Zahngesundheit im Alter: Risiken, Pflege und Prävention

Unsere Zähne müssen aufgrund der täglichen Nutzung im Laufe des Lebens einiges durchmachen. Gerade im höheren Alter kann dieser Verschleiß zu Herausforderungen führen und Grundlage für Erkrankungen sein. Welche Risiken damit einhergehen und wie Sie diesen vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Risiken für die Zahngesundheit im Alter

Mit zunehmendem Alter unterliegen unsere Zähne natürlichen Veränderungen. Durch die tägliche Beanspruchung kommt es zu Abnutzungen, wodurch der Zahnschmelz dünner werden kann. Dies lässt die Zähne empfindlicher werden und erhöht ihre Anfälligkeit für Erkrankungen. Auch nimmt die Produktion von Speichel mit dem Alter ab. Die daraus resultierende Mundtrockenheit kann nicht nur zu unangenehmen Schluckbeschwerden und Mundgeruch führen, sondern kann zudem eine weitere Schwächung des Zahnschmelzes zur Folge haben, da unser Speichel antibakterielle Substanzen und Minerale enthält.

Neben altersbedingten Veränderungen gibt es aber noch weitere Faktoren, welche ein Risiko für die Gesundheit der Zähne darstellen:

 

  • Unzureichende Mundhygiene
  • Rauchen
  • Konsum von Alkohol
  • Schlechte Ernährung
  • Unbehandelte Zahnerkrankungen

 

Die häufigsten Zahnerkrankungen im Alter

Ist der Zahnschmelz geschwächt, haben Erkrankungen wie Karies leichtes Spiel. Die Symptome können hierbei Empfindlichkeit gegenüber heißen oder kalten Getränken und Speisen, akute Zahnschmerzen, aber auch Verfärbungen an den Zähnen bis hin zu Löchern sein.

Doch nicht nur unsere Zähne können durch die oben genannten Risikofaktoren mit steigendem Alter geschwächt werden und erkranken. Auch das Zahnfleisch wird anfälliger. Eine im Alter häufig auftretende Erkrankung ist die Parodontitis – umgangssprachlich auch Parodontose genannt. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung, welche den Zahnhalteapparat, also das Zahnfleisch, darunterliegendes Gewebe und Knochen angreift. Den Auslöser für eine Parodontitis bilden Zahnbeläge (sogenannter Plaque), welche nicht entfernt werden und somit den Weg für Bakterien ebnen. Die folgenden Symptome treten bei einer Parodontitis auf:

  • Mundgeruch
  • Rötung und Schwellung des Zahnfleischs
  • Zahnfleischbluten
  • Bildung von Zahnfleischtaschen
  • Rückgang des Zahnfleischs
  • Zahnlockerung


Eine unbehandelte Parodontitis kann zudem zum Verlust von Zähnen führen. Sie bildet die häufigste Ursache für Zahnverlust im Alter.

Vorsorgeuntersuchungen

Gehen Sie zweimal pro Jahr zu Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt, um eine Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen. So können eventuell auftretende Erkrankungen oder Entzündungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Mundhygiene im Alter

Um derartigen Erkrankungen in der Mundhöhle vorzubeugen, ist eine ausreichende Hygiene und Pflege unerlässlich. Die nachstehenden Tipps helfen Ihnen dabei, eine angemessene Mundhygiene zu gewährleisten.

  • Putzen Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne.
  • Verwenden Sie dabei fluoridhaltige Zahnpasta.
  • Putzen Sie ebenfalls Ihre Zunge.
  • Säubern Sie auch Ihre Zahnzwischenräume einmal am Tag.
  • Nutzen Sie eine elektrische Zahnbürste, wenn Ihre Geschicklichkeit mit dem Alter nachgelassen hat.
  • Die Zahnreinigung im Sitzen kann bei schwindenden Kräften für mehr Ruhe und Gründlichkeit sorgen.

Professionelle Zahnreinigung

Auch eine professionelle Zahnreinigung kann mindestens einmal jährlich sinnvoll sein, um besonders hartnäckige oder schwierig zu erreichende Verunreinigungen zu beseitigen.

Zahnersatz richtig pflegen

Doch nicht nur die eigenen Zähne, sondern auch der herausnehmbare Zahnersatz – falls vorhanden – muss gründlich gereinigt werden, um die Hygiene in der Mundhöhle bestmöglich zu erhalten. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Zahnprothesen nach jeder Mahlzeit unter fließendem Wasser reinigen, um eventuelle Speisereste direkt zu entfernen.

Mindestens einmal täglich – vorzugsweise am Abend – sollten Sie Ihren Zahnersatz jedoch einer besonders intensiven Reinigung unterziehen. Die Nutzung einer speziellen Zahnprothesenbürste kann hierbei von Vorteil sein, ist jedoch nicht zwingend notwendig. Eine handelsübliche, weiche Zahnbürste tut es auch. Verwenden Sie zum Reinigen zudem antibakterielles Prothesengel, Flüssigseife oder Spülmittel. Nehmen Sie aber auf gar keinen Fall normale Zahnpasta, da diese Schleifpartikel enthält und Ihren Zahnersatz zerkratzen und somit langfristig beschädigen kann.

Wenn Sie Ihre Zahnprothesen im Waschbecken reinigen, legen Sie vorab einen Lappen oder ein Handtuch ins Becken, um den Zahnersatz zusätzlich zu schützen, falls dieser herunterfallen sollte.

Eine zusätzliche Behandlung mit Prothesenreinigern, welche es in vielen Super- und Drogeriemärkten – meist in Tablettenform – zu kaufen gibt, kann hilfreich sein, um besonders hartnäckige Beläge leichter entfernen zu können. Es sei aber gesagt, dass diese Reinigungsmittel eine intensive Reinigung mittels einer Bürste keinesfalls ersetzen.

Ernährungstipps für gesunde Zähne im Alter

Zusätzlich zu einer gewissenhaften Pflege Ihrer Mundhöhle können Sie auch durch bestimmte Ernährungsgewohnheiten Ihren Zähnen Gutes tun.

Achten Sie stets darauf, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, um Ihre Mundhöhle vor Trockenheit zu bewahren. Auch wasserhaltige Lebensmittel wie Suppen, Obst oder Gemüse können dem entgegenwirken. Rohkost, Nüsse und andere Lebensmittel, welche Ihre Kaumuskulatur beanspruchen, fördern zusätzlich die Speichelproduktion. Auch zuckerfreie Kaugummis können genutzt werden, um sich diesen Effekt zu Nutze zu machen.

Zudem wirken sich kalziumhaltige Nahrungsmittel positiv auf Ihre Mundgesundheit aus. Hierzu zählen beispielsweise Milch, Joghurt und Käse. Aber auch grünes Gemüse wie Brokkoli, Blattspinat und Grünkohl sind reich an Kalzium.

Ebenfalls förderlich für Ihre Zahngesundheit sind fluoridhaltige Lebensmittel wie Fisch, Meeresfrüchte, Algen, fluoridhaltiges Speisesalz, Hülsenfrüchte oder auch grüner und schwarzer Tee.

Achten Sie zudem darauf, dass Sie säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Säfte, Essig, Wein und Sekt in Maßen konsumieren, da diese bei übermäßigem Verzehr den Zahnschmelz angreifen. Beachten Sie außerdem, dass Sie nach dem Verzehr derartiger Lebensmittel mindestens 30 Minuten mit dem Zähneputzen warten.

Zuletzt können Sie sämtlichen Erkrankungen in der Mundhöhle natürlich vorbeugen, indem Sie auf Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Lebensmittel so weit wie möglich verzichten.


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