Seniorengerechter Garten: Pflegeleicht und farbenfroh

Wenn man nicht mehr so kann, der Garten auch schon mal zur Belastung wird, dann stellt sich für viele Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer die Frage, wie es weitergehen soll. Der eigene Garten ist einem lieb und teuer, doch manchmal wächst einem die Arbeit über den Kopf. Daher haben wir hier einige Tipps für einen pflegeleichten, seniorengerechten Garten für Sie zusammengetragen.

Keine Angst vor Verkleinerung

Das Grundstück zu verkaufen oder den geliebten Garten zu verlassen, ist ein großer Schritt. Schließlich hat man in vielen Fällen lange Jahre dort gelebt und die Entwicklung des Gartens miterlebt und selbst gestaltet.

All das möchten Sie vermutlich nicht zugunsten eines kleineren Grundstücks aufgeben, das leichter zu pflegen ist. Aber genau das kann die Möglichkeit der Wahl sein, wenn man Lust auf das Anlegen eines Gartens hat, die Neugestaltung einem Freude bereitet und die Kraft dafür vorhanden ist.

Ein kleinerer Garten kann auf jeden Fall eine Erleichterung sein. Er bedeutet weniger Arbeit und Anspannung.

Infos zur Barrierefreiheit

Welche Vorteile mit Gartenarbeit verbunden sind, wie der Einstieg in dieses Hobby gelingen kann und wie Sie große Anstrengungen dabei vermeiden, haben wir in diesem Artikel schon einmal zusammengefasst. Hinter dem nachfolgenden Link erhalten Sie darüber hinaus einige generelle Informationen zum Thema Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. Doch wie sieht ein rundherum seniorengerechter Garten aus und welche Aspekte zeichnen eine solche Grünanlage aus?

Suchen Sie sich Hilfe

Mit dieser Maßnahme umgehen Sie die Veränderung, die vielen Menschen so schwerfällt. Alles bleibt beim Alten, jedenfalls so ziemlich (denn gute Gartenhelferinnen und Gartenhelfer zu finden, die Kraut von Unkraut unterscheiden können, ist auch nicht so ganz einfach). Allerdings kostet diese Lösung Geld. Aber wenn das für Sie kein Ausschlusskriterium ist, kann es eine gute Möglichkeit sein, im eigenen Garten zu bleiben und ihn in der gewohnten Größe beizubehalten.

Den Garten pflegeleichter machen

Hierbei ist es gut zu erörtern, was einem schwerfällt. Was fällt mir leicht und macht mir Freude? Worauf kann ich verzichten, was möchte ich erhalten? Und wie kann es gelingen, das zu erhalten, was einem lieb geworden ist? Da gibt es nun technische Hilfsmittel wie Rasenmähroboter oder Bewässerungssysteme. Diese zu installieren, ist aufwendig, aber sind sie erst einmal da, dann können sie eine große Entlastung sein.

Es gibt ergonomische Gartengeräte, die den Rücken schonen. Und es lohnt sich, die Werkzeuge zu pflegen und zu schärfen (ein scharfer Spaten ist viel leichter zu bedienen als ein stumpfer!). Vielleicht kann Gemüse in Hochbeeten angebaut werden. Die Wege sollten breit genug sein, damit auch mal ein Rollstuhl hindurchfahren kann, und es gibt auch Hochbeete für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Eine vierrädrige Karre ist zudem vielleicht einfacher zu handhaben als eine normale Schubkarre.

In den Beeten ist das Mulchen eine große Hilfe. Mulch-Material wie Rasenschnitt oder Falllaub hält die Feuchtigkeit gut und schützt vor keimenden Unkräutern. Weniger einjährige Pflanzen zu setzen, ist eine große Arbeitserleichterung – auch Stauden können lange und farbenfroh blühen. Wichtig ist die standortgerechte Pflanzung: Wenn Stauden und Gehölze an Stellen im Garten wachsen, an denen sie ausreichend Licht bekommen und der Boden alle Voraussetzungen erfüllt, wachsen die Pflanzen deutlich besser. Eine Funkie zum Beispiel wird in der Sonne verbrennen und eine Rose im Schatten schlecht blühen. Auf die Ansprüche der Pflanzen zu achten, ist ein großer Schritt zum erfolgreichen und damit weniger arbeitsintensiven Gärtnern.

