Wanderlust im Alter: Laufend gesund und glücklich sein

Eins sein mit der Natur, sich an der frischen Luft bewegen: Wandern ist ein wahrer Gesundheits- und Glücksturbo – nicht nur, aber gerade für ältere Menschen. Was Sie dabei berücksichtigen sollten, erfahren Sie hier.

Bewegung an der frischen Luft ist ein Gesundheitsturbo

Selbst das Zurücklegen kurzer Strecken fördert die Gesundheit, das ist erwiesen. Je regelmäßiger wir uns bewegen, desto größer der Effekt.

Was Wandern an der frischen Luft für die Gesundheit tun kann:

 

  • Der Blutdruck kann genauso sinken wie der Ruhepuls. Das haben Forscherinnen und Forscher der Universität Halle-Wittenberg festgestellt.
  • Die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke werden gestärkt. Das wirkt sich positiv auf die gesamte Haltemuskulatur aus.
  • Langfristig kann das Körpergewicht sinken.
  • Die Beweglichkeit und der Gleichgewichtssinn werden geschult
  • Der Kreislauf wird angekurbelt.
  • Die Abwehrkräfte werden gesteigert.
  • Durch die Bewegung in der Natur können Verspannungen gelindert werden und Nervosität sich legen.
  • Die frische Luft kann Kopfschmerzen lindern.
  • Durch Bewegung im Freien kann der Körper Vitamin D produzieren, das ist gerade im Alter wichtig. Das „Gesundheitsvitamin“ kann vor Krankheiten schützen, Stimmungsschwankungen ausgleichen und das Immunsystem anregen.

Wandern kann glücklich(er) machen

Viele ältere Menschen leiden an Einsamkeit; damit verbunden sind häufig Antriebslosigkeit, Kontaktarmut und Depression. Wandern beziehungsweise moderate Bewegung an der frischen Luft kann wirkungsvoll dagegen sein. Man kommt aus dem Haus, ist eins mit der Natur, trifft andere Menschen und gewinnt neue Eindrücke. Es gibt auch tolle Angebote für Gruppenwanderungen speziell für Seniorinnen und Senioren – etwa von den Maltesern in  Augsburg oder in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Zum anderen fördert körperliche Aktivität bei natürlichem Licht die Ausschüttung von Glückshormonen wie Endorphin, Dopamin und Serotonin. Gleichzeitig werden die Stresshormone Cortisol und Adrenalin abgebaut. Negative Gefühle und Alltagssorgen rücken in den Hintergrund.

Ein dazu passender Trend aus Japan, der auch hierzulande immer mehr Anhängerinnen und Anhänger findet, ist das sogenannte Waldbaden.

Eine Wandergruppe finden

Am meisten Spaß macht Wandern in Gesellschaft – etwa mit Freunden, dem Naturschutzbund oder einer speziellen Gruppe für Ältere. Zahlreiche Anbieter haben geführte Wanderungen für Ältere im Programm. Und auch Senioreneinrichtungen und Volkshochschulen bieten Wandergruppen an.

Wer kann wandern?

Spazierengehen in der Natur kann eigentlich jede und jeder. Allerdings ist es wichtig, seine Grenzen zu kennen und sich nicht zu viel vorzunehmen. Wer sich lange nicht bewegt hat, sollte im Vorfeld einen Gesundheitscheck bei einer Ärztin oder einem Arzt machen. Dabei sollten auch die Gelenke berücksichtigt werden. Wenn es keine medizinischen Bedenken gibt, kann es losgehen – mit der richtigen Planung.

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Gerade ältere Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger sollten ihre Route möglichst gut planen, damit sie sie unbeschwert genießen können. Hilfreich dabei: Wanderführer, das Internet oder spezielle Apps.

Diese Punkte sollten bei der Routenplanung berücksichtigt werden:
 

  • Individuelles Fitnesslevel berücksichtigen: Die Route sollte nicht zu lang und nicht zu anspruchsvoll sein. Das heißt: Auch Steigungen oder unwegsames Gelände müssen im Vorfeld gecheckt werden.
  • Entspannte Pausen einplanen: Gibt es Gasthöfe am Weg, einen guten Aussichtspunkt, öffentliche Toiletten?
  • Tempo berücksichtigen: Gerade bei untrainierten Älteren kann die Strecke länger dauern. Also: Zeit- und Sicherheitsreserven einplanen
  • Aufs Wetter achten – wie ist die Prognose für die Region?
  • An- und Abreise gut planen, damit erst gar keine Hektik aufkommt.
     

Auf die Ausrüstung achten

Im Alter erleichtert eine vernünftige Ausrüstung die Wanderung mitunter stark: Zu einer solchen Ausrüstung gehört auf jeden Fall ein geladenes Handy, um in Notfall Hilfe holen zu können. Am besten ist auch eine Routen-App zur Orientierung installiert, ansonsten ist natürlich auch eine Wanderkarte eine gute Wahl. Wer sich mit Smartphone-Apps noch nicht auskennt, findet in unserem Artikel zum Thema Apps die wichtigsten Infos dazu.

Diese Ausrüstung ist ebenfalls hilfreich:

 

  • Ein Wanderstock, der am besten höhenverstellbar ist. Das beugt Verletzungen vor und schützt Hüft- und Kniegelenk.
  • Die Schuhe sollten bequem sein, richtig passen und eine rutschfeste Sohle mit einem guten Profil haben.
  • Auch die Socken sind zu berücksichtigen: Sie sollten über die Knöchel gehen, im Idealfall atmungsaktiv sein und rutschfest.
  • Gegen unbeständiges Wetter hat sich das Zwiebelprinzip bewährt. Soll heißen: mehrere Kleidungsschichten übereinander, die bei Bedarf abgelegt werden können.
  • Gut ist eine atmungsaktive Outdoorjacke, die auch Wind und Regen abhält.
  • Als Verpflegung sind kleine Snacks und vor allem ausreichend Wasser oder Tee wichtig.
  • Ein Rucksack ist hilfreich – er sollte an den Gurten gut abgepolstert sein.
  • Je nach Wetter: Mütze, Handschuhe, Regenschutz oder Sonnencreme.

Hilfreiche Apps und Websites

  • Auf der Website des Deutschen Wanderinstituts gibt es unterschiedlichste Wanderwege mit Streckenangaben: www.wanderinstitut.de
  • Die App Komoot ist Routenplaner, Navigator und GPS-Tracker in einem: www.komoot.de
  • Mit der App Bergfex lassen sich Touren planen. Sie dient auch als Navigator und liefert Wetterprognosen für den Alpenraum.
  • Das Wetterportal zeigt das Wanderwetter in Deutschland für die nächsten 14 Tage an. Auch Wetter-Apps helfen vor bösen Überraschungen mitten in der Natur – wie etwa WeatherPro.

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