Gesunder Darm – gesünderes Leben. Warum Darmvorsorge so wichtig ist.

Darmgesundheit – und alles, was damit zusammenhängt – ist ein Thema, über das nicht oft und gerne geredet wird. Dabei spielt der Darm für unseren Körper und unsere Gesundheit eine elementare Rolle. Deshalb ist es wichtig, grundlegende Dinge über unser Verdauungsorgan zu wissen und durch Vorsorgeuntersuchungen Krankheiten wie zum Beispiel Darmkrebs rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

So wichtig ist der Darm für unsere Gesundheit

Unser Körper braucht Energie und Flüssigkeit. Die bekommt er über die Nahrung, die unser Verdauungssystem in ihre Bestandteile aufspaltet und somit verwertbar macht. Die Hauptaufgabe bei diesem hochkomplexen Vorgang übernimmt der Darm – nachdem unser Essen erst im Mund zerkleinert und danach durch die Magensäfte zu einem Brei verflüssigt wurde. Dafür sind in unserem zwischen fünfeinhalb und sieben Meter langen Verdauungsorgan verschiedene Abschnitte zuständig:

Den Anfang macht der Dünndarm, der in die Bereiche Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm unterteilt wird. Hier erfolgt die Resorption, also die Aufnahme der im Magen in ihre Bestandteile aufgespaltenen Nahrung. Dafür hat der Dünndarm eine rund 100 Quadratmeter große Oberfläche, verteilt auf unzählige kleine Fältchen. Über Schleimhäute werden Wasser, Nährstoffe, Mineralien und Vitamine aufgenommen. Unser Blut übernimmt dann den Transport überall dahin, wo die Stoffe gerade gebraucht werden.   

Auf den Dünndarm folgt der Dickdarm, der sich wiederum aufteilt in Blinddarm und Wurmfortsatz, Grimmdarm und Mastdarm. Wie der Name Dickdarm schon sagt, wird in diesen Bereichen der Nahrungsbrei durch weiteren Wasser- und Nährstoffentzug eingedickt, bevor er von uns beim Stuhlgang ausgeschieden wird. 

Wichtig für einen reibungslosen Ablauf dieser Prozesse ist eine gesunde Darmflora: Billionen verschiedener Bakterien, die an der Zersetzung beteiligt sind und dabei auch selbst Stoffe produzieren wie zum Beispiel Enzyme oder das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K. Zudem sind die Bakterien ein grundlegender Bestandteil unseres Immunsystems und verhindern, dass sich Erreger in und über den Darm hinaus ausbreiten können.

Sie möchten mehr über den Darm und seine Funktionen lernen? Wir haben zwei tolle Lesetipps für Sie:

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Darmkrebsvorsorge: Wie und wann?

Die Funktion des Darms kann durch verschiedene Krankheiten beeinträchtig oder sogar schwer beschädigt werden. Die bekannteste und äußerst gefährliche Erkrankung ist Darmkrebs. Rund 60.000 Menschen erkranken daran jährlich. Unter Frauen ist Darmkrebs die zweithäufigste Tumorerkrankung, bei Männern die dritthäufigste. Die Krankheit entwickelt sich langsam über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren und mehr. Symptome treten oft erst auf, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist. Dann sind schwerwiegende medizinische Eingriffe nötig, sofern diese überhaupt noch möglich sind. Auf der anderen Seite sind die Chancen einer Heilung hoch, wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind deshalb sehr wichtig. Insbesondere, wenn es in der Familie schon Fälle von Krebs gab. Und die Gefahr einer Erkrankung steigt mit dem Alter. Empfohlen werden Untersuchungen zur Früherkennung deshalb bei Männern ab dem 50. Lebensjahr und bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die zur Leistung der Krankenkassen gehören:

Die einfachste Möglichkeit ist eine Stuhlprobe, die direkt zuhause genommen werden kann. Die speziellen Test-Kits gibt es u.a. in Praxen für Urologie, Gynäkologie oder Innere Medizin, aber auch bei Hausärztinnen und -ärzten. Die Probe sollte innerhalb eines Tages abgegeben werden. Vom der Ärztin oder dem Arzt werden sie dann an ein entsprechendes Labor weitergeleitet. Die Analyse kann schon geringste Spuren von Blut erkennen, die auf eine Erkrankung hinweisen können. Ein Stuhltest sollte jährlich gemacht werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Erkennung von Darmkrebs ist die Tastuntersuchung, die direkt vor Ort in der Praxis durchgeführt wird. Karzinome im Enddarm können auf diese Weise frühzeitig und zum Teil auch schon in Vorstufen erkannt werden.

