Alles im Blick: Tipps für Erste Hilfe im Winter
Das Leisten von Erster Hilfe ist in Deutschland Pflicht. Doch gerade im Winter gibt es einiges zu beachten, wenn es zu einem Notfall kommt. Denn Dunkelheit und widrige Wetterbedingungen können die Hilfeleistung erschweren – und bringen sogar Gefahren für die Helfenden mit sich. Was es zu beachten gilt, erfährst du hier.
Darum geht's:
Erkenne Gefahren im Erste-Hilfe-Einsatz
Es kann dir jederzeit passieren, dass du in einen Not- beziehungsweise Ernstfall verwickelt oder Zeuge eines solchen wirst. Wenn du dann die notwendige Hilfe leisten möchtest, gibt es einige Risiken, die du kennen und vermeiden solltest, um als helfende Person nicht selbst in eine Notlage zu geraten und sicher helfen zu können. Hier eine Auflistung:
- Hilf nur in gesicherten Bereichen: Meide Absturzkanten, wenn diese nicht gesichert sind – zum Beispiel durch ein Geländer. Wenn der Untergrund nicht sichtbar ist, prüfe, ob er trittsicher ist. Eisflächen sind tabu!
- Sei auf glatte Böden gefasst: Um nicht auszurutschen, wische rutschige Flächen trocken und halte deine Schuhsohlen stets sauber. Passe auch deine Schrittgeschwindigkeit an und gehe lieber ein wenig langsamer, um Stürze zu vermeiden.
- Sieh nach oben: Nicht nur der Untergrund kann im Winter zu einem Problem werden. Gerade, wenn du unter Dächern oder anderen Unterständen hilfst, solltest du auch den Bereich über dir im Auge behalten, denn Eiszapfen und Dachlawinen können ebenfalls gefährlich sein. Falls du solche Gefahren ausmachen kannst, informiere auch anderen Personen vor Ort, um diese gegebenenfalls zu beseitigen, oder kennzeichne den Gefahrenbereich und sperre ihn ab.
- Behalte den Verkehr im Auge: Wie bereits erwähnt, ist das Tragen einer Warnweste bei Einsätzen in Straßennähe unverzichtbar. Aber schaue auch, was um dich herum geschieht. Stelle sicher, dass du von herannahenden Fahrzeugen gesehen wirst, bevor du die Fahrbahn betrittst!
- Verwende nur dir bekannte und intakte Werkzeuge: Bevor du Werkzeuge wie Schaufeln nutzt, stelle sicher, dass diese einwandfrei und nicht beschädigt sind, um dich und andere Personen nicht unnötig zu gefährden.
- Achte auf deine körperlichen Grenzen: Pausiere regelmäßig, wärme dich auf und trinke etwas. Das ist essenziell bei Einsätzen im Winter, denn mit einer Überanstrengung kannst du niemandem mehr helfen.
Häufige Notfälle im Winter
In der kalten Jahreszeit kommt es durch Schnee und Glätte häufig zu Stürzen oder gar Autounfällen. Des Weiteren stellen Unterkühlungen und Erfrierungen weitere winterspezifische Notsituationen dar, in denen Personen auf Erste Hilfe angewiesen sind.
Vorsorgetipps für den Notfall
In vielen Notfall-Szenarien musst du den Rettungsdienst beziehungsweise die Feuerwehr rufen. Um ihnen einen möglichst reibungslosen Einsatz zu ermöglichen und dich selbst so gut wie möglich vor potenziellen Risiken zu schützen, können die folgenden fünf Tipps helfen:
- Eine sichtbare Hausnummer
Hausnummern sind oft sehr klein, kaum bis gar nicht beleuchtet, zugewachsen, im Winter mit Schnee bedeckt – oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht vorhanden. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn es spät hell und früh dunkel wird, kann das Suchen nach der richtigen Adresse wichtige Sekunden kosten. Achte daher darauf, dass die Hausnummer von öffentlichen Verkehrsflächen aus gut erkennbar ist oder schick im Falle eines Notrufs eine Person an die Straße, die die Rettungskräfte einweisen kann.
- Die Zufahrt freihalten
Um sowohl Unfälle von Fußgängerinnen und Fußgängern als auch von Rettungskräften zu vermeiden, ist das Räumen von Schnee und regelmäßiges Streuen unerlässlich!
- Den Rettungswagen einweisen
Befindet sich die Unfallstelle im Freien, an einem Ort mit schlechten Sichtverhältnissen, ist es hilfreich, wenn eine Person die Rettungskräfte einweist. Sollten dafür jedoch zu wenige Personen zur Stelle sein, kannst du auch mit einer Taschenlampe auf euch aufmerksam machen.
- Vor Kälte schützen
Bei Unfällen auf Landstraßen oder der Autobahn kann es im Winter schnell kalt werden, gerade wenn man lange ohne Heizung warten muss. Daher ist es sinnvoll, in der kalten Jahreszeit immer eine warme Decke – zum Beispiel eine Katastrophenschutzdecke aus Wolle – im Auto zu haben. Mit dieser kannst du nicht nur dich selbst, sondern im Notfall auch verletzte Personen vor einer Unterkühlung bewahren.
- Gut sichtbar sein
Wir bereits erwähnt, ist es im Winter nicht nur wichtig, dass deine Kleidung dich warmhält. Du solltest auch darauf achten, gut für andere sichtbar zu sein, um dich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen. Wer dunkle Kleidung trägt, kann schnell übersehen werden! Achte daher darauf, dass deine Kleidung entweder hell oder mit Reflektoren ausgestattet ist, um Unfällen vorzubeugen.
Sicher durch den Winter – so machst du dein Auto winterfest
Diese Tipps gelten nicht nur für Menschen, die Erste-Hilfe leisten, sondern für jeden Pkw-führenden Verkehrsteilnehmer in der kalten Jahreszeit. Das eigene Auto winterfest zu machen, ist eine Präventivmaßnahme, um Unfälle zu vermeiden. Hier die Checkliste:
- Sommerreifen runter, Winterreifen rauf!
- Kontrolliere, ob deine Scheinwerfer einwandfrei funktionieren und richtig eingestellt sind.
- Stelle sicher, dass deine Fensterscheiben von außen und von innen sauber sind.
- Prüfe, ob deine Scheibenwischer intakt sind.
- Checke den Kühler- und den Scheibenfrostschutz.
- Pflege die Dichtungen und Schlösser deiner Autotüren.
- Vergewissere dich nach dem Zustand deiner Autobatterie.