Hilfe weltweit – Der Malteser Auslandsdienst

Holzhäuser bauen in Kroatien oder Kinder mit Behinderung in Rumänien betreuen. Seit fast 70 Jahren unterstützt der Auslandsdienst der Malteser unterschiedliche Projekte in anderen Ländern.

Darum geht's:


Das ist der Auslandsdienst

Der Auslandsdienst der Malteser ist ein etwas anderer Dienst. Kern der Arbeit ist der Austausch und die Pflege von Partnerschaften mit anderen gemeinnützigen Organisationen und Vereinen auf der ganzen Welt. Im Rahmen dieser Partnerschaften unterstützen die Malteser verschiedene Einrichtungen und Projekte im Ausland finanziell, materiell, mit Know-how und teilweise personell. Dabei handelt es sich unter anderem um Suppenküchen, Kindergärten, Altenheime, Begegnungs- und Integrationsstätten oder Schulsanitätsdienste auf der ganzen Welt.

Beim Auslandsdienst geht es vor allem darum, das Wissen und die Erfahrungen aus der eigenen Arbeit mit anderen Organisationen zu teilen, aber auch von anderen zu lernen. In vielen Ländern auf der Welt engagieren sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich. Die Hilfsorganisationen sorgen dafür, dass die Hilfe strukturiert angeboten und durch professionelle Hilfe ergänzt wird. Die Malteser machen das in Deutschland schon seit 1953, also seit fast 70 Jahren. Das daraus entstandene Know-how fließt in die Arbeit des Auslandsdienstes und dessen Partner im Ausland ein. Kurz nach der Gründung der Malteser kam die erste Hilfsanfrage aus Österreich. Das war die Geburtsstunde des Auslandsdienstes. Darauf folgten immer mehr und auch anspruchsvollere Auslandseinsätze. 2005 wurde Malteser International gegründet. Das internationale Hilfswerk des Malteserordens leistet Nothilfe in Krisen, Konflikten und bei Naturkatastrophen wie zum Beispiel in Kenia, im Libanon, in Syrien und aktuell verstärkt auch in der Ukraine.

Aber was ist der Unterschied zum Auslandsdienst? Karl Kuska ist Referent beim Auslandsdienst der Malteser. „Die Malteser haben bereits recht früh die Auslandsarbeit für sich entdeckt, auch als es die Abteilung „Auslandsdienst“