Notfallsanitäter werden: So geht’s!
Du bist ausgeglichen und physisch fit? Dazu belastbar und hoch motiviert, Menschen zu helfen und Leben zu retten? Wenn du dann noch einen kühlen Kopf mitbringst, kannst du Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter werden und einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft leisten.
Darum geht's:
Was musst du mitbringen, um Notfallsanitäter zu werden?
Zukünftige Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter müssen verschiedene Voraussetzungen für den Job mitbringen: Du benötigst mindestens einen mittleren Schulabschluss. Oder du verfügst über einen Hauptschulabschluss und hast im Anschluss eine mindestens zweijährige Berufsausbildung absolviert.
Im Rettungswagen sind deine Qualitäten als Teamplayer gefragt. Du arbeitest eng mit den Kolleginnen und Kollegen des Rettungsdienstes zusammen und assistierst den Notärztinnen und Notärzten. Das geschieht auf engstem Raum, ein Rettungswagen bietet nur wenige Quadratmeter Arbeitsfläche.
Außerdem darfst du keine Berührungsängste haben, schließlich hast du als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter Körperkontakt mit kranken und verletzten Menschen. Du packst fachgerecht zu, um Betroffene zu versorgen oder gar ihr Leben zu retten – gleichzeitig wirkst du beruhigend auf die Patientinnen und Patienten ein. Das erfordert Feingefühl.
Ebenso wichtig ist körperliche Fitness: Als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter transportierst du Kranke mitunter über mehrere Stockwerke hinweg per Trage, bei der Wiederbelebung von Herzkranken und Unfallopfern mittels Herzmassage kann körperliche Kraft sogar eine lebensrettende Rolle spielen.
Was verdienst du während der Ausbildung zum Notfallsanitäter?
Das Gehalt während der dreijährigen Ausbildungszeit variiert je nach Tarifvertrag und Bundesland. Im Tarifvertrag der Malteser liegt es beispielsweise bei:
- 1. Lehrjahr: 1.190,69 Euro
- 2. Lehrjahr: 1.252,07 Euro
- 3. Lehrjahr: 1.353,38 Euro
Nach der Ausbildung bekommst du ein höheres Gehalt: Als Berufsanfängerin oder Berufsanfänger verdienst du bis zu ca. 2.900 Euro brutto im Monat, mit entsprechender Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 3.500 Euro ansteigen.
Wie bewirbst du dich, um Notfallsanitäter zu werden?
Wenn du Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter werden möchtest, bewirbst du dich bei einem Krankentransport- oder Rettungsdienst oder der Feuerwehr. Im Internet findest du schnell Infos, welche Institutionen in der Nähe Ausbildungsplätze anbieten. Hier findest du Informationen und Stellenangebote zur Ausbildung zum Notfallsanitäter bei den Maltesern.
Für die Notfallsanitäter-Bewerbung verfasst du ein Anschreiben und einen Lebenslauf. Deiner Bewerbung fügst du zudem deine Zeugnisse bei. Hast du bereits einen Auto- oder sogar LKW-Führerschein, solltest du das erwähnen.
In deinem Anschreiben schilderst du kurz, warum du Notfallsanitäterin beziehungsweise Notfallsanitäter werden möchtest. Online gibt es massenhaft Vorlagen für Bewerbungsschreiben, die du dir zur Anregung anschauen kannst. Verfasse aber unbedingt ein persönliches Anschreiben in deinen eigenen Worten. Achte auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik, das ist wichtig: Später als Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter verfasst du Einsatzberichte. Lass jemanden dein Bewerbungsschreiben und auch den Lebenslauf gegenlesen.
Verweist du in Anschreiben und Lebenslauf auf Aktivitäten, die deine Eignung für den Job unterstreichen, sammelst du Pluspunkte. Mannschaftssport im Verein beispielsweise steht für Teamgeist und Fitness, ein Praktikum im Seniorenstift für soziales Engagement. Bleibe aber stets bei der Wahrheit!
Der Unterschied zwischen Notfall- und Rettungssanitäterinnen beziehungsweise Rettungssanitätern
Welche Ausbildungen es im Rettungsdienst gibt und welche Unterschiede damit einhergehen, kannst du in unserem Übersichtsartikel noch einmal nachlesen. Unsere erfahrene Notfallsanitäterin Toni erklärt dir die Unterschiede sowie die Zusammenarbeit der Helferinnen und Helfer in unserer Video-Serie „Rettung in Sicht“:
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.
Wie sieht die Ausbildung zum Notfallsanitäter aus?
Wenn du Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter werden willst, absolvierst du eine Ausbildung in Vollzeit oder Teilzeit, wobei Vollzeit der Regelfall ist. Die Vollzeitausbildung dauert drei Jahre, die Teilzeitvariante mit täglich fünf Stunden Arbeitszeit erstreckt sich über maximal fünf Jahre.
Die Ausbildung setzt sich aus theoretischem und praktischem Unterricht an staatlich anerkannten Schulen sowie einem Praxisteil in einer Lehrrettungswache und einem Krankenhaus zusammen.
Die Ausbildung zum Notfallsanitäter befähigt dich, unter anderem folgende Maßnahmen durchzuführen:
- Lage am Einsatzort erfassen
- Gesundheitszustand von erkrankten und verletzten Personen erkennen
- medizinische Erstversorgung leisten
- Transportfähigkeit von Patienten sicherstellen
- Betriebsfähigkeit von Einsatz- und Rettungsmitteln sicherstellen
Zusätzlich lernst du, wie du bei der Notfall- und Akutversorgung der Notärztin oder dem Notarzt assistierst und deine Arbeit mit anderen Rettungskräften am Einsatzort koordinierst.
Die Ausbildung beendest du schließlich mit der staatlichen Notfallsanitäter-Prüfung, die aus einem mündlichen, schriftlichen und praktischen Teil besteht.
Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter bei der Feuerwehr
Wenn du deine Ausbildung bei der Feuerwehr absolvieren möchtest, steht zuvor ein Notfallsanitäter-Einstellungstest an. Der Eignungstest umfasst mehrere Bereiche, die je nach Feuerwehrwache differieren können, doch wirst du immer auf deine körperliche und geistige Eignung für den Beruf getestet.
Bei der Feuerwehr gibt es in der Regel die Möglichkeit, im Anschluss an die Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter eine weitere Ausbildung zu absolvieren, etwa zum Brandmeister. Dies eröffnet dir eine Beamtenlaufbahn bei der Feuerwehr.
Jeder kann helfen!
Du willst an Sanitätseinsätzen teilnehmen, ohne eine Berufsausbildung abzuschließen? Fülle einfach unser Formular aus und wir sagen dir, wie du dich ehrenamtlich engagieren kannst.