Ein Garten in Haiti: Wie Fritzson sein Schicksal änderte

Der 17-jährige Fritzson Augustin betreibt im durch Naturkatastrophen gebeutelten Inselstaat Haiti erfolgreich Landwirtschaft und Viehzucht. Hier erfährst du, wie die Malteser ihn dabei unterstützt haben und wie er mit seinem Garten nun andere inspiriert, es ihm gleichzutun.

Darum geht's:


In Haiti hungern viele Menschen

Haiti gilt als das ärmste Land der westlichen Welt. Immer wieder ist der Inselstaat von Naturkatastrophen wie Dürren, Wirbelstürmen und Erdbeben betroffen. 200.000 Menschen starben allein bei dem verheerenden Erdbeben in 2010. Im August 2021 wütete erneut ein schweres Erdbeben in dem gebeutelten Karibikstaat. Folgen der Unwetter sind Wasserknappheit und Ernteausfälle. Außerdem leidet die Bevölkerung unter den Folgen der eskalierenden Bandengewalt, die die ohnehin prekäre Versorgungslage noch weiter verschärft. Fast jeder zweite Mensch in Haiti hungert. Die Malteser unterstützen die Menschen vor Ort dabei, Landwirtschaft zu betreiben und Nahrungsmittel anzubauen. Sie bilden die Landbevölkerung in ressourcenschonender Landwirtschaft und der Anlage von Hausgärten aus. Einer, der damit besonders erfolgreich ist, ist Fritzson Augustin aus Petit-Trout-de Nippes in Boutin. Der 17-Jährige betreibt Landwirtschaft und Viehzucht auf einem Stück Land, das sein Vater ihm überlassen hat. Nachbarn, Freunde und Verwandte waren ziemlich skeptisch, als sie von seinem Vorhaben erfuhren, das Land selbst zu bewirtschaften. „Niemand glaubte an den Erfolg meines Gartens. Nicht einmal mein Vater!“, erinnert sich der Schüler.

Hilfe vor Ort durch die Malteser

Die Malteser sind vor Ort in Haiti aktiv, um die Ernährung der Menschen zu verbessern und ihre Widerstandskraft gegenüber Naturkatastrophen zu stärken. Sie versorgen die Menschen mit Nahrung und Trinkwasser, reparieren und erweitern Bewässerungssysteme, verteilen Saatgut und schulen die Bewohnerinnen und Bewohner, damit sie erfolgreich Landwirtschaft betreiben können. Mehr zum Engagement von Malteser International in Haiti erfährst du auf dieser Seite.

Wissen motiviert und stärkt

Los ging alles mit Bananen-, Tomaten- und Paprikasamen, die Fritzson von Yacord, einem landwirtschaftlichen Berater der Malteser, erhielt. Von dem Agrarwissenschaftler lernte er zudem alles, was er über das Säen und Düngen, über die Fruchtfolge und das Thema Bewässerung wissen musste. „Das hat mich unglaublich motiviert“, sagt Fritzson. Er stellte Helferinnen und Helfer an und baute gemeinsam mit ihnen einen Zaun. Dank der Unterstützung der Malteser konnte Fritzsons Garten außerdem an ein Bewässerungssystem angeschlossen werden, das sein Land seither fruchtbar macht. Jeden Morgen macht Fritzson einen Rundgang durch seinen Garten. Er entfernt welke Blätter, bindet Pflanzen an, zupft Unkraut. Abends arbeitet er manchmal bis zum Sonnenuntergang weiter.

Sein unermüdlicher Einsatz und sein grüner Daumen sorgten dafür, dass im Garten jetzt Tomaten, Papayas und Bananen in Hülle und Fülle gedeihen. So viel, dass Fritzson einen Teil davon verkaufen kann. Von dem Geld kaufte er Hennen, Schafe und Ziegen. Und er kann dank seines Verdinestes wieder zur Schule gehen. „Letzten Dezember habe ich Paprika und Tomaten für umgerechnet 25 US-Dollar verkauft – genug, um Schulsachen zu bezahlen“, erzählt er stolz.

Einblicke in Fritzsons Garten

Wir haben Fritzson mit der Kamera begleitet. Noch mehr über den engagierten Haitianer, seine Geschichte und seinen Garten erfährst du in dem untenstehenden Video.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Ein Garten der Hoffnung

Fritzsons Garten ist inzwischen ein blühendes Vorbild für andere. Der Schüler inspiriert zahlreiche Menschen in seinem Umfeld, es ihm gleichzutun. Und seine Geschichte zeigt, welche Auswirkungen Bildung und der Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen gepaart mit Mut und Tatkraft haben können. Der zielstrebige junge Mann hat sich mit Unterstützung der Malteser ein Einkommen erschaffen, das ihm möglich macht, was er nie für möglich hielt: die Oberschule abzuschließen. Fritzson versucht, so viel wie möglich über Pflanzen zu lernen. Sein Traum: ein Diplom in Landwirtschaft. Denn später möchte er als Landwirt arbeiten. „Es gibt hier Land und Wasser. Solange wir beides haben, können wir alles erreichen!“ sagt er.

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