Syrienkrieg: Das Leiden in Idlib nimmt kein Ende

Winterhilfe in der Region Idlib. Aufnahme aus dem Jahr 2017. Foto: Malteser International
Archivbild: Ein Mann hat Decken bekommen, um sich und seine Familie gegen die kalten Nächte im Norden Syriens zu schützen. Die Malteser helfen zudem mit Matratzen und Zelten. Foto: Malteser International.

„Mit der Einrichtung sogenannter Deeskalations-Zonen in vier verschiedenen Landesteilen wurde zwar prinzipiell ein Rückgang der Gewalt erreicht“, sagt Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für Syrien und die Türkei bei Malteser International. „Allerdings werden auf die Region Idlib, die zusätzlich zu 1,5 Millionen Einwohnern noch eine Million intern vertriebene Menschen aufnehmen musste, seit November 2017 wieder massive Luftangriffe geflogen. Mehr als 100.000 Menschen sind vor den Bombardierungen und Bodengefechten aus der Stadt Idlib in die Grenzregion zur Türkei geflohen, wo die Lebensumstände nach sieben Jahren Krieg erbärmlich sind.

Für diese Menschen, die zum Teil schon zum zweiten oder dritten Mal vertrieben wurden, gibt es keine ausreichenden Unterkünfte, denn die Aufnahmekapazitäten der Vertriebenenlager und auch der größeren Auffangstationen sind vollkommen erschöpft. Die Dominanz der al-Quaida Organisation Hayhat Tahir al-Sham in der Region, die auch die humanitären Aktivitäten zu kontrollieren versucht, verkompliziert die Situation zusätzlich.

„Der Westen und die UN sind mit allen Versuchen, eine politische Lösung zu befördern und das Leid der Menschen zu beenden, gescheitert. Die absolut geringe Aufmerksamkeit, die der Konflikt in den westlichen Medien noch bekommt, steht in keinem Verhältnis zu der weiter anhaltenden Tragödie der Zivilisten in diesem Krieg. Alles politische und diplomatische Bemühen sollte nun daran gesetzt werden, zumindest die humanitäre Hilfe zuzulassen und weiteres Leiden zu verhindern“, fordert Lietmeyer.

Die Malteser stellen kurzfristig Nothilfemittel zur Verfügung, um von der Türkei aus Matratzen und Decken für 1.000 Familien nach Idlib zu bringen. Seit 2013 arbeitet Malteser International zusammen mit syrischen Partnerorganisationen in den Vertriebenencamps, um die medizinische Versorgung zu sichern und akute Bedarfe zu decken.

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Für Interviews und O-Töne stehen Ihnen unsere Fachleute gerne zur Verfügung. Vermittlung: klaus.walraf@malteser.org, Tel. 0151 / 14 73 95 70.

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Archivbild/Bildunterschrift: Ein Mann hat Decken bekommen, um sich und seine Familie gegen die kalten Nächte im Norden Syriens zu schützen. Die Malteser helfen zudem mit Matratzen und Zelten. Foto: Malteser International.

Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen zu Spenden für die Menschen in der Region auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Flüchtlingshilfe Nahost“
Oder online: www.malteser.de

Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: „Flüchtlinge Syrien/Nahost“
www.aktion-deutschland-hilft.de

Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org

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