Achten Sie bei der Umgestaltung darauf, dass das Gießwasser an der richtigen Stelle verfügbar ist und Wege kurz bleiben. Ein Zaun ist als Abtrennung unkomplizierter als eine Hecke, die geschnitten werden muss. Aus dem Rasen kann eine Wiese werden. Der Umstellungsprozess kann durch das Einsetzen von Pflanzen und das Einbringen von Samen unterstützt werden. Es will gut überlegt sein, was man noch selbst gerne macht und worauf man verzichten möchte. So etwas kann gut mit Familie oder Bekannten gemeinsam überlegt werden; andere Menschen haben ja oft auch einen guten Blick für bestimmte Situationen.

Lassen Sie die Veränderungen im Garten zu

Wenn man die Pflege des Gartens nicht mehr schafft, nicht mehr alle Beete akribisch sauber halten kann, dann verändert sich auch das Bild des Gartens. Und das kann richtig spannend sein. Natürlich verliert man manche Pflanzen: jene, die schon immer nur überlebt haben, weil Sie sie gepäppelt haben. Aber andere machen sich breit und malen völlig neue Gartenbilder. Es wird vielleicht nicht mehr überall gegossen und so entstehen neue Trockenbeete. Pflanzen, die das vertragen, breiten sich aus. Sie sind die Gewinner des Klimawandels. Das können Königskerzen und Fingerhüte und Goldruten sein. Alles Pflanzen, die für Insekten wichtig sind und auch mal eine Trockenzeit überstehen

Hilfe beim Erkennen von Pflanzen

Neben klassischen Pflanzenkundebüchern gibt es auch Webseiten im Internet oder Apps für Smartphones, die Ihnen dabei helfen, Pflanzen zu richtig bestimmen und zu erkennen

Es braucht eine gewisse Offenheit, diese Veränderung zu ertragen. Veränderung ist ohnehin das Thema: Sie macht uns Angst, schafft Unsicherheiten. Es ist die Angst davor, die Kontrolle zu verlieren, aber auch davor, was die Nachbarn sagen. All das sollten Sie sich gut überlegen.

Veränderung kann aber auch eine Chance sein. Schön ist ja, die Erinnerungen an andere Zeiten im Herzen zu tragen. Ja, es war gut, als der Garten picobello gepflegt war, aber das war eine andere Zeit. Die haben wir genossen, jetzt sind die Umstände anders und wir machen es uns trotzdem schön und gucken, was sich verändert und freuen uns über neue Gartengäste und die Vitalität der Natur. All das erfordert Mut und Offenheit.

Weitere Tipps für den seniorengerechten Garten

Neben den oben erwähnten Erleichterungen sollte bei der Anlage eines seniorengerechten Gartens geschaut werden, was dem Menschen, der dort wohnt, Freude macht:

 

  • Ein schöner Blick aus dem Fenster, an dem der Lieblingssessel steht, ist wichtig.
  • Vögel zu füttern und zu beobachten, macht nicht nur älteren Menschen viel Freude.
  • Düfte wirken unterbewusst, sie wecken Gefühle und Erinnerungen. Welche Pflanzendüfte werden besonders geschätzt?
  • Kräuter und Gemüse anzupflanzen und zu ernten, ist für viele Menschen schön. Große Kübel oder Hochbeete können hier gute Dienste leisten
  • Auch Beerenobst kann im Kübel dicht am Haus kultiviert werden. Eine Bewässerungsmöglichkeit für Kübel und Hochbeete sind Olla genannte Tonflaschen, die Wasser langsam abgeben.
  • Schön ist es, wenn die Gartenanlage übersichtlich ist. Das Gefühl, die Arbeit bewältigen zu können, ist beruhigend.
  • Blumen für die eigene Vase zu schneiden, ist ein ganz besonderes Geschenk.
  • Welche Pflanzen sind wichtig für den Menschen, der in den Garten einzieht? Viele Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer haben Lieblingspflanzen oder Erinnerungen – diese im neuen Garten zu integrieren, sollte ein Ziel sein.
  • Wichtig sind ausreichend Sitzgelegenheiten, damit der Garten auch genossen werden und sich ausgeruht werden kann.
  • Es sollte auf Stolperfallen geachtet werden, die Wege sollten eben und rutschfest sein, eventuell sogar mit Geländer und Beleuchtung.
  • Ums Haus herum, an der Terrasse, da sollte der seniorengerechte Garten einfach schön anzusehen sein, damit schon der Blick aus dem Fenster Freude bereitet.

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