Spartipps für Seniorinnen und Senioren

Die Inflation steigt – und damit auch die Preise für Lebensmittel und Alltagsprodukte. Hinzu kommen die hohen Energiekosten. Wer nur eine kleine Rente hat, muss verstärkt auf die eigenen Ausgaben achten. Mit unseren Spartipps schonen Sie Ihr Portemonnaie, ohne auf alles verzichten zu müssen.

Warum überhaupt sparen?

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die derzeit schon sehr hohen Preise (Stand: Februar 2023) noch weiter steigen werden. Das betrifft nicht nur die Preise für Lebensmittel und Energie, sondern auch die für Wohnen, Freizeit und alle anderen Konsumgüter. Für Menschen mit wenig Geld ist jetzt sparen angesagt. Das heißt in vielen Fällen leider: Verzicht und Einschränkungen. Wir zeigen Ihnen deshalb, wo Sie schnell und einfach sparen können, ohne sich zu sehr einzuschränken.

Sparen Sie beim Einkaufen: 6 Tipps

Sie sollten nicht weniger oder schlechter essen, nur weil Sie sparen müssen. Mit ein paar Tricks sparen Sie Geld bei Ihren Einkäufen.

 

  1. Kaufen Sie die günstigeren Eigenmarken.
    Die Eigenmarken der Supermärkte und Drogerien sind nicht schlechter, nur weil keine bestimmte Marke darauf steht. Sicherlich gibt es Markenprodukte, die uns besser schmecken oder gefallen, doch bei einigen Produkten wie Nudeln, Reis, Gewürzen oder Waschmitteln werden Sie keinen Unterschied feststellen können – außer beim Preis. Gehören bestimmte Markenprodukte zu Ihren Lieblingen, auf die Sie ungern verzichten, dann beherzigen Sie den nächsten Tipp.
     
  2. Kaufen Sie im Angebot.
    In den meisten Läden gibt es jede Woche Werbeprospekte mit den aktuellen Angeboten. Vielerorts flattern diese Prospekte zum Wochenende in die Briefkästen. Allerdings nur dort, wo nicht der „Keine Werbung“-Aufkleber angebracht ist. Sollten Sie keine gedruckte Werbung bekommen oder wollen, dann schauen Sie online nach. Supermärkte und Drogerien veröffentlichen die Angebote auch auf ihren Internetseiten oder in den Apps für das Smartphone. Besonders die Apps können sich lohnen, denn hiermit bekommen Sie entweder Rabatte auf Ihre Einkäufe oder günstigere Preise für ausgewählte Produkte. Allerdings wollen die Läden dafür Ihre Daten wie Namen und Adresse haben. Wenn Sie Ihre Daten nicht hergeben möchten, verzichten Sie besser auf diese Apps.
     
  3. Halten Sie sich an Ihre Einkaufsliste.
    Vor allem die Angebote und vermeintlichen Schnäppchen sollen uns dazu verleiten, etwas zu kaufen, das wir eigentlich gar nicht brauchen. Falls Sie noch nicht regelmäßig eine Einkaufsliste schreiben, dann beginnen Sie am besten jetzt damit. Die Liste erinnert Sie während des Einkaufs daran, nur das zu kaufen, was Sie wirklich benötigen. Zudem hilft Sie Ihnen dabei, an alle Einkäufe zu denken, falls es Ihnen schwerfallen sollte, diese im Kopf zu behalten.

4. Nehmen Sie den kleinen Einkaufswagen oder den Korb.
Wer kennt es nicht? Sie wollten nur Brot und Käse kaufen und plötzlich ist der Einkaufswagen voll. Der Schreck kommt dann an der Kasse beim Bezahlen. In einigen Läden gibt es verschieden große Einkaufswagen. Nehmen Sie immer den kleineren Wagen oder kleineren Einkaufskorb. Auf diese Weise fällt Ihnen schnell auf, wenn Sie mehr eingepackt haben als Sie wollten.

