Malteser International fordert: Helfer müssen besser geschützt werden

Mitarbeiter von Malteser International helfen in Flüchtlingscamps in Südsudan.
Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht und leben in Camps wie in Wau, wo sie auf Hilfe angewiesen sind. (Foto: Malteser International)

Köln/Juba. Zwei von drei Südsudanesen – sieben Millionen Menschen – werden in den kommenden Monaten voraussichtlich auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Das geht aus aktuellen Zahlen der UN hervor. „Gleichzeitig verschärft sich die Sicherheitslage im Südsudan, nicht nur für die Zivilbevölkerung, sondern auch für die humanitären Helfer“, sagt Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung bei Malteser International. Vor wenigen Tagen sind in der Nähe der Stadt Yei zehn Mitarbeiter verschiedener Hilfsorganisationen vorübergehend entführt worden.

„Die Situation für unsere Mitarbeiter im Südsudan wird immer schwieriger“, sagt Hansen. „Die Lage ist völlig unübersichtlich. Sollte sich die Gefahrensituation zuspitzen, müssten wir unsere Mitarbeiter aus bestimmten, besonders gefährlichen Gebieten, abziehen. Das wäre natürlich verheerend für die notleidende Bevölkerung. Die Menschen sind darauf angewiesen, dass wir vor Ort sind, um ihnen zu helfen.“

Die unsichere Sicherheitslage ist auch der Grund für die erneute Hungerkrise. Mittlerweile sind rund vier Millionen Südsudanesen auf der Flucht, das ist ein Drittel der Bevölkerung. Sie können ihre Felder nicht mehr bestellen und dort, wo noch etwas angebaut wird, plündern bewaffnete Kämpfer. Hinzu kommt eine hohe Inflationsrate, so dass sich viele Menschen zum Beispiel Reis und Mehl nicht mehr leisten können.

Hansen: „Gerade jetzt, wo immer mehr Menschen auf unsere Hilfe angewiesen sind, benötigen unsere Mitarbeiter und Partner in Yei, Wau, Maridi und Juba unbedingt Schutz, um den Menschen helfen zu können. Sonst werden viele verhungern.“ Der Leiter der Afrikaabteilung bei Malteser International fordert: „Es ist für die Arbeit von Malteser International unerlässlich, dass die Blauhelmsoldaten der UN nicht nur die Hauptstadt Juba sichern, sondern auch beginnen, Provinzhauptstädte und wichtige Verbindungsstraßen zu schützen, damit wir unsere humanitäre Hilfe weiterhin leisten können.“

Malteser International hat bereits vor mehr als 20 Jahren damit begonnen, den notleidenden Menschen im Südsudan zu helfen. Seit dem erneuten Ausbruch des Bürgerkriegs im Sommer 2016 versorgt die katholische Hilfsorganisation die Menschen unter anderem in den ländlichen Gebieten um die Städte Maridi und Yei mit Trinkwasser, Hygieneartikeln und Nahrungsmitteln.

Achtung Redaktionen:

Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, steht für Interviews und O-Töne zur Verfügung. 

Vermittlung: +49 (0)221 96441 181, katharina.kiecol(at)malteser-international.org

 

 

 


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