Lange selbstbestimmt zuhause leben: Maßnahmen und Hilfsangebote
Die meisten Menschen möchten möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen. Mit der richtigen Unterstützung ist das in der Regel auch bei körperlichen Einschränkungen sehr gut möglich. Worauf Sie achten sollten und welche unterstützenden Angebote es gibt, erfahren Sie hier.
Für Barrierefreiheit sorgen
Ob in der eigenen Wohnung, im eigenen Haus oder im Mehrgenerationenhaus: Barrierefreiheit ist oft ein entscheidender Faktor, um lange selbstbestimmt leben zu können. Denn es kann sein, dass man plötzlich keine Treppen mehr steigen kann oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Beides sind keine Gründe, nicht mehr allein zu wohnen, wenn die Wohnung barrierefrei ist. Worauf Sie bei der Auswahl einer altersgerechten Wohnung achten sollten, lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Seniorenwohnungen. Wichtig sind unter anderem:
- eine möglichst zentrale Lage
- ein barrierefreier, also stufenloser, Zugang zum Haus und zur Wohnung selbst (zum Beispiel durch einen Fahrstuhl)
- breite Türen, niedrige Lichtschalter, Haltegriffe im Bad
Zudem ist im Alter die Installation eines Hausnotrufsystems sinnvoll, um im Notfall schnell Hilfe rufen zu können. Tipp: Die Malteser bieten mit dem Malteser Hausnotrufsystem die Gewissheit, dass Hilfe immer nur einen Knopfdruck entfernt ist – zu jeder Tages- und Nachtzeit und 365 Tage im Jahr (Fragen und Antworten zu dem System finden Sie in den FAQs zum Hausnotruf).
Tipps für den Seniorenumzug
Bei Ihnen steht ein Umzug an? Wir haben Tipps, wie der Wohnungswechsel im Alter reibungslos funktioniert.
Sturzprophylaxe ist wichtig
Trotz barrierefreier Wohnung: Im Alter erhöht sich das Risiko für Stürze. Schon ein kleiner unachtsamer Moment kann zum Sturz führen – oft mit schmerzhaften und langwierigen Folgen. Wichtig für die Sturzprävention in den eigenen vier Wänden sind zum Beispiel folgende Dinge:
- für ausreichend Beleuchtung am Tag und in der Nacht (über ein Nachtlicht) sorgen
- Stolperfallen wie Stromkabel und Teppichkanten entfernen
- Handläufe an Treppen und Aufgängen und im Bad anbringen
- Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen anschaffen
Auch bestimmte Übungen können die Konzentration, das Gleichgewicht und die Muskelkraft fördern. Fünf Übungen als Sturzprophylaxe für den Alltag finden sie hier.
Hilfsangebote wahrnehmen
Selbstbestimmt zu leben heißt nicht, dass man alles allein schaffen muss. Im Gegenteil: Hilfe anzunehmen kann den Alltag ungemein entlasten und ist kein Zeichen von Schwäche. Es gibt jede Menge Pflege- und Hilfsangebote für zu Hause. Die Malteser bieten zum Beispiel folgende praktische Dienste an:
- Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
- eine kostenlose Einkaufshilfe
- einen Menüservice, bei dem frisch gekochtes Essen geliefert wird
- Besuchs- und Begleitdienste, etwa Telefonbesuche gegen die Einsamkeit, die einen manchmal in den eigenen vier Wänden ereilen kann und einen Kulturbegleitdienst, um auch im Alter noch unbeschwert Theater- und Konzerte besuchen zu können
Auch in der Nachbarschaft sind in der Regel viele Menschen bereit, zu unterstützen. Ein Regal anbringen? Etwas Schweres tragen? Mal mit dem Hund gehen? Auf Nachbarschaftsportalen oder über Aushänge im Supermarkt kommen Sie leicht mit hilfsbereiten Menschen aus Ihrer direkten Umgebung in Kontakt.
