Die Rettungsdienst-Ausbildung

Du spielst mit dem Gedanken, eine Ausbildung im Rettungsdienst zu absolvieren? Hier erfährst du, welche Ausbildungsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder es gibt, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und wie und wo du dich bewerben kannst.

Darum geht's:


Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es im Rettungsdienst?

Im Rettungsdienst stehen dir ohne ärztliches Studium drei Tätigkeitsfelder offen:

  • Rettungshelferinnen und Rettungshelfer begleiten in erster Linie Krankentransporte, auf denen sie zusammen mit einer Rettungssanitäterin oder einem Rettungssanitäter Erkrankte und Verletzte versorgen. Je nach landesrechtlicher Regelung unterstützt du in diesem Job auch Rettungsfachkräfte vor Ort und bist als Fahrerin oder Fahrer eines Krankentransportwagens unterwegs.
  • In der Rettungssanitäter-Ausbildung erlernst du die Grundlagen der Notfallmedizin und wendest nach deiner Ausbildung Techniken zur Rettung schwer verletzter oder erkrankter Personen vor Ort an. Dazu gehören das Vorbereiten einer Intubation, die fachgerechte Betreuung von Patientinnen und Patienten sowie die Defibrillation. Vor Ort unterstützt du den Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter und die Notärztin oder den Notarzt bei der Durchführung der medizinischen Rettungsmaßnahmen.
  • Als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter besitzt du die höchste Qualifikation im Rettungsdienst, die ohne ärztliches Studium zu erreichen ist. Voraussetzung ist ein mittlerer schulischer Abschluss oder ein Hauptschulabschluss in Kombination mit einer zweijährigen Berufsausbildung.

Als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter bist du in der Lage, alleinverantwortlich am Einsatzort zu handeln. In kritischen Notfallsituationen arbeitest du eng mit der Notärztin oder dem Notarzt zusammen. Übrigens: Die Ausbildung zur Notfallsanitäterin beziehungsweise zum Notfallsanitäter hat mit Einführung des Notfallsanitätergesetzes im Jahr 2014 die Rettungsassistenten-Ausbildung abgelöst. Rettungsassistenten gibt es aber weiterhin.

Wie gelingt der Jobeinstieg?

Es gibt verschiedene Wege, eine Rettungsdienst-Ausbildung zu machen. Berufsfachschulen bieten Ausbildungen in Vollzeit und Teilzeit zum Rettungs- oder Notfallsanitäter an. Eine andere Möglichkeit ist die Ausbildung zum Rettungshelfer im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). So kann man erste Erfahrungen im Krankentransport sammeln und herausfinden, ob ein Job im Rettungsdienst zu einem passt.

Kann ich ein Praktikum im Rettungsdienst absolvieren?

Vereinzelt bieten Hilfsorganisationen Schülern Praktika an, die einen ersten Einblick in das Rettungswesen geben. Frage einfach mal bei den Rettungswachen in deiner Nähe nach, wenn du Schülerin oder Schüler bist und dieses Berufsfeld kennenlernen willst.

Möchtest du nach der Schule ein Schnupper-Praktikum im Rettungsdienst absolvieren, solltest du über 18 sein und deine Zuverlässigkeit mit einem tadellosen Führungszeugnis belegen. Außerdem musst du gegen verschiedene Krankheiten geimpft sein. Auch in diesem Fall gilt: Einfach mal bei den Rettungsdiensten in deiner Umgebung nachfragen.

Der Verdienst im Rettungsdienst

  • Rettungshelfer verdienen im Jahr bei den Maltesern etwa 28.600 Euro brutto, das sind 2.380 Euro im Monat.
  • Rettungssanitäter bringen es hier auf ungefähr 30.000 Euro im Jahr. Pro Monat macht das 2.500 Euro.
  • Notfallsanitäter mit Berufserfahrung kommen auf bis zu etwa 3.500 Euro monatlich, das sind 42.000 Euro im Jahr.


Weitere Informationen zur Ausbildung und Karriere im Rettungsdienst sowie Stellenangebote bei den Maltesern findest du hier.

Wie sieht die Rettungsdienst-Ausbildung aus?

Die Ausbildung Rettungshelferin oder zum Rettungshelfer dauert in der Regel etwa 320 Stunden und beinhaltet Theorie und Praxis. Die Ausbildung findet vor Ort bei den Rettungsdiensten und in Lehrinstituten statt. Die theoretische Ausbildung umfasst Grundlagen der Physiologie und Anatomie des menschlichen Körpers, oft vorkommende Krankheitsbilder sowie das Verhalten in Notfällen während des Krankentransports. Hinzu kommen der Umgang mit Medizingeräten und die Vorbereitung des Equipments auf einen Einsatz. Rettungshelferinnen und Rettungshelfer absolvieren in der Regel jeweils ein 80-stündiges Praktikum in einem Krankenhaus und auf einer Rettungswache.

Die Rettungssanitäter-Ausbildung umfasst insgesamt 520 Stunden und hat vier Bestandteile:

Die Ausbildung beginnt mit 160 Stunden Theorie, in erster Linie Grundwissen zur Physiologie und Anatomie sowie vertiefende Inhalte zur Notfallmedizin. Es folgen je 160 Stunden Praxis in einer Klinik und auf einer Rettungswache. Am Ende des 40-stündigen Abschlusslehrgangs steht eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung. Hilfsorganisationen und private Rettungsdienstschulen bieten die Ausbildung zur Rettungssanitäterin beziehungsweise zum Rettungssanitäter an.

Unterschiede im Rettungsdienst: Toni erklärt sie bei „Rettung in Sicht“

In unserer Video-Serie „Rettung in Sicht“ klären wir allerhand Fragen, die wir über unsere Social-Media-Kanäle von Leserinnen und Lesern gestellt bekommen. In der untenstehenden Folge erklärt unsere praxiserfahrene Notfallsanitäterin Toni, worin der Unterschied zwischen Rettungs- und Notfallsanitäterinnen beziehungsweise Notfallsanitätern besteht. Sie geht auch der Frage nach: Kann ich den Unterschied auch anhand der Einsatzkleidung erkennen?

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Die Berufsausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter ist am umfangreichsten. Sie dauert drei Jahre und erfolgt in der Regel in Vollzeit. Wird die Ausbildung in Teilzeit absolviert, sind es fünf Jahre. Sie besteht aus theoretischem Unterricht und viel Praxis auf dem Rettungswagen. Inhalte sind unter anderem das Verhalten in Gefahrensituationen, die kompetente Anwendung rettungsdienstlicher Maßnahmen sowie die Anwendung von Einsatzkonzepten.

Die Abschlussprüfung ist umfassend. Du absolvierst hier eine schriftliche, praktische und mündliche Prüfung. Die Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter wird in staatlich anerkannten Berufsfachschulen durchgeführt und gilt als vollwertige Berufsausbildung.

Ehrenamtlich im Rettungsdienst

Du interessierst dich für ein Ehrenamt im Rettungsdienst? Hier geht es zu unserem Ehrenamtsformular.


Bewerte diesen Artikel

 
 
 
 
 
 
682
1
5
4.5