Gründe für ein FSJ: Was für ein Freiwilliges Soziales Jahr spricht

Mit der Schule bist du durch, doch welche Richtung du in deinem künftigen Arbeitsleben einschlagen möchtest, ist dir noch nicht ganz klar? Studium, Ausbildung oder erstmal ein Praktikum – das will in jedem Fall gut überlegt sein. Warum auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) lohnenswert sein kann, erfährst du hier.

Darum geht's:


Das FSJ ist flexibel planbar

Um nicht tatenlos auf eine Eingebung zu warten und nach der theorielastigen Schulzeit etwas Praktisches und dazu noch äußerst Sinnvolles zu tun, bietet sich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an. Dabei engagierst du dich zeitlich befristet im sozialen Bereich und hilfst anderen Menschen. Du lernst Dinge, die dir auch später im Leben weiterhelfen können und triffst auf interessante und gleichgesinnte Menschen. Die Voraussetzungen für ein FSJ findest du hier.

FSJ Klingt gut, aber direkt nach der Schule willst du erst mal deine Koffer packen und um die Welt reisen? Das ist kein Problem, denn solange du deinen 27. Geburtstag noch nicht gefeiert hast, kannst du das FSJ auch später machen – danach steht dir der Bundesfreiwilligendienst offen. Und auch wenn der Name anderes vermuten lässt, musst du diesen Freiwilligendienst nicht exakt zwölf Monate ableisten. Ein Jahr ist zwar der gängige Zeitraum, die Mindestdauer beträgt aber nur sechs Monate. Macht dir deine Tätigkeit viel Spaß, kannst du diese auch auf 18 Monate verlängern, in Ausnahmefällen sogar auf zwei volle Jahre. Also: Raus aus der Schule und rein ins Abenteuer!

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Das Schöne am Freiwilligen Sozialen Jahr: Du arbeitest eigentlich immer mit Menschen zusammen. Dabei ist dein mögliches Aufgabenfeld breit gefächert. Wichtig ist nur, dass die Einrichtung, in der du arbeitest, dem Gemeinwohl dient. In der Praxis kommt es vor, dass mehrere Einsatzgebiete miteinander verbunden werden. Eine grobe Übersicht, in welchen Bereichen Einsatzstellen zu finden sind, findest du hier:

  • Einrichtungen der Wohlfahrts- und Gesundheitspflege: Krankenhäuser, Rettungs-, Sanitäts-, und andere Hilfsdienste, Altenheime, Behindertenheime und Behindertenwerkstätten
  • Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe: Kinder- und Jugendheime, Kindertagesstätten, Förderschulen
  • Sporteinrichtungen: Vereine, Fanprojekte
  • Kulturelle Einrichtungen: Theater, Museen oder Musikschulen
  • Einrichtungen zur Denkmalpflege
  • Einrichtungen des politischen Lebens: Bürgerbüros, kirchliche Verbände oder Menschenrechtsorganisationen

Aktuelle Stellenangebote aus allen Bundesländern und weitere Informationen zu den Einsatzgebieten findest du hier. An welchem Ort du dein FSJ machst, kannst du dir aussuchen. So ist es durchaus möglich, dafür ins Ausland zu gehen und neben der Arbeit auch noch eine Sprache zu lernen. Allerdings fördert der Bund das FSJ im Ausland nicht mehr.

Engagiere dich im Ausland

Ob USA, Australien, Philippinen oder Peru: Ein Freiwilligendienst im Ausland kann die Erfahrungen eines FSJs noch einmal auf ein ganz anderes Level heben. Du lebst zwar weit weg von Familie, Freunden und deinem Zuhause, allerdings ist die Zeit auch absehbar. Das erste Mal praktische und selbstständige Arbeit, und das auch noch völlig außerhalb deiner Komfortzone – davon wirst du dein ganzes Leben lang zehren. Erfahrungen, Menschen, Gefühle und Erinnerungen: Dieses Erlebnis vergisst du nie. Informiere dich hier  über deine Möglichkeiten.

Freie Kost und Logis plus Taschengeld

Das Freiwillige Soziale Jahr ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, für die du kein Gehalt bekommst, da du mit dem Träger in keinem Arbeits- oder Ausbildungsverhältnis stehst. Allerdings bist du keinesfalls auf ein wohlhabendes Elternhaus angewiesen, das dich in dieser Zeit durchfüttert.

Denn obwohl du kein Gehalt erhältst, kann dir die Einrichtung, in der du dein FSJ leistest, ein Taschengeld zahlen. Hier liegt die Spanne bundesweit circa zwischen 150 und 500 Euro. Zusätzlich werden oft Zuschüsse zu Verpflegung und Unterkunft gezahlt.

Sozialversicherungsleistungen werden ebenfalls vollständig vom Träger übernommen, Urlaub bekommst du auch. Die Arbeitszeit beträgt in der Regel 38,5 Stunden (Westdeutschland) bzw. 40 Stunden (Ostdeutschland) wöchentlich. Am Ende des FSJ bekommst du ein Zeugnis, das Auskunft über die Dauer deiner Tätigkeit und deine Leistungen gibt und berufsqualifizierende Merkmale erfasst.

Nicht nur für den Lebenslauf – Gründe für ein FSJ

Klar, eine ehrenamtliche Tätigkeit wie das Freiwillige Soziale Jahr macht sich gut im Lebenslauf. Es zeigt, dass du dich sozial engagierst, teamfähig bist und dich für andere einsetzt. Solche Soft Skills werden auch von Unternehmen aus ganz anderen Branchen immer mehr gefragt.

Wenn du also ohnehin zu Hause ausziehen wolltest und Geld nicht die oberste Rolle in deinem Leben spielt – denk zumindest mal über ein Freiwilliges Soziales Jahr nach. Du lernst in diesem Zeitraum nicht nur viel darüber, wie du Menschen zur Seite stehen kannst, sondern auch noch einiges über deine eigene Persönlichkeit. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Gründen, die dafürsprechen:

  • Du bekommst einen ersten Eindruck vom Arbeitsleben, ohne gleich unter Leistungsdruck zu stehen. In vielen Einrichtungen kannst du zudem Aufgaben und Tätigkeiten verschiedener Berufe kennenlernen.
  • Ein FSJ kann auch in anderer Hinsicht karrierefördernd sein: Macht dir die Arbeit Spaß und die Einrichtung ist mit dir zufrieden, wird sie dich im Falle einer Bewerbung für einen Job oder eine Ausbildung im Anschluss sicherlich gesondert berücksichtigen.
  • Du bekommst während des FSJ Bildungsangebote wie Seminarwochen, Kurse und Workshops. Dort lernst du nicht nur dazu, sondern triffst auch auf andere FSJler in deinem Alter. Auch dieser Austausch mit Gleichgesinnten kann dir neue Inspiration für deinen weiteren Lebensweg geben.
  • Du kannst ein Jahr mit dem FSJ sinnvoll überbrücken, wenn du ohnehin noch nicht genau weißt, wie es weitergehen soll oder du zum Beispiel den Studienplatz deiner Wahl im kommenden Semester nicht bekommen hast.
  • Klingt cheesy, ist aber so: Viel verdienen wirst du nicht im FSJ, dennoch wirst du reich an Erfahrungen. Hilfsbedürftige Männer, Frauen, Kinder oder Senioren zu unterstützen kann ebenso erfüllend sein wie das alltägliche Miteinander mit den Kollegen in den sozialen Organisationen, in denen du dein FSJ absolvierst.

Leiste dein Freiwilliges Soziales Jahr

Und, auf den Geschmack gekommen? Im Freiwilligen Sozialen Jahr kannst du dich auch bei den Malteser Hilfsdiensten sozial engagieren. Die Malteser helfen Menschen in Notlagen, in Deutschland und weltweit. Neben der praktischen Tätigkeit in einer der sozialen Einrichtungen nimmst du an Seminaren und Bildungsveranstaltungen teil. Alle weiteren Infos findest du hier.

FSJ oder BFD: Wo ist der Unterschied?

Du hast Lust dich im Rahmen eines Freiwilligendienstes zu engagieren, bist aber schon älter als 27? Kein Problem. Es gibt da noch den Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD. Der hat 2011 den Zivildienst ersetzt und unterscheidet sich vom FSJ in einigen Punkten. Einen BFD kannst du unabhängig vom Alter ableisten. Natürlich solltest du wie beim FSJ auch die Vollzeitschulpflicht vollendet haben. Darüber hinaus kannst du den BFD mehrmals ausführen, wohingegen du nur ein FSJ in deinem Leben absolvieren kannst. Außerdem ist der BFD nur in Deutschland möglich. Auslandsabenteuer bleiben dir damit leider vorenthalten. Du willst mehr über den BFD erfahren? Auf der Website des Bundesfreiwilligendienstes findest du sämtliche Infos zu Einsatzfeldern oder offenen Stellen.

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