Weihnachten allein: Gegen die Einsamkeit in der besinnlichen Zeit

Die wenigsten Menschen haben es sich ausgesucht, die Feiertage allein zu sein. Doch leider verbringen immer mehr Menschen einsame Weihnachten. Zum Glück lässt sich aber etwas dagegen unternehmen. Wie Sie sich mit oder ohne Gesellschaft dennoch schöne Feiertage machen, lesen Sie hier.

Warum ist die Einsamkeit zu Weihnachten besonders groß?

Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Viele Menschen denken deshalb häufig an ein großes Familienfest. Doch spätestens wenn die Kinder ihre eigenen Familien gegründet haben und womöglich woanders leben, feiert jede beziehungsweise jeder für sich. Ist es den Älteren nicht möglich, zu ihren Liebsten zu reisen, dann kann es ein einsames Weihnachtsfest werden. Mehr als 40 Prozent der Haushalte in Deutschland sind Ein-Personen-Haushalte – Tendenz steigend, wie die Bundeszentrale für politische Bildung aufzeigt. Besonders in der Corona-Zeit macht sich die Einsamkeit an den Feiertagen noch stärker bemerkbar. Ältere, aber auch jüngere Menschen verbringen Weihnachten allein zu Hause. Die Jüngeren verzichten oft auf den Familienbesuch, um die älteren Familienmitglieder nicht zu gefährden. Umso schmerzhafter ist die Einsamkeit zu Weihnachten spürbar und der Wunsch ist häufig groß, doch wenigstens mit jemandem zu sprechen.

Die Malteser erleben es an den Feiertagen nicht selten, dass Seniorinnen und Senioren den Hausnotruf auslösen, um mit jemandem plaudern zu können. Der Wunsch nach Gesellschaft ist nachvollziehbar. Und wenn es für die Mitarbeitenden zeitlich möglich ist, wird auch gerne mal ein kurzes persönliches Gespräch geführt. Aufgrund von Notfällen ist die Zeit der Helferinnen und Helfer im Hausnotruf allerdings oft begrenzt, weshalb Sie sich besser an alternative Angebote wenden sollten. Wer niemanden zum Reden hat, kann jederzeit bei der Telefonseelsorge anrufen oder den Telefonbesuch der Malteser kontaktieren. Unter der bundesweiten Telefonnummer 116 123 der Telefonseelsorge finden Sie zudem rund um die Uhr und auch an den Feiertagen ein offenes Ohr.

So haben Sie auch allein schöne Advents- und Feiertage

Auch wenn Sie Weihnachten nicht in Gesellschaft verbringen können, muss es kein einsames und trauriges Fest sein. Mit ein bisschen Eigeninitiative verbringen Sie schöne Feiertage – ob mit oder ohne Gesellschaft. Wir haben ein paar Tipps für Sie gesammelt:

Machen Sie es sich gemütlich

Kerzen, Lichterketten, Räuchermännchen und andere schöne Weihnachtsdekoration zaubern eine besinnliche Stimmung in Ihr Zuhause. Übrigens sind ein Adventskranz und der Weihnachtsbaum auch dann hübsch anzuschauen, wenn Sie keine Gäste erwarten. Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen. Mit Weihnachtsmusik während des Dekorierens kommen Sie zusätzlich in besinnliche Stimmung.

Backen Sie Plätzchen

Butterplätzchen, Vanillekipferl und Kokosmakronen schmecken nicht nur köstlich. Es macht auch Spaß, sie zu backen. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug und der herrliche Duft des Gebäcks ist unbezahlbar. Damit es nicht zu ruhig um Sie herum ist, schalten Sie das Radio ein oder hören Sie ein Hörbuch, Hörspiel oder schöne Musik. Wenn Sie fit mit dem Computer oder Smartphone sind, finden Sie im Internet eine große Auswahl an kostenfreier Weihnachtsmusik und Hörbüchern.

Gönnen Sie sich ein Festmahl

Das kann auch aus mehreren Gängen bestehen. Wie Sie das Essen anschließend genießen, ist Ihnen überlassen. Sie können sich schick machen oder auf dem Sofa vor dem Fernseher essen. Wer nicht gut kochen kann, bestellt bei einem Lieferdienst. Viele Restaurants liefern auch an Heiligabend schöne Braten und Gerichte zu Ihnen nach Hause. Falls Sie etwas mehr gebacken oder gekocht haben sollten, laden Sie Gleichgesinnte ein und teilen Sie Ihre Leckereien mit ihnen.

