Was tun bei einem Schlaganfall

Dr. Löb vor einem Notarztwagen

ERSTE HILFE rettet Leben

Tipps vom Bundesarzt der Malteser Dr. Rainer Löb

Schlaganfall

Was ist passiert?

Dr. Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser, sagt: „Eine Schlagader im Gehirn verschließt sich durch ein Blutgerinnsel, einen Fettpfropfen oder Luftblasen. Oder es reißt ein Hirngefäß durch Bluthochdruck. Auch ein plötzlicher starker Blutdruckabfall kann die Ursache sein. In jedem Fall ist die Blut- und Sauerstoffversorgung zu einem Teil des Gehirns unterbrochen, es kommt zu Funktionsausfällen.“

Woran erkennen Sie das?

„Machen Sie den FAST-Test! F steht für ,face‘, das Gesicht: Die Person soll Sie anlächeln. Ist eine Körperseite gelähmt, wird das offensichtlich an Augenlid und Mundwinkel, die herabhängen. A steht für ,arms‘, die Arme: Die Person soll beide Arme nach vorne strecken. Arm oder Bein oder beide Extremitäten lassen sich oft nur eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr bewegen“, erklärt Löb. „S steht für ,speech‘, die Sprache: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Daran erkennt man Sprach-, Atem- und Schluckstörungen. T steht für ,time‘, die Zeit: Holen Sie möglichst schnell Hilfe!“

Was müssen Sie als Erstes tun?

„Rufen Sie sofort die 112 – denn Zeit ist Hirn. Je schneller ein Schlaganfall in der Klinik, am besten in einer speziellen, sogenannten Stroke-Unit, behandelt wird, umso geringer ist das Risiko für bleibende Behinderungen“, erläutert Dr. Löb.
Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollten Sie ihn bequem und mit erhöhtem Oberkörper lagern. Die gelähmten Körperstellen wie Arme und Beine können Sie mit Kissen abpolstern. 
„Vorsicht: Als Folge einer möglichen Schluckstörung besteht die Gefahr, dass der Betroffene Fremdkörper wie zum Beispiel den eigenen Speichel in die Lunge einatmet – auch wenn er bei Bewusstsein ist. Man darf ihm daher nichts zu essen oder zu trinken geben“, warnt Löb. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Patienten dauernd zu beobachten. 
Kontrollieren Sie die Lebenszeichen. Atmet der Betroffene nicht mehr, beginnen Sie sofort mit der Herz- Lungen-Wiederbelebung.

Interview: Silke Lorenz


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