Als zuverlässigste Methode gilt die Darmspiegelung oder Koloskopie. Über ein Endoskop kann der komplette Dickdarm untersucht werden. Auch kleinste Wucherungen fallen dabei auf. Ein großer Vorteil: Es können im selben Eingriff Gewebeproben genommen und im Anschluss untersucht werden. Die Darmspiegelung ist ein weitestgehend schmerzfreier Routineeingriff, der nur etwa 20 Minuten dauert. Oft bekommen die Patientinnen oder Patienten ein Beruhigungsmittel und bringen die Untersuchung in einem Dämmerschlaf hinter sich. Nach einer kurzen Erholungszeit kann die Praxis wieder verlassen werden. Sofern keine Vorgeschichte in der Familie bekannt ist, wird eine Darmspiegelung alle zehn Jahre empfohlen. Was Sie außerdem über das Thema Vorsorgeuntersuchungen wissen sollten lesen Sie in unserem Artikel zum Thema Gesundheitsvorsorge.

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Das ist gut für unseren Darm

Wie Sie sehen, ist die Arbeit unseres Darms eine sehr komplexe Angelegenheit. Ihn dabei zu unterstützen und damit unser Wohlbefinden zu steigern, ist hingegen gar nicht so schwer. Hier sind ein paar hilfreiche Tipps:

Ernährung

Bei der Ernährung gilt: Je frischer und reicher an Ballaststoffen, desto besser. Ballaststoffe sind besonders wichtig. Zum einen sorgen sie durch das Aufquellen für mehr Volumen im Verdauungstrakt, was die Darmaktivität verstärkt. Schädliche Stoffe oder Erreger werden so eventuell schneller ausgeschieden– zum anderen dienen sie den Mikroorganismen der Darmflora als Nahrung und sorgen für mehr Vielfalt unter den winzigen Helfern. Deshalb sollten auf dem Speiseplan viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte stehen. Obst und Gemüse liefern – besonders, wenn sie nicht geschält werden – viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Blumenkohl oder Brokkoli, Hülsenfrüchte, Pilze, Möhren oder Äpfel und Kiwis haben viel von allem. Ein weiterer wichtiger Bestandteil gesunder Ernährung sind Vollkornprodukte. Vollkornbrot oder -nudeln haben mehr als das Doppelte an Ballaststoffen als ihre „hellen“ Varianten. Und auch Nüsse und Samen sind echtes „Powerfood“ für den Darm. Zudem sollten immer wieder probiotische Lebensmittel auf dem Essensplan stehen. Joghurt, Kefir oder auch fermentierte Lebensmittel wie Kimchi oder Sauerkraut beinhalten lebende Mikroorganismen, die der Darmflora besonders zuträglich sind. Welche zehn einfachen Tipps es zudem für eine gesunde Ernährung im Alter gibt, haben wir für Sie in einem anderen Artikel noch einmal zusammengetragen.

Bewegung

Der Darm ist immer in Bewegung. Durch die sogenannte Peristaltik befördert er den Nahrungsbrei. Wenn wir uns selbst mehr bewegen, unterstützen wir diesen Vorgang. Dafür ist kein schweißtreibender Sport nötig. Jede Bewegung hilft, ganz gleich ob ein kurzer Spaziergang, Radfahren oder Yoga. Aber auch eine einfache Massage unterstützt die Peristaltik. Hier helfen schon im Uhrzeigersinn kreisende Bewegungen mit der Hand rund um den Bauchnabel im Liegen oder Sitzen. Sport ist grundsätzlich eine gute Sache, damit Sie auch im Alter fit bleiben. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, wie Sie sich körperlich betätigen können.

Stress vermeiden

Die Prozesse im Darm werden über das vegetative oder auch autonome Nervensystem gesteuert – also ohne, dass wir sie bewusst beeinflussen. Empfinden wir jedoch Stress, wirkt sich das trotzdem auf den Magen aus. Die Verdauung wird gestört. Durchfall kann ebenso Folge sein wie Verstopfungen. Deshalb ist es wichtig, Stress zu vermeiden. Autogenes Training oder Atemübungen helfen dabei, zu entspannen und damit auch dem Darm wieder mehr Ruhe zu geben.


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