5. Achten Sie auf Zeit und Datum beim Einkaufen.
Kurz vor Ladenschluss oder am Samstagabend reduzieren viele Geschäfte die Preise für Obst und Gemüse, aber auch für Brot und Brötchen. Einige Bäckereien haben eine „Happy Hour“. Ab einer bestimmten Uhrzeit werden die Backwaren teilweise um bis zu 30 Prozent billiger verkauft. Das lohnt sich! Darüber hinaus sparen Sie bei Lebensmitteln mit kurzer Haltbarkeit. Viele Supermärkte reduzieren ihre Waren, die nur noch wenige Tage haltbar sind. Achten Sie aber auch bei diesen Schnäppchen darauf, dass Sie die Lebensmittel wirklich aufbrauchen. Landet der Joghurt dann doch bei Ihnen im Müll, ist selbst das preisgünstigste Produkt noch zu teuer. Übrigens sind die meisten Lebensmittel auch über das angegebene Haltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Teilweise (je nach Art des Produkts) sogar noch mehrere Monate. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Liste erstellt, anhand derer Sie erkennen, ob Lebensmittel noch gut sind. Diese Liste finden Sie hier. Übrigens auch ein guter Tipp: Gehen Sie am besten nicht hungrig einkaufen. Der knurrende Magen verleitet Sie zu Leckereien, die Sie eigentlich gar nicht brauchen oder auf Ihrer Liste stehen haben.  

6. Machen Sie von Initiativen wie „Obstkäppchen” Gebrauch
Viele Seniorinnen und Senioren haben nur eine kleine Rente. Da fällt es oft schwer, sich gut und ausgewogen zu ernähren. Initiativen wie „Obstkäppchen” sagen diesem Problem den Kampf an. Ehrenamtliche besuchen alte Menschen, die über wenig Einkommen verfügen und bringen ihnen Tüten mit gesunden Lebensmitteln nach Hause. Auch die Malteser bieten unter anderem Tafeln und sogenannte Suppentreffs an.

Energiekosten sparen mit diesen Tipps

Wohnen im Alter ist ein Thema mit vielen Fallstricken. Vielleicht haben Sie Glück und Ihre Wohnungsmiete wurde nicht erhöht oder Sie wohnen im Eigenheim. Die Nebenkosten sind aber für alle teurer geworden. Bei den Energiekosten sparen Sie, wenn Sie zum Beispiel richtig heizen.

 

  1. Richtig lüften.
    Am effizientesten lüften Sie, indem Sie morgens und abends einmal kräftig durchlüften. Dazu drehen Sie die Heizung komplett runter und öffnen die Fenster vollständig für fünf bis zehn Minuten. Wenn möglich, lüften Sie auf Durchzug. So bekommen Sie die größtmögliche Portion Frischluft. Schließen Sie die Fenster vollständig und stellen Sie die Heizung wieder an. Solange Sie heizen, sollen die Fenster wirklich komplett geschlossen sein. Stehen die Fenster auf Kipp, kostet es sehr viel Heizenergie, um die Räume auf Wohntemperatur zu halten. 
     
  2. So heizen Sie effizient.
    Schließen Sie alle Türen, so bleibt die warme Luft länger in den Räumen. Wenn Sie bestimmte Räume gar nicht oder nur sehr selten nutzen, dann ist eine Raumtemperatur von 16 Grad ausreichend, um den Raum nicht auskühlen zu lassen. Die Heizkörper und vor allem das Thermostat sollten nicht zugestellt oder von Vorhängen bedeckt sein, damit sich die Wärme gut ausbreiten kann. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollten Sie an Außenwände keine Möbel stellen. Nur wenn die Wände frei sind, können Sie von der Heizungsluft ausreichend erwärmt werden und bleiben trocken.
     
  3. Alles ausschalten, was nicht gebraucht wird.
    Sparen Sie Strom, indem Sie alle Geräte und Lampen ausschalten, die Sie nicht benötigen. Geräte ziehen auch im Stand-by-Modus Strom. Das summiert sich am Ende des Jahres. Sie müssen jedoch nicht ständig alle Stecker einzeln ziehen. Nutzen Sie Steckdosenleisten mit extra Ein- und Ausschalter. Vielleicht haben Sie davon gehört, dass es mehr Energie kostet, den Fernseher komplett aus- und wieder einzuschalten? Das war mit den alten Geräten der Fall, doch heutzutage greift diese Regel nicht mehr. Solange das Gerät in der Steckdose steckt, verursacht es mehr Stromkosten als das einmalige Einschalten. 
     
