Erste Hilfe bei Verbrennung

Verbrennungen passieren schnell, nicht immer ist Feuer im Spiel. Wenn beim Kochen heiße Flüssigkeit spritzt oder Wasserdampf entsteht, der Motorrad-Auspuff sich stark erhitzt hat, du mit Chemikalien oder Strom hantierst, kann es rasch zu Verbrennungen kommen. Je schneller Erste Hilfe bei Verbrennungen geleistet wird, desto besser.

Darum geht's:


Kleinflächige Verbrennungen sofort behandeln

Im Haushalt lauern viele heiße Gefahren: Hantierst du mit Bügeleisen, Wärmflasche oder Backblech, kann es durch Unachtsamkeit zu kleinflächigen Verbrennungen kommen. Brandwunden gelten als kleinflächig, wenn der betroffene Bereich nicht größer als deine Handfläche ist.

Solche Verbrühungen und Verbrennungen sind oft ungefährlich, tun aber sehr weh. Deshalb muss Erste Hilfe bei Verbrennungen an der Hand vor allem schnell erfolgen: Die betroffene Partie sofort unter fließendem Wasser kühlen, bis die Schmerzen nachlassen. Es reicht, wenn das Leitungswasser lauwarm ist. Bei Verbrennungen im Gesicht helfen feuchte Tücher.

Gegebenenfalls Kleidung und Schmuck, die die Hitze weiter speichern könnten, entfernen. Weil die Haut nur oberflächlich angegriffen ist, lässt sich die Verbrennung behandeln, indem du eine kühlende Brandsalbe aufträgst.

Von Eiswürfeln und Kühlpacks ist abzuraten: Sehr niedrige Temperaturen können dem Gewebe zusätzlich schaden und zu lokalen Erfrierungen führen.

Erste Hilfe bei Verbrennung hängt vom Schweregrad ab

Wie schwer ist die Verbrennung? Ärzte beurteilen Verbrennungen nach Ausdehnung und Tiefe. Sie teilen Brandwunden in verschiedene Verbrennungsgrade ein:

  • Verbrennung ersten Grades:
    Die Haut ist gerötet, angeschwollen und schmerzt. Weil nur die oberste Hautschicht, die Epidermis betroffen ist, heilen diese Brandwunden vollständig und ohne Narben ab.
  • Verbrennung zweiten Grades:
    Die Haut ist stark gerötet, es kommt zu Blasenbildung und starken Schmerzen. Sind nur die oberen Hautschichten betroffen, ist eine vollständige Abheilung garantiert. Geht die Verbrennung tiefer ins Gewebe, ist das an weißem Wundgrund zu erkennen. Die Wunde muss ärztlich versorgt und gegebenenfalls operiert werden, sie hinterlässt Narben.
  • Verbrennung dritten Grades:
    Die Hautschichten Epidermis, Dermis und Subcutis sind vollständig zerstört. Die Haut hängt in Fetzen, es sind weißliche Gewebeschäden sichtbar. Weil bei Verbrennungen dieser Art auch Nervenendigungen zu Schaden kommen, spürt der oder die Betroffene keine Schmerzen. Er muss mit weiteren Komplikationen rechnen und unbedingt behandelt werden.
  • Verbrennungen vierten Grades:
    Verkohlt die Haut regelrecht, sind alle Hautschichten samt Unterfettgewebe sowie Muskel, Sehnen, Knochen und Gelenke angegriffen. Diese Brandwunden müssen im Krankenhaus versorgt werden und sind in der Regel mit weiteren Komplikationen verbunden.

Erste Hilfe bei schweren Verbrennungen

Waren tatsächlich Flammen im Spiel, ist die Brandwunde wahrscheinlich tiefer. Unbedingt die betroffene Person in Sicherheit bringen und eventuell brennende Kleidung mit Wasser, einer Löschdecke oder durch Herumrollen löschen. Sind größere Teile der Haut verbrannt, leistest du Erste Hilfe, indem du zunächst unter 112 den Notruf alarmierst.

Wenn möglich, Kleidung und Schmuck über den Verletzungen entfernen – jedoch nicht, wenn sie an der Haut haften. Kühlen ist bei offenen und großflächigen Brandverletzungen keine gute Idee: Je größer die betroffene Hautfläche, desto größer die Gefahr einer kompletten Unterkühlung. Stattdessen solltest du die verletzte Person warmhalten, zum Beispiel mit der silber-goldenen Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten.

Brandwunde verbinden oder offen lassen?

Offene Wunden sind besonders anfällig für Keime. Deshalb nicht irgendein Tuch aus dem Haushalt darüberlegen oder gar Cremes oder Hausmittel auftragen. Die Wunde könnte sich infizieren, zudem kann der Arzt die Wunde schlechter einschätzen.

Du kannst die Brandwunde versorgen, indem du sie locker mit einem keimfreien Verbandtuch aus dem Erste-Hilfe-Koffer bedeckst. Auch ein sauberes Leinentuch eignet sich. Hast du keine sterile Wundauflage zur Verfügung, lässt du die Brandwunde unbedeckt.

Schock nach Verbrennung: So reagierst du

Mehr kannst du als Erste Hilfe bei einer Verbrennung nicht machen. Nur medizinisches Fachpersonal kann die Verbrennung weiter behandeln. Bleibe bei dem oder der Verletzten, bis die Rettungskräfte eintreffen. Tröste und beruhige sie oder ihn. Achte darauf, dass die Person nicht friert, das Bewusstsein verliert oder unregelmäßig atmet.

In schlimmen Fällen führen Brandverletzungen zu einem Schock: Blässe, Zittern, Unruhe und kalter Schweiß weisen auf diesen lebensbedrohlichen Zustand hin. Halte die Person warm, rede ihr gut zu und lagere die Beine etwas erhöht, damit das Blut in Richtung der lebenswichtigen Organe fließen kann. Verliert die betroffene Person das Bewusstsein, legst du sie in die stabile Seitenlage. Hört sie auf zu atmen, beginnst du mit den Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage), bis die Sanitäter übernehmen.

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