Auf der Station Silvia muss kein Patient ans Bett gefesselt werden

Gemütliche Sitzecke auf Station Silvia
Die Sitzecke. Auf der Station Silvia im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis soll es so gemütlich sein wie zu Hause. Die Patienten fühlen sich wohl, bleiben gern dort. (Foto: Malteser)
Ein gedeckter Frühstückstisch auf Station Silvia
Ein schön gedeckter Frühstückstisch auf der Station Silvia im Malteser Krankenhaus Sankt Hildegardis (Foto: Malteser)

Köln. Es gibt in Deutschland rund 2000 Krankenhäuser und immer mehr Senioren, die unter Demenz leiden. Aber es gibt kaum mehr als 20 Kliniken in Deutschland, die sich mit Spezialstationen auf Patienten eingestellt haben, die auch unter Demenz leiden. Zwei davon betreiben die Malteser. Und die sind erstaunlich erfolgreich, wie eine Studie belegt, über die das Deutsche Ärzteblatt berichtet.

In Kliniken werden die Patienten mit Demenz oft wegen ihrer Unruhe, weil sie sonst im Krankenhaus umherirren oder andere herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, medikamentös beruhigt oder sogar mit Gurten am Krankenbett fixiert. Nicht so auf den Spezialstationen, die wie die beiden Malteser Abteilungen geführt werden.

„Es geht auch ohne Fixierungen“, sagt Autorin Dr. Ursula Sottong, Leiterin der Fachstelle Demenz der Malteser. „Wenn Patienten mit einer Demenzerkrankung sonst wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, hat sich ihre Alltagsfähigkeit, Beweglichkeit und Wahrnehmung üblicherweise verschlechtert.“ Dr. Jochen G. Hoffmann, Chefarzt der Station Silvia des Malteser Krankenhauses St. Hildegardis in Köln, berichtet: „Wir wollten auf unseren Stationen, den Grad der Demenz wenigstens nicht schlimmer werden lassen. Aber nun hat sich in der Studie gezeigt: Es geht unseren Patienten sogar besser als vorher. Die Auswertung der Patientendaten zeigt eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit und Alltagskompetenz.“

Die Malteser sind schon lange im Bereich der Demenzarbeit unterwegs und haben sich von dem schwedischen Konzept Silviahemmet (zu Deutsch: „Silviaheimat“) inspirieren lassen, das nach der Königin benannt ist. Dabei geht es darum, auf den einzelnen Menschen mit einer Demenzerkrankung einzugehen und seine vorhandenen Fähigkeiten gezielt zu fördern und die Angehörigen zu unterstützen.


Im Kölner Malteser Krankenhaus St. Hildegardis hat die Station Silvia acht Betten, im Malteser Krankenhaus St. Franziskus in Flensburg hat sie zwölf Betten. Beide Stationen sind, soweit das unter hygienischen Gesichtspunkten möglich ist, gemütlich wie Wohnzimmer eingerichtet. Sie liegen am Ende eines Ganges ohne Durchgangsverkehr. Die Türen sind nicht verschlossen. Die Patienten sollen sich zu Hause fühlen.

Weitere Informationen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/188009/Nebendiagnose-Demenz-Es-geht-auch-ohne-Fixierungen
http://www.malteser-demenzkompetenz.de

 

Fotos zum Download gibt es hier:  (http://bit.ly/2pMcQa8)

 

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