Sexualisierte Gewalt in der Altenhilfe verhindern

Prävention in der Altenhilfe. Foto: Kzenon/Fotolia
Die Malteser wollen die sexualisierte Gewalt in der Altenhilfe verhindern. Ihr Schutzkonzept ist online. Foto: Kzenon/Fotolia

Der Schutz der älteren Menschen vor geringeren Formen der Grenzverletzung oder schweren Übergriffen ist dabei ebenso wichtig wie die Sicherheit für die Mitarbeiter, richtig zu handeln. „Wir alle wissen, dass in Beziehungen des Aufeinander-angewiesen-Seins bedauerlicherweise auch ein Missbrauch dieser engen Beziehung geschehen kann. Es ist unsere Aufgabe als Organisation – und als kirchliche Organisation im Besonderen – alle Maßnahmen zu ergreifen, die Bewohner aber auch die Mitarbeiter vor sexualisierter Gewalt zu schützen und sicherzustellen, dass sie nicht in falsche Verdächtigungen geraten“, sagt der Geschäftsführer der Malteser Deutschland, Dr. Franz Graf von Harnoncourt.

Durch Sensibilisierung, Schulung, konkrete Risikoanalyse und Verhaltensregeln werden die Mitarbeiter einer Altenhilfeeinrichtung auf ihre besondere Verantwortung aufmerksam gemacht. Sie werden vorbereitet, was sie zum Schutz der Menschen unternehmen können und wo sie Rat und Hilfe finden. Sexualisierte Sprüche oder Witze, anzügliche Bemerkungen, Zeigen von pornographischen Bildern, Beobachtungen beim Duschen, Exhibitionismus und vieles mehr gelten genauso als sexualisierte Gewalt, wie das Anfassen von Brust, Po und Genitalien sowie Vergewaltigung.

Das Präventionsprogramm gilt ausnahmslos für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Malteser Einrichtungen. „Transparenz und ein Klima des Zuhörens im Umgang mit sexualisierter Gewalt sollen dafür sorgen, dass das heikle Thema nicht tabuisiert wird, sondern sich Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter sicher fühlen können“, so Harnoncourt.

Das beispielgebende Schutzkonzept, das sich Interessenten auf der website www.malteser.de/praevention.html herunterladen können, erklärt Begriffe, rechtliche Rahmenbedingungen, Strategien von Tätern und Tipps zum richtigen Verhalten bei Verdacht oder akuter Gefahr. Außerdem beschreibt es das Verfahren, wie die Malteser gemäß der Deutschen Ordensoberenkonferenz (DOK) organisatorisch dafür sorgen, besonders sensibel für sexualisierte Gewalt zu sein und angemessen zu reagieren, indem spezielle Ansprechpartner im Inneren und Äußeren der Einrichtung angeboten werden.
 
Achtung Redaktion:
Für Fragen und Interviewwünsche steht Ansgar Kesting, Malteser Bundes-Präventionsbeauftragter, gerne zur Verfügung. 

Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit • 80.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt • an 700 Orten • 1 Mio. Förderer und Mitglieder   

Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
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