Weltflüchtlingstag: Solidarität in der Krise
Einmal im Jahr, am 20. Juni, ist Weltflüchtlingstag. Mit unterschiedlichsten Aktionen und Veranstaltungen wird an diesem „World Refugee Day“ auf das Schicksal der Vertriebenen aufmerksam gemacht. Im Jahr 2023 ist der Tag besonders wichtig, denn noch nie gab es so viele Geflüchtete auf der Welt.
Darum geht's:
Was ist der Weltflüchtlingstag?
Es sind alarmierende Zahlen: Weltweit sind 108,4 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie noch nie zuvor. Das zeigt der Global Trends Report von UNHCR von Ende 2022. Die Menschen fliehen vor Kriegen, gewaltsamen Konflikten, politischer Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen und Naturkatastrophen. Einmal im Jahr wird mit dem Weltflüchtlingstag (World Refugee Day) gezielt auf ihre Nöte, Bedürfnisse, Wünsche und auch Rechte aufmerksam gemacht und ihre Situation ins Bewusstsein der globalen Öffentlichkeit gerückt. Gegründet wurde der Weltflüchtlingstag von den Vereinten Nationen zum 50. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention. Seit 2001 wird er jedes Jahr am 20. Juni mit einer Vielzahl an Aktivitäten und Informationsveranstaltungen begangen.
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Malteser International: Unterstützung für Flüchtlinge weltweit
Seit 2005 gibt es Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens, welches dem deutschen Malteser Hilfsdienst e.V. und seinem Auslandsdienst entstammt. Bei unterschiedlichsten humanitären Krisen ist Malteser International vor Ort, schützt und rettet Leben. Ob in Afrika, Amerika, Asien, dem Nahen Osten und Europa: Mehr als 135 Projekte in 36 Ländern gibt es – dabei haben die Helferinnen und Helfer neben der Nothilfe immer auch die Erarbeitung dauerhafter Lösungen im Blick, um die Menschen möglichst langfristig und nachhaltig zu unterstützen. So ist Malteser International nicht nur in akuten Krisensituationen mit der Katastrophenhilfe im Einsatz – wie etwa bei dem Erdbeben in Syrien und der Türkei. Sie engagieren sich dauerhaft für Vertriebene und Menschen, die unter den Folgen von Kriegen und gewaltsamen Konflikten leiden, und setzen sich in ihren weltweiten Projekten unter anderem für eine sichere Ernährung sowie gegen Hunger und Mangelernährung ein.
Gesundheit im Blick
Ein Hauptaugenmerk liegt bei Malteser International immer auch auf den vertriebenen Menschen weltweit. Häufig leiden sie unter großer Not, unter Hunger, mangelnder medizinischer und gesundheitlicher Versorgung sowie schlechten hygienischen Bedingungen. Zum Weltflüchtlingstag machen die Malteser darauf aufmerksam – mit der Kampagne „Auf der Flucht: Gesundheit darf nicht auf der Strecke bleiben.“
Flüchtlingskrise – so helfen die Malteser konkret
Ob bei akuten Krisen als spontane Hilfe oder zur dauerhaften Unterstützung: Es gibt sehr viele Hilfsprojekte von Malteser International, etwa in Syrien, der Demokratischen Republik Kongo, in Kenia, Nigeria, dem Libanon, Haiti, in Pakistan, Afghanistan. Wir stellen dir stellvertretend vier der vielen Projekte vor:
Humanitäre Hilfe in Bangladesch
Es gilt als größtes Flüchtlingscamp der Welt: In den Camps bei Cox’s Bazar im Süden Bangladeschs leben mehr als 900.000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen. Die Rohingya waren vor Gewalt und Terror aus ihrer Heimat Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen. Gemeinsam mit ihrer bangladeschischen Partnerorganisation GK unterstützt Malteser International sowohl die Geflüchteten als auch die Menschen, die in der Nähe der Flüchtlingscamps leben. In drei Gesundheitseinrichtungen erhalten die Menschen kostenlose medizinische Versorgung, Unterstützung bei mentalen Problemen und ebenso wichtige Informationen zu Hygiene und Ernährung. Im März 2023 kam es in dem Camp zu einem Großbrand – die Partnerorganisationen von Malteser International reagierten sofort, verstärkten die Gesundheitsposten und setzten zusätzliche mobile Teams unter anderem für die Erste Hilfe ein. Nur zwei Monate später traf der tropische Wirbelsturm Mocha auf die Küstenregion von Myanmar und Bangladesch, in der auch die Flüchtlingscamps liegen, und richtete Schäden an. Dies verschärfte die humanitäre Notlage in der Region noch weiter. Malteser International und ihre Partnerorganisationen stellten unter anderem Hilfsgüter zur Verfügung.