  4. Effizient kochen und backen.
    Beim Kochen und Backen sparen Sie vor allem Energie, wenn Sie die Restwärme nutzen. Sind die Speisen kurz vor dem Garpunkt, schalten Sie den Herd aus. Außer beim Induktionsherd kochen Sie nun mit der Restwärme, die meist größer ist, als wir denken. Verzichten Sie beim Backen auf das Vorheizen. In den meisten Fällen ist das gar nicht nötig, außer beim Brotbacken.

Hier gibt es noch mehr Sparpotenzial

Sowohl bei den Fahrtkosten als auch bei den regelmäßigen Kosten für Telefon, Versicherungen oder Abonnements können Sie sparen. Vor allem Letztere sind mit etwas Aufwand verbunden. Es kann sich aber durchaus lohnen, denn viele Anbieter spekulieren auf die Bequemlichkeit der Menschen und verlangen von langjährigen Kundinnen und Kunden teilweise höhere Preise. Eine Vertragsumstellung bei Ihrem Anbieter oder der Wechsel zu einem neuen bieten oft erhebliches Sparpotenzial.

 

  1. Sparen Sie an der Tankstelle.
    Und tanken Sie vor allem an den Wochentagen abends. Zwischen 18.00 und 21.00 Uhr sind die Preise am niedrigsten. In den frühen Morgenstunden sowie am Wochenende sind sie am höchsten. Übrigens finden Sie im Internet die günstigsten Tankstellen in Ihrer Nähe. Zu weit sollte die Anfahrt allerdings nicht sein, sonst lohnen sich selbst die günstigen Preise möglicherweise nicht. 
     
  2. Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel
    Überlegen Sie ohnehin gerade, sich vom Auto zu verabschieden? Wenn Sie in der Stadt wohnen, dann ist das die günstigste Alternative zum Auto, dank der vergünstigten Monatstickets für Seniorinnen und Senioren. Wer ländlicher wohnt, ist oft auf das Auto angewiesen. Eventuell lohnt es sich, einen kleineren Wagen anzuschaffen, der weniger Kraftstoff verbraucht. Oder Sie denken vielleicht auch über sogenanntes „Carsharing” nach? Hierbei können Sie sich ein Auto mit mehreren Personen teilen und nutzen es nur dann, wenn Sie Bedarf haben. Erkundigen Sie sich über ein entsprechendes Angebot am besten bei Ihrer Stadt oder Gemeinde.
     
  3. Überprüfen Sie Ihre Versicherungen.
    Brauchen Sie wirklich jede Versicherung? Gibt es die gleiche vielleicht auch bei einem anderen Anbieter günstiger? Sie sparen in der Regel Geld, wenn Sie Ihre Beiträge jährlich bezahlen und wenn Sie Ihren Vertrag auf die aktuellen Tarifbedingungen umstellen. Vergleichsportale im Internet können helfen – achten Sie hier aber auf die Seriosität des Portals. Woran sie seriöse Anbieter erkennen, lesen Sie auch in diesem Artikel
     
  4. Überprüfen Sie Abonnements.
    Gerade bei Zeitungen- und Zeitschriftenabonnements können Sie kräftig sparen, wenn Sie Angebote in Anspruch nehmen. Da lohnt es sich, das bestehende Abo zu kündigen, um das gleiche günstiger abzuschließen. Angebote finden Sie auf den Webseiten der Zeitungen und Zeitschriften unter dem Menüpunkt „Abos“. Achtung! Schließen Sie ein Abo nur über die Webseite Ihrer Zeitung oder Zeitschrift ab. Gerade bei Abos gibt es viele unseriöse Anbieter, bei denen Sie in Abo-Fallen und Betrugsmaschen tappen. Dann wird es teurer. Alternativ können Sie viele Zeitungen, Zeitschriften und Bücher inzwischen auch online konsumieren. Alle Informationen zum Thema E-Book-Reader und E-Books bekommen Sie hier.

Führen Sie ein Haushaltsbuch

Damit behalten Sie immer den Überblick über Ihre Ausgaben. Vielleicht entdecken Sie sogar zusätzliches Sparpotenzial. Im Internet finden Sie zahlreiche kostenlose Vorlagen zum Ausdrucken oder in Form von Tabellen, die Sie auf dem Computer ausfüllen können. Wenn Sie ein Smartphone nutzen, gibt es aber auch spezielle Haushaltsbuch-Apps.