenden sind Ehrenamtliche da – nicht nur im Sterben, sondern auch in der Zeit von Trauer nach dem Tod.
Digitaler Werkstatt-Tag "Hospizkultur in Gesellschaft: Mit jungen Menschen die Zukunft gestalten" am 11. Juni 2021
Das Projekt hat trotz Corona Fahrt aufgenommen. In den letzten beiden Jahren haben wir uns gemeinsam mit jungen Menschen aus ganz Deutschland neugierig und experimentierend auf den Weg gemacht, um neue Spuren der Hospizkultur in der Gesellschaft zu ziehen. Der digitale Werkstatt-Tag des Projektes am 11. Juni 2021 lädt zum Austausch über die Erfahrungen im Projekt und zur Diskussion von Ideen und Visionen ein.
Mit Impulsvorträgen und vor allem in Form von interaktiven Ideen-Werkstätten und Diskussions-Foren unter dem Titel „Hospizkultur in Gesellschaft: Mit jungen Menschen die Zukunft gestalten“ möchten wir andere zur Zusammenarbeit mit jungen Menschen in der Hospizarbeit inspieren und Mut machen, neue Wege zu beschreiten.
Kontakt:
Bernadette Groebe
Fachstelle Hospizarbeit, Palliativmedizin & Trauerbegleitung
Tel. 0221 9822-2631
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Das Projekt "Junge Menschen in der Sterbe- & Trauerbegleitung"
Innovation für die Hospizarbeit und Trauerbegleitung
Wenn die Oma im Krankenhaus verstirbt, der Vater oder die kleine Schwester schwer krank zuhause gepflegt wird oder man einen Freund in einem Unfall verloren hat - auch junge Menschen (unter 30 Jahren) machen ihre Erfahrungen rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer. Viele haben Fragen oder wollen sich mit anderen Menschen in gleichem Alter über ihre Erfahrungen austauschen.
Im deutschlandweiten Projekt kommen wir mit jungen Leuten über Sterben, Tod und Trauer in Kontakt. Wir möchten sie für ein Ehrenamt in der Hospizarbeit interessieren und begeistern. Gemeinsam mit jungen Menschen entwickeln Hospizdienste und -Einrichtungen an 12 Pilotstandorten neue Perspektiven und Konzepte für die Hospizarbeit. So können mehr junge schwerkranke und trauernde Menschen von Ehrenamtlichen im ähnlichen Alter begleitet werden.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Wir kooperieren mit dem Deutschen Hospiz und Palliativverband e.V. (DHPV). Der Verein SORGENETZ in Kooperation mit der Universität Graz begleitet, berät und evaluiert das gesamte Vorhaben aus wissenschaftlicher Perspektive.
Wer ist dabei? 12 Pilotstandorte gestalten die Hospizcommunity
Im Projekt gestalten zwölf Standorte deutschlandweit über den Projektzeitraum von 3 Jahren (Frühjahr 2019 bis Frühjahr 2022) unsere Hospizcommunity - für ein vielfältiges und buntes Ehrenamt!
Einmal im Jahr findet ein Fachtag zum Thema "Junge Menschen in der Sterbe- und Trauerbegleitung" statt. Hier können sich interessierte und teilnehmende Hospizdienste sowie engagierte Menschen von jung bis alt über ihre Erfahrungen austauschen und Anregung für innovative Formen der Hospizarbeit erhalten.
Ihr wollt mehr über die einzelnen Projekte vor Ort erfahren, dann meldet euch!
Berlin
Kinderhospiz- und Familienbegleitdienst, Malteser Hilfsdienst e.V
Sonja Thissen
familienbegleitung.berlin@malteser.org
Website
Bonn
Ambulanter Hospizdienst, Zentrum für Palliativmedizin, Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg
Sabine Krause
Sabine.Krause2@helios-gesundheit.de
Website
Bodensee
AMALIE Ambulanter Kinderhospizdienst für den Landkreis Bodensee, gem. Trägerschaft Malteser Hilfsdeinst e.V. und Stiftung Liebenau
Barbara Weiland
barbara.weiland@stiftung-liebenau.de
Website
Darmstadt
Malteser Hospizzentrum Darmstadt/Südhessen, Malteser Hilfsdienst e.V.
Theresa Serr
kinderhospizdienst.darmstadt@malteser.org
Website
Dortmund
Malteser Hospizdienste St. Christophorus, Malteser Hilfsdienst e.V.
Annika Lorenzen
annika.lorenzen@malteser.org
Website
Duisburg
Malteser Hospizzentrum St. Raphael
Sabine Beier
sabine.beier@malteser.org
Website
Freiburg
Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald, Malteser Hilfsdienst e.V.
Verena Berg-Oestringer
kinderhospizdienst.fr@malteser.org
Website
Lübeck
Palliativnetz Travebogen
Katrin Eilts-Köchling
katrin.eilts-koechling@travebogen.de
Website
Magdeburg
Ambulantes Hospiz- und Palliativberatungszentrum, Malteser Hilfsdienst e.V.
Antje Schmidt
antje.schmidt@malteser.org
Website
Meppen
Hospiz-Hilfe-Meppen e.V.
Elisabeth Beerling-Albert
info@hospiz-meppen.de
Website
Niederrhein
Hospizdienst der Malteser am Niederrhein, Malteser Hilfsdienst e.V.
Martina Zimmer
hospiz.niederrhein@malteser.org
Website
Würzburg
Malteser Hospizdienst Würzburg, Malteser Hilfsdienst e.V.
Heike Heller
heike.heller@malteser.org
Website
Themenschwerpunkte im Projekt
Statuserhebung: Junge Menschen in der Malteser Hospizarbeit und Trauerbegleitung
Unsere Statuserhebung mit der Uni Graz (Dezember 2018 bis Januar 2019) innerhalb der Malteser Hospizarbeit und Trauerbegleitung zeigte, dass 3,5 Prozent der Mitarbeitenden unter 30 Jahre alt sind. Das entspricht dem allgemeinen Bild in der Hospizarbeit. An der Umfrage nahmen 64 Dienste der ambulanten und stationären Hospizarbeit und Trauerbegleitung an 43 Standorten teil. Von allen dort tätigen Mitarbeitenden sind 61 junge Menschen unter 30 Jahren in der ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleitung und 4 junge Menschen hauptamtlich beschäftigt.
Schon engagierte junge Menschen wurden zu ihrer Motivation für ein Ehrenamt in der Hospizarbeit und Trauerbegleitung und ihren Erfahrungen dort befragt. 26 Personen antworteten. Es sind vor allem die persönlichen Kontakte und innere Motive, die diese jungen Menschen zur Hospizarbeit bewegen. Sie gaben einerseits den Wunsch an, sich in der Hospizarbeit mit existentiellen Fragen von Leben und Tod auseinandersetzen zu wollen, andererseits auch ganz konkret Menschen in ihrer letzten Lebensphase oder ihrer Trauer unterstützend zur Seite stehen zu wollen. Ihr Ehrenamt in der Sterbe- und Trauerbegleitung nahmen die befragten jungen Menschen als bereichernd wahr. Sie haben die Chance, über intensive Beziehungen zu zunächst Fremden in existentiellen Grenzsituationen Vieles zu lernen und in ihrer Persönlichkeit zu wachsen.
Etwas überrascht und dankbar zeigten sich die jungen Menschen über die einzigartige Atmosphäre der Hospizarbeit, die geprägt ist von Menschlichkeit und Wärme, und darüber, dass man mit so „kleinem Aufwand“, das einfache Dasein, so viel beim Gegenüber bewirken kann.
Ausgewählte Zitate junger Menschen aus der Statuserhebung
„Der erste Grund, der mich in der Hospizarbeit hält ist, dass ich merke, dass ich mit kleinem Aufwand viel bei anderen Menschen bewirken kann und die zu Begleitenden durch Gespräche oder einfach durch meine Anwesenheit glücklich machen kann.“
„Ich kann dankbarer sein und noch einmal ganz anders über das Leben nachdenken, als ich es ohne die Hospizarbeit könnte. Sie erweiterte meinen Horizont grundlegend. Neben diesen immer wieder prägenden Gedanken, glaube ich, dass ich auch dem Tod im persönlichen Umfeld besser gewappnet bin.“
„Hinter jedem Menschen stecken sehr interessante persönliche Geschichten und Erfahrungen, […]. Diese Gespräche wirken lange nach und helfen mir, meine eigenen Werte und Vorstellungen vom Leben immer wieder neu zu korrigieren und auszuloten, um am Ende selbst auf ein erfülltes Leben zurückblicken zu können. Da sich die Begegnungen stark von alltäglichen Freundschaften und Unterhaltungen unterscheiden, schätze ich sie sehr. Sie halten mich an der Hospizarbeit.“
„Hospize haben für mich eine besondere Atmosphäre, die ich als sehr entschleunigend empfinde. […] Ebenso ist die Kommunikation in einem Hospiz gänzlich aufrichtig, da es das einzige ist, das wichtig ist. Ich finde, dass diese Teile in unserer Gesellschaft seltener geworden sind und mir tut es gut, dass es diese Orte gibt.“