Augenkrankheiten im Alter: Ursachen, Symptome, Behandlung

Mit zunehmendem Alter lässt unsere Sehkraft nach. Über den natürlichen Alterungsprozess hinaus kann auch eine Augenerkrankung der Grund sein. In diesem Artikel informieren wir Sie über häufig auftretende Augenkrankheiten im Alter und zeigen auf, was Sie tun können.

Altersbedingte Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Augenerkrankung, welche vor allem ältere Menschen ab etwa 55 Jahren betrifft. Sie beeinflusst die Makula, also den zentralen Bereich der Netzhaut. Dieser ist entscheidend für scharfes Sehen und die Wahrnehmung von Details. Die Erkrankung gilt als eine der häufigsten Ursachen für Sehbehinderungen bei älteren Menschen.

Ursachen

Die Hauptursache der AMD ist der natürliche Alterungsprozess, der zu Veränderungen in der Netzhaut führt. Zusätzlich Faktoren können sein:

 

  • genetische Faktoren
  • Rauchen
  • Herzkreislauferkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Adipositas
  • zu viel Sonneneinstrahlung
  • Mangel an Omega-3-Fettsäuren

Symptome

Zu Beginn verläuft die AMD oft symptomlos. Im weiteren Verlauf können jedoch verschwommenes Sehen, Verzerrungen von Geraden und Veränderungen in der Farbwahrnehmung auftreten. Diese Symptome treten oftmals in beiden Augen auf.
Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf bilden sich in der Regel blinde Flecken, in der Fachsprache sogenannte Skotome, welche das Sehvermögen teils schwer beeinträchtigen können.

Diagnose

Regelmäßige Augenuntersuchungen sind entscheidend, um AMD frühzeitig zu erkennen. Die Augenärztin oder der Augenarzt kann durch verschiedene Tests, darunter die Untersuchung der Netzhaut und spezielle Bildgebungsverfahren, eine genaue Diagnose stellen. In fast allen Fällen ist ein Schaden an der Netzhaut erkennbar, noch bevor die ersten Symptome auftreten.

Behandlung

Obwohl AMD nicht vollständig geheilt werden kann, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, die das Sehvermögen verbessern. In fortgeschrittenen Stadien kann der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln, Medikamenten oder Lasertherapie in Erwägung gezogen werden, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zudem sind Sehhilfen, wie spezielle Brillen oder Lupen, hilfreich, um die Sehfähigkeit zu verbessern und den Alltag zu erleichtern.

Video

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Grauer Star

Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine häufige Augenerkrankung, die insbesondere ältere Menschen betrifft. Es handelt sich hierbei um eine Trübung der Augenlinse, welche die Sehkraft beeinträchtigt und zu einem schmerzlosen Verlust des Sehvermögens führen kann.

Ursachen

Der Hauptgrund für die Entstehung des Grauen Stars liegt im natürlichen Alterungsprozess. Mit den Jahren verändert sich die Struktur der Augenlinse, wodurch sie trüber wird. Verschiedene Faktoren können das Risiko einer Erkrankung jedoch erhöhen:

 

  • Augenverletzungen
  • bestimmte Medikamente
  • Diabetes
  • unausgewogene Ernährung
  • Rauchen
  • Belastung durch Sonneneinstrahlung
  • Alkoholkonsum
  • Hitze aus Infrarotquellen

Symptome

Die Symptome des Grauen Stars entwickeln sich schleichend über mehrere Jahre hinweg und können das Sehvermögen in unterschiedlichen Ausprägungen beeinträchtigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören unter anderem:

 

  • Probleme beim Unterscheiden von Hell- und Dunkelkontrasten, zum Beispiel beim Lesen
  • verschwommenes Sehen, wie der Blick durch einen Schleier
  • auffallend niedriges Sehvermögen bei schwachem Licht
  • veränderte Farbwahrnehmung
  • Blendungsempfindlichkeit
  • Erscheinungen von Lichthöfen und Sternchen um Lichter herum (Blendung)
  • selten auch das Doppeltsehen (Geisterbilder)

Diagnose

Die Diagnose des Grauen Stars erfolgt durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin. Mit einem Ophthalmoskop – ein in der Hand gehaltenes Vergrößerungsglas – kann die Netzhaut untersucht werden. Mittels einer Spaltlampe lässt sich, im Falle einer Erkrankung, zusätzlich die Platzierung und das Ausmaß identifizieren.

Behandlung

Die gute Nachricht: Der Graue Star kann in der Regel durch eine Operation behandelt werden. Hierbei wird die getrübte Linse entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Diese Operation wird heute routinemäßig durchgeführt und ist sicher. Die meisten Menschen erleben nach dem Eingriff eine erhebliche Verbesserung ihrer Sehkraft. Eine Brille oder Kontaktlinsen können zusätzlich helfen, die Sehschärfe zu optimieren.

Video

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Grüner Star

Der Grüne Star, auch als Glaukom bekannt, ist eine Augenerkrankung, an der ebenfalls vor allem ältere Menschen erkranken. Der Verlauf beginnt schleichend und engt das Gesichtsbild immer weiter ein. Diese Erkrankung des Auges betrifft den Sehnerv und damit auch die Netzhaut. Unbehandelt kann grüner Star zum Verlust der Sehkraft führen.

Ursachen

Die Hauptursache ist erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigen kann. Dieser Druckanstieg kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

 

  • hohes Alter
  • genetische Veranlagung
  • Diabetes
  • Kurz- oder Weitsichtigkeit
  • Bluthochdruck
  • Langzeitanwendung bestimmter Medikamente
  • eine vorangegangene Augenverletzung oder -operation

Symptome

In den frühen Stadien verläuft das Glaukom oft symptomlos, was diese Erkrankung besonders tückisch macht. Im fortgeschrittenen Stadium kann es jedoch zu einem allmählichen Verlust des Sehvermögens kommen. Das periphere Sehvermögen, also unser Gesichtsfeld, ist hierbei für gewöhnlich zuerst betroffen:

 

  • blinde Flecken, welche langsam größer werden und miteinander verschmelzen
  • Schwierigkeiten beim Erkennen von Kontrasten
  • Tunnelblick
  • vollständige Erblindung, wenn das Glaukom unbehandelt bleibt

Akuter Glaukom ist ein Notfall!

Bei einem akuten Glaukom steigt der Augendruck rasant an. Betroffene Personen klagen über starke Augen- und Kopfschmerzen, Rötungen, verschwommene Sicht, regenbogenfarbene Lichthöfe rund um Lichtquellen und über einen plötzlichen Verlust des Sehvermögens. Diese akuten Symptome stellen einen medizinischen Notfall dar. Betroffene sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben, da es innerhalb von nur zwei bis drei Stunden nach Auftreten der ersten Symptome zu einer Erblindung kommen kann, wenn diese nicht behandelt werden.

Diagnose

Besteht im Zuge einer Routineuntersuchung der Verdacht auf Grünen Star, werden umfangreiche Tests durchgeführt. Diese beinhalten eine Messung des Augendrucks, eine Beurteilung des Sehnervs, einen Gesichtsfeldtest, eine Gonioskopie (Untersuchung des Kammerwinkels) und eine Messung der Hornhaut.

Behandlung

Bei der Behandlung eines Grünen Stars ist das Ziel, den Augeninnendruck zu senken, um den Sehnerv zu schützen. Dies kann durch Medikamente, meistens Augentropfen, geschehen oder durch einen operativen Eingriff erreicht werden. Die Behandlung eines Glaukoms dient der Erhaltung der noch vorhandenen Sehkraft. Der bereits erlittene Verlust kann mit der Behandlung leider nicht wiederhergestellt werden.

Video

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Diabetische Retinopathie

Diabetische Retinopathie ist eine Augenerkrankung, welche im Zuge der Zuckerkrankheit auftreten kann. Bei fast allen an Diabetes Erkrankten kommt es nach mehreren Jahren zu einer Veränderung in der Netzhaut. Unbehandelt kann diese Schwächung zu einem Verlust der Sehfähigkeit führen.

Ursachen

Die Hauptursache für eine diabetische Retinopathie ist ein über längere Zeit erhöhter Blutzuckerspiegel. Dieser kann unter anderem zu Schäden an den Blutgefäßen in der Netzhaut führen, welche das Absondern von Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut zur Folge haben können. Personen, welche zusätzlich zu dem Diabetes auch unter Bluthochdruck leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Diabetische Retinopathie zu entwickeln.

Symptome

Die Erkrankung beeinflusst das Sehvermögen der erkrankten Person zunächst nur leicht. Im weiteren Verlauf können blinde Flecken oder ein verschwommenes Sehen auftreten. Mit der Zeit kann die Erkrankung zu einem Verlust des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen, dies ist aber nicht zwangsläufig der Fall.

Diagnose

Bei Verdacht auf eine diabetische Retinopathie wird klassischerweise eine Augenspiegelung gemacht, also eine Fluoreszenzangiografie. Dafür wird ein Kontrastmittel (Fluoreszin) in den Arm injiziert, um die Strukturen der Blutgefäße im Augenhintergrund sichtbar zu machen. Die Untersuchung wird mit einem sogenannten Ophthalmoskop durchgeführt. Der Apparat reflektiert Licht auf die Netzhaut und erkennt das fluoreszierende Kontrastmittel in den Blutgefäßen bis in die hintere Struktur des Auges. So kann die Augenärztin oder der Augenarzt undichte Blutgefäße oder neu entstandene krankhafte Gefäße erkennen. Jedes Auge wird einzeln durchgetestet und während der Untersuchung werden durchgehend Aufnahmen von der Netzhaut gemacht.

Behandlung

In erster Linie setzt die Behandlung einer diabetischen Retinopathie bei einer besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks an, damit die Krankheit nicht weiter fortschreitet. Im Falle eines deutlichen diabetischen Makulaödem, also einer Flüssigkeitsansammlung im Glaskörperraum des Auges, können entsprechende Medikamente mittels Injektionen direkt eingespritzt werden. Auch eine Lasertherapie kann hilfreich sein, um weitere Verschlechterungen des Krankheitszustands zu stoppen.

Netzhautablösung

In einem gesunden Auge haftet die Netzhaut an der darunter liegenden Aderhaut. Bei einer möglichen Ablösung wird diese teilweise von ihrer Blutzufuhr getrennt. In diesem Fall muss die Netzhaut schnellstmöglich wieder an die darunter liegende Aderhaut angeheftet werden, die sie Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Ursachen

Die Netzhaut kann sich ablösen, wenn sie einen Riss erleidet. Bei älteren Menschen kommt dies häufiger vor. Besonders oft betroffen von Netzhautrissen sind Personen, auf die Folgendes zutrifft:

 

  • starke Kurzsichtigkeit
  • Augen-OP aufgrund von Grauem Star
  • Augenverletzung
  • Vernarbung der Netzhaut
  • Austrocknen der gelartigen Flüssigkeit vor der Netzhaut
  • Ansammlung von Flüssigkeit und Blut hinter der Netzhaut
  • Krankheiten, die die Netzhaut beeinflussen (z.B. Diabetes)
  • genetische Faktoren

Symptome

Bei einer Netzhautablösung bemerken die betroffenen Personen oftmals eine Zunahme von Glaskörpertrübungen – auch Mouches Volantes genannt – welche sich wie halbdurchsichtige Flecken, Punkte oder fadenartige Strukturen durch das Gesichtsfeld bewegen. Ein weiteres Symptom können auftretende Blitzlichter oder eine verschwommene Sicht sein. Die Sicht kann sich aber auch trüben und wie ein Schleier wirken. Dieser Sehverlust kann sich nach und nach weiter ausbreiten, bis er schließlich das gesamte Sichtfeld einnimmt.

Diagnose

Zur Feststellung einer Netzhautablösung gibt die Augenärztin oder der Augenarzt Augentropfen in das Auge. Diese erweitern die Pupille und ermöglichen so eine Untersuchung der Netzhaut mittels  Ophthalmoskops. Sollte diese Methode nicht ausreichen, kann zudem ein Ultraschall verwendet werden, um Aufnahmen von der Hinterseite des Auges zu machen.

Behandlung

In den meisten Fällen wird eine sich ablösende Netzhaut mittels eines chirurgischen Eingriffs behandelt. Die Netzhaut kann je nach Art der Ablösung mit verschiedenen Methoden wieder fixiert werden. Auch Netzhautrisse können mithilfe eines Laser- oder Kälteinstruments wieder geschlossen werden. Nach einer Reparatur der Netzhaut kehrt die Sehkraft in der Regel wieder zurück. Falls diese jedoch mehrere Tage oder Wochen abgelöst war, es zu Blutungen oder Vernarbungen im Auge gekommen ist oder die Makula abgelöst oder verletzt wurde, können die Schäden auch irreparabel sein.

Vorsorge ist das A&O

Neben den angesprochenen Augenerkrankungen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Krankheiten, die Ihre Sehkraft beeinträchtigen können. In jedem Fall ist es wichtig, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen, um die bestmögliche Behandlung zu bekommen und das Risiko irreparabler Folgeschäden gering zu halten.
Seien Sie aufmerksam. Sollte sich Ihr Gesichtsfeld akut verändern, suchen Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt auf. Und vereinbaren Sie routinemäßige Termine bei Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt, um Ihre Sehkraft lange zu erhalten.


Bewerte diesen Artikel

 
 
 
 
 
 
8
1
5
4.25