Die Menschen in ihrer Not nicht allein lassen
Das Coronavirus und die von ihm ausgelöste Atemwegserkrankung Covid-19 breitet sich auch in Deutschland rapide aus. Das öffentliche Leben steht nahezu still und die Menschen sind aufgefordert, sich wenn möglich zu Hause aufzuhalten. Auch in dieser schweren Zeit haben die Malteser die Aufgabe, weiter für die Menschen in Not da zu sein – und das sowohl in den medizinischen Einrichtungen und dem Katastrophenschutz als auch im sozialen Ehrenamt.
Darum geht’s:
Corona-Krise: Die Malteser helfen Menschen mit unterschiedlichen Hilfsangeboten. Spende jetzt und unterstütze unsere Arbeit.
Die aktuelle Coronavirus-Lage in Deutschland
Dieser Artikel entstand während der ersten Pandemie-Wellen, lange bevor die internationale Gesundheitsnotlage im Mai 2023 von der World Health Organisation (WHO) aufgehoben wurde. Seit einigen Monaten (Stand: September 2023) verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) wieder einen Anstieg der gemeldeten Coronainfektionen. Darum riefen einige Ärztinnen und Ärzte zum freiwilligen Tragen von Masken auf. Sorgen bereiten zudem neue Corona-Varianten sowie bevorstehende Erkältungswellen.
Einsatz für den Katastrophenschutz
In der Kleinstadt Nürtingen in Baden-Württemberg bildet sich eine lange Autoschlange vor dem sogenannten “Corona-Abstrich-Zentrum“ am Festplatz an der Bundesstraße. Helferinnen und Helfer der Malteser haben hier gemeinsam mit den lokalen Kliniken ein mobiles Corona-Testzentrum geschaffen. Dafür wurden Zelte aufgebaut und alle nötigen Schutzmaßnahmen für die Testerinnen und Tester getroffen. So ist es möglich, ein Auto nach dem anderen vorfahren zu lassen und von medizinischem Personal in voller Schutzkleidung einzeln einen Abstrich aus dem Rachen machen zu lassen. „Auch wenn das viel Engagement und Zeit von unseren Helferinnen und Helfern fordert, können wir so dafür sorgen, dass die Krankenhäuser und Arztpraxen entlastet werden, was wiederum uns allen zu Gute kommt“, sagt Marc Lippe, Bezirksgeschäftsführer der Malteser vor Ort. So werden hier bis zu 500 Menschen, nach Überweisung durch den Hausarzt oder die Hausärztin, täglich getestet.
Ähnlich wie in Nürtingen sind in ganz Deutschland Malteser mit ihren Einheiten des Katastrophenschutzes im Einsatz. Derzeit (Stand: November 2020) gibt es 73 Abstrichstationen, Testzentren und Teams. Sie sorgen dafür, dass spezielle Screenings an den Krankenhäusern entstehen für Verdachtsfälle, entlasten den über die bundesweite Nummer 116117 erreichbaren ärztlichen Notdienst oder übernehmen die Versorgung von Menschen in häuslicher Quarantäne.
Besondere Herausforderungen machen erfinderisch
Als zu Beginn der Corona-Pandemie auch in Deutschland die Schulen geschlossen wurden, fasste man am Bodensee den Plan, neue Hilfsangebote ins Leben zu rufen. Die freiwerdenden Kapazitäten im Schulfahrdienst sollten genutzt werden, um Menschen, die entweder über 65 Jahre alt sind oder aufgrund einer Vorerkrankung zur Risikogruppe gehören, einen kostenlosen Einkaufsdienst anzubieten. „Anstatt unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zwangsurlaub zu schicken, stellen wir für Risikogruppen und Senioren einen kostenlosen Einkaufsservice zur Verfügung“, so Bezirksgeschäftsführer Jürgen Raupp.
Dieser Einkaufsservice kann telefonisch beauftragt werden und übernimmt auch Fahrten zur Apotheke, um Rezepte einzulösen. Besonders in den sozialen Netzwerken fand das Angebot schnelle Verbreitung. Auf Facebook, wo sich zur Zeit überall Gruppen bilden, die ihre Hilfe für andere Menschen anbieten, meldeten sich schnell die ersten Nutzer, die das Angebot der Malteser dankend für ihre älteren Angehörigen annahmen.
Bereits am ersten Tag der Aktion versorgten die Helfer allein in Konstanz zwölf Senioren mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen für die nächsten Tage. Doch nicht nur die Versorgten freuen sich über das Angebot, auch die Stimmung der Fahrerinnen und Fahrer ist gut. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir jetzt direkt mit anpacken können und einen Weg gefunden haben, wie wir den Menschen ganz praktisch zeigen können, dass wir sie in dieser schweren Zeit nicht allein lassen“, sagt Silvia Baumann, die den Einkaufsdienst im Hintergrund koordiniert.
Weil Nähe zählt – auch jetzt
Die aktuelle Pandemie trifft viele ältere Menschen besonders hart, die allein leben und deren Highlight in ihrem normalen Alltag oft der Besuch der ehrenamtlichen Helfenden des Besuchs- und Begleitungsdiensts oder ein Besuch in einem Tagestreff ist. Um ihre Gesundheit nicht zu gefährden, können diese Angebote derzeit nicht stattfinden. Damit diese Menschen weiterhin ein offenes Ohr und eine helfende Hand finden, wird in ganz Deutschland von den Maltesern daran gearbeitet, neue Wege auszuprobieren, wie sie auch über die Distanz „nah am Menschen“ bleiben können. So wird vielen älteren Menschen angeboten, sich am normalen Besuchstermin über das Telefon zu verabreden oder sogar einmal einen Live-Chat über Skype auszuprobieren.
Übrigens ist all unser Engagement in der Corona-Krise nur mit deiner Unterstützung möglich! Neben dem wertvollen ehrenamtlichen Einsatz so vieler Menschen sind wir auf Spenden angewiesen, um für ausreichend Hygienematerialien zu sorgen, oder die logistischen Kosten für den Einkaufsdienst stemmen zu können. Daher unsere Bitte: spende doch hier und hilf uns, diese Krise gemeinsam zu bewältigen.
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