Telefonieren Sie mit anderen

Vielleicht ist es in diesem Jahr nicht möglich, dass Sie Ihre Familie besuchen oder Familienbesuch empfangen. In diesem Fall kann es helfen, einfach miteinander zu telefonieren oder noch besser: Videotelefonie zu nutzen. So sehen Sie und Ihre Lieben sich gegenseitig. Wenn Sie keine Familie haben, rufen Sie doch Ihre Freunde oder Bekannten an, die ebenfalls allein sind. So können spannende Gespräche entstehen und wer weiß: Vielleicht trifft man sich ja auch.

Finden Sie Anschluss und feiern Sie in Gesellschaft

Wie heißt es so schön? Zusammen ist man weniger allein. Vielleicht haben Sie Freundinnen und Freunde, Bekannte oder Nachbarinnen und Nachbarn, die ebenfalls an den Feiertagen allein sind. Warum sollten Sie sich nicht zusammentun? Laden Sie eine oder gleich mehrere Personen zu sich ein oder verabreden Sie sich zur Christmette oder einem Weihnachtsspaziergang. Vielleicht kostet Sie das Fragen Überwindung, aber trauen Sie sich! Die wenigsten Menschen wollen an Weihnachten allein sein und werden sehr dankbar über Ihre Einladung sein. Sie könnten zusammen ein Festmahl kochen und es anschließend gemeinsam genießen. Oder jeder Gast bringt etwas mit.

Vielleicht haben Sie einen Garten oder einen Hof, in dem alle zusammenkommen können. Verabreden Sie sich mit den Nachbarinnen und Nachbarn zu einer kleinen Weihnachtsfeier. Auch hier können alle etwas mitbringen wie Glühwein oder Kekse. Vielleicht werden sogar ein paar Bratwürste gegrillt. Das gefällt nicht nur den Älteren, sondern ist auch für Jüngere und Familien mit Kindern eine schöne Art, die Weihnachtszeit zu zelebrieren.

Angebote und Veranstaltungen in der Weihnachtszeit

Wer nicht allein bleiben möchte, muss das in der heutigen Zeit auch nicht mehr. Es gibt viele Treffpunkte für Seniorinnen und Senioren in der Weihnachtszeit wie Adventskaffees, Bastelnachmittage oder Weihnachtsfeiern. Meistens sind es Vereine, Hilfsorganisationen und Kirchengemeinden, die diese Veranstaltungen anbieten. Auch die Malteser halten eine Vielzahl an Angeboten bereit, um einsamen Menschen auch in der Weihnachts- und Adventszeit etwas Lebensfreude zu schenken. Zum Beispiel mit den jährlichen Nikolausaktionen, woran sich jedes Jahr rund 2.500 Ehrenamtliche aus über 100 Städten in ganz Deutschland beteiligen. Der Gottesdienst ist auch ein Ort der Geselligkeit, an dem Sie Gleichgesinnte treffen können. Nicht wenige Menschen finden bei Einsamkeit Trost in der Kirche. Nach der Christmette am späten Heiligabend gibt es häufig noch einen kleinen Umtrunk in den Gemeinderäumen. Hier treffen Sie Menschen mit und ohne Begleitung, häufig aus der Nachbarschaft. Dort sind alle Menschen willkommen und niemand muss einsam zu Hause auf dem Sofa sitzen.

Darüber hinaus ist das kulturelle Angebot an den Feiertagen heutzutage sehr groß. Das gilt vor allem für die Städte. Besuchen Sie ein Konzert, gehen Sie ins Theater oder in die Oper. Das können Sie allein machen oder in Ihrem Umfeld fragen, wer mitkommen möchte. Es gibt sicher jemanden, der oder die dankbar für Ihre Gesellschaft sein wird. Begleitete Besuche von kulturellen Veranstaltungen bieten auch die Malteser an. Unter dem Motto „KulTour“ steht einmal im Monat der Besuch eines Museums, der Oper oder eines Konzerts an. Dabei ist der gesamte Ausflug auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren abgestimmt.

Weitere Informationen zu diesem Thema haben wir Ihnen in unserem Artikel zur Kulturbegleitung der Malteser zusammengestellt. Einen Begleitdienst der Malteser in Ihrer Nähe finden Sie zudem hier oder auch auf der regionalen Website der Malteser in Ihrer Nähe.

Einfach mal weg zu Weihnachten

Ein Ortswechsel kann trübe Stimmung vertreiben. Wenn Geldbeutel und Gesundheit es zulassen, kann eine Reise über die Weihnachtsfeiertage Einsamkeit vertreiben. Auch hierfür gibt es spezielle Angebote für ältere Menschen. So reisen Sie zwar allein an, sind am Urlaubsort aber in Gesellschaft. Welche Optionen und lohnenswerte Reiseziele es gibt, haben wir in einem anderen Artikel für Sie zusammengefasst.


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