Präventive Hausbesuche
Gut zu wissen: Immer mehr Kommunen bieten im Rahmen ihrer Seniorenarbeit präventive Hausbesuche an. Diese helfen dabei, individuelle Bedürfnisse zu ermitteln und ältere Menschen über Angebote zu informieren, die sie bei ihrer selbstständigen Lebensführung unterstützen. Auch die Malteser bauen im Rahmen des Projektes „Miteinander Füreinander“ den Malteser Hausbesuch aus.
Teilhabe durch Seh-, Hör- und Gehhilfen
Wer am Telefon nichts mehr versteht, die Wohnung nicht mehr verlässt, weil die Beine nicht mehr ganz so gut mitmachen oder keine Nachrichten mehr verfolgt, weil die Augen immer schlechter werden, nimmt nicht mehr so am Leben teil, wie er oder sie könnte. Das kann isolieren und Einsamkeit fördern. Abhilfe schaffen praktische Hör- und Sehhilfen wie Hörgeräte und Brillen sowie Gehhilfen wie Gehstöcke, Gehgestelle und Rollatoren, die Halt geben und so Mobilität ermöglichen. Überwinden Sie mögliche Ressentiments und sehen Sie stattdessen die Vorteile, die die Seh-, Hör- und Gehhilfen mitbringen: Sie ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe – und auch die gehört zu einem selbstbestimmten Leben dazu.
Auto fahren? Aber sicher!
Ein eigenes Auto bedeutet für viele Freiheit und Mobilität. Doch mit dem Alter verändert sich die Leistungsfähigkeit in mehreren Bereichen, die für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr wichtig sind. Wann sollten älterer Menschen besser kein Auto mehr fahren? Welche Alternativen gibt es dann? Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Autofahren im Alter.
Digital am Ball bleiben
Online-Banking, E-Rezept, WhatsApp-Nachrichten, Videotelefonie mit der Familie: Unsere Welt wird immer digitaler. Viele ältere Menschen fühlen sich abgehängt, weil sie nicht so gut oder gar nicht mit dem Smartphone oder dem Computer umgehen können. Dabei kann Social Media zum Beispiel ein praktisches Werkzeug sein, um mit anderen in Kontakt zu bleiben – mit der Freundin, dem Sohn, den Enkeln. Zudem ist ein gewisses digitales Verständnis wichtig, um nicht auf den Enkeltrick und andere Betrugsmaschen hereinzufallen. Die Initiative DigitalPakt Alter hat deutschlandweit bereits mehr als 200 Erfahrungsorte geschaffen, an denen ältere Menschen fit für die Digitalisierung gemacht werden. Hier erhalten Sie Hilfe rund um digitale Fragen und Ihnen wird der Umgang mit dem Smartphone erklärt.
Apps für Seniorinnen und Senioren
Ein Smartphone kann vieles im Alltag leichter machen. Ein paar besonders praktische Apps für Seniorinnen und Senioren – vom Apothekenfinder bis zum Notruf – stellen wir ihnen hier vor.
Auf häusliche Pflegeangebote setzen
Auch dann, wenn man auf Pflege angewiesen ist, heißt es nicht, dass man sofort das eigene Zuhause verlassen muss. Es gibt gute häusliche Pflegeangebote, die ein weitestgehend autonomes Leben in den eigenen vier Wänden weiter ermöglichen. Der ambulante Pflegedienst der Malteser übernimmt unter anderem:
- körperbezogene Pflegemaßnahmen (Körperpflege, Ernährung, Förderung der Bewegungsfähigkeit)
- pflegerische Betreuungsmaßnahmen (Hilfe bei der Orientierung, bei der Gestaltung des Alltags oder auch bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte usw.)
- Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen bei pflegerischen Fragen Unterstützung bei der Vermittlung von Hilfsdiensten
- Organisation von Fahrdiensten und Krankentransporten
Tipp: Mehr Infos zu den Angeboten der Malteser im Bereich der ambulanten Pflege finden Sie hier.
Wann ist ein Umzug ins Pflegeheim sinnvoll?
Sie oder Angehörige sind sich unsicher, ob ein selbstbestimmtes Leben zu Hause noch möglich ist? Wann ein Umzug ins Pflegeheim Sinn ergibt, erfahren Sie hier.