Flüchtlingsnot in Kolumbien: Hilfe gegen den Hunger
Besonders der Norden des südamerikanischen Landes ist von Armut betroffen; und von der starken Migrations- und Flüchtlingsbewegung aus dem benachbarten Venezuela. Doch es gibt kaum staatliche Hilfsangebote. Hier setzt Malteser International mit seinen Projekten an. Gemeinsam mit lokalen Gesundheitsdienstleistern setzen sie sich u.a. dafür ein, die Lage der kolumbianischen Bevölkerung und der Geflüchteten zu verbessern, führen medizinische Untersuchungen durch, leisten psychosoziale Unterstützung und fokussieren die Gesundheit von Müttern und Kindern. Weil hilfsbedürftige Kinder besonders häufig von Unterernährung betroffen sind, verteilt Malteser International zudem Lebensmittelpakete und Zusatznahrung.
Die Arbeit der Malteser im Südsudan
Mehr als vier Millionen Menschen flohen vor dem Bürgerkrieg und Konflikten im Südsudan oder verließen ihre Heimatregionen nach Dürren und Überschwemmungen infolge des Klimawandels. Viele Menschen leiden unter Hunger und Mangelernährung. Malteser International wirkt diesem Umstand mit unterschiedlichen Projekten entgegen. Sie bauen unter anderem Brunnen in ländlichen Regionen, stellen Mahlzeiten in Schulen bereit, setzten sich mit praxisorientierten Angeboten für nachhaltige Landwirtschaft und die Selbstversorgung der Bevölkerung ein, betreiben Schulgärten, und kümmern sich um Berufsausbildungen für Vertriebene.
Hilfe für die Menschen aus der Ukraine
Viele hielten es im Vorfeld für undenkbar: Am 24. Februar 2022 startete Russland einen landesweiten Angriffskrieg auf die Ukraine. Millionen Menschen waren auf der Flucht und sind es heute noch. Gerade im Winter litt die Bevölkerung unter Kälte und mangelnder Stromversorgung. Viele Menschen leiden unter Traumata in Folge der Angriffe auf ihre Heimat. Die Malteser schickten Hilfstransporte mit Lebensmitteln, Medikamenten, Generatoren, Decken und warmer Kleidung auf den Weg und halfen vor Ort beschädigte Häuser winterfest zu machen. Zusammen mit Partnern unterstützen sie auch ein Projekt für die Bereitstellung von Prothesen. Ein Fokus des Hilfsprogramms in der Ukraine bildet zudem die psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen. Auch nach dem Staudammbruch im Juni 2023 verstärkten sie noch einmal ihre Unterstützung, lieferten Lebensmittel, Generatoren und Hygieneartikel in die betroffenen Gebiete.
Und auch den nach Deutschland geflüchteten Menschen lassen sie vielfältige Hilfe zukommen: In Wuppertal unterstützten sie den Aufbau einer Notunterkunft, in Freiburg betreuten die Malteser mit anderen Hilfsorganisationen etwa 200 Kinder und ihre Betreuerinnen und Betreuern, in Mainz gibt es Sprachkurse für Geflüchtete, in Neunkirchen-Seelscheid eine Willkommensklasse für Schülerinnen und Schüler und in Berlin Freizeitangebote für Menschen in den Ankunftsunterkünften.
Auch du kannst dich engagieren!
Wenn auch du Geflüchtete unterstützen möchtest oder vielleicht ein ganz anderes Engagement ergreifen willst, dann fülle gern dieses Formular aus. Die Malteser melden sich dann bei dir!
Wenn du mit einem Geldbetrag helfen möchtest, dann findest du hinter dem nachfolgenden Link die Möglichkeit, eine Spende an die Flüchtlingshilfe der Malteser zu entrichten.