Seniorenkarneval: Lebensfreude in der Karnevalssaison
Gemeinsam Spaß haben, lachen, sich verkleiden: Nicht nur in Köln, Mainz oder Düsseldorf geht es in der närrischen Zeit hoch her, überall in Deutschland wird je nach Region Karneval, Fasching, Fastnacht oder Fasnet gefeiert. Karneval für Ältere boomt: Ob in Bürgerhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Pfarreien – Seniorenkarneval steht hoch im Kurs.
Wo Ältere Karneval feiern
Eine Faschingsfeier bringt gute Laune und sorgt für Abwechslung im manchmal etwas tristen Alltag. In der sogenannten fünften Jahreszeit ist Spaß quasi Programm. Jetzt wird sich verkleidet, ausgelassen bei stimmungsvoller Musik gefeiert, die Funkenmariechen angefeuert und herzlich über die Büttenredner gelacht. Spaß kennt keine Grenzen, natürlich auch keine Altersgrenze. Und so gibt es viele Veranstaltungen, die speziell auf den Seniorenkarneval ausgerichtet sind. Die einzelnen Vereine bieten häufig Nachmittagskarneval für Ältere an – oft ist das sogar die Auftaktveranstaltung der Session. Und auch in Bürgerhäusern, Pfarreien, Kulturstätten und Alten- und Pflegeeinrichtungen geht es in der närrischen Zeit traditionell hoch her. Ältere Karnevalfans haben die freie Wahl, ob es eine größere oder eher eine kleine, eine eher traditionelle oder eine moderne Veranstaltung sein soll – je nachdem, wonach ihnen der Sinn steht, beziehungsweise was sie sich zutrauen.
Wer körperlich eingeschränkt ist, sollte zum Beispiel wegen der Möglichkeit zu sitzen eine Karnevalssitzung einer Party vorziehen. Wer schlecht hört, sollte sich eher für eine kleinere Veranstaltung entscheiden, bei der nicht so viele Menschen durcheinanderreden.
Die Kulturbegleitung der Malteser begleitet Seniorinnen und Senioren sowie Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, zu kulturellen Veranstaltungen jeglicher Art. Erkundigen Sie sich doch einfach bei Ihren Maltesern, ob dort eine Kulturbegleitung zu einer Karnevalsveranstaltung in Ihrer Nähe angeboten wird.
Karneval im Alten- und Pflegeheim
Nicht nur die großen Vereine veranstalten Karnevalsfeiern, auch in vielen Alten- und Pflegeheimen gibt es tolle Angebote für Seniorenkarneval. Und das ist auch gut so, denn etwas Ablenkung, ein bisschen Spaß außerhalb der Reihe, tut jeder Altersgruppe gut. Veranstaltungen in Altersheimen haben den Vorteil, dass die Besucherinnen und Besucher keine lange Anreise haben – und sollte es ihnen zu viel werden, können sie schnell wieder auf ihr Zimmer gehen.
Seniorenkarneval im Alters- oder Pflegeheim ist häufig sehr abwechslungsreich. So beteiligen sich oft örtliche Kindergärten, Karnevalsvereine, Kirchenchöre, Angehörige und natürlich die Mitarbeitenden an der Gestaltung. Damit der Karneval für Ältere ein kunterbuntes Knallbonbon der guten Laune wird.
Selbst eine Feier organisieren
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, einen eigenen Seniorenkarneval im Altenheim oder dem Gemeindeshaus zu organisieren. Folgendes ist zu beachten, wenn die meisten Besucherinnen und Besucher älter sind:
- Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner älter sind, sollte die Karnevalsfeier eher nachmittags stattfinden.
- Ein möglichst konkretes Motto hilft allen, sich zu orientieren und auch im Vorfeld zu verkleiden.
- Das Programm sollte nicht länger als zwei Stunden dauern. Zum einen lässt die Konzentration nach einiger Zeit nach, zum anderen brauchen manche Seniorinnen und Senioren regelmäßig Medikamente oder zu essen.
- Wichtig ist die Akustik im Raum, damit wirklich jede und jeder gut hören kann. Die Reden und Programmpunkte sollten außerdem nicht zu lang sein.
- Wer im Vorfeld klärt, welche Bräuche oder Karnevalslieder den Bewohnerinnen und Bewohnern bekannt sind, kann diese direkt mit in die Feier integrieren.
- Je mehr Menschen sich an dem Programm beteiligen, desto bunter und abwechslungsreicher wird es: Zum einen können das Auftritte von Externen sein (etwa von der Karnevalstanzgruppe oder dem örtlichen Kindergarten), zum anderen können auch die Bewohnerinnen und Bewohner direkt eingebunden werden. Vielleicht mag ein Gast auch ein Gedicht oder eine kleine Rede halten?
- Damit bei den Liedern alle mitsingen können, macht es Sinn, die Texte vorher groß genug auszudrucken.
- Falls Rollstuhlfahrerinnen oder -fahrer anwesend sind, brauchen sie genug Raum – auch Rollatoren benötigen Abstellplatz.
Kleines Karnevals-ABC zum Mitreden
- „Aalaaf“ heißt es in Köln, „Helau“ in Düsseldorf, „Ahoi“ im Norden und „Ho Narro“ in Konstanz – es gibt viele verschiedene regionale Narrenrufe.
- Ein Bützchen, das ist im Kölner Karneval ein Küsschen auf die Wange, das Männer auch von ihnen völlig fremden Frauen bekommen. Und umgekehrt.
- Das Dreigestirn bilden der Bauer, der Prinz und die Jungfrau – es ist genau geklärt, welcher Karnevalsverein an der Reihe ist, die Repräsentanten zu stellen.
- Der Jeck feiert natürlich den Karneval.
- Kamelle werfen die Kölnerinnen und Kölner von den Umzugswagen – ein wahrer Bonbonregen.
- Am Weiberfasching geht es den Männern an den Kragen beziehungsweise an ihre Krawatten. Die dürfen an diesem Tag abgeschnitten werden.
- Die Zick = die tolle Zeit, der Zoch = der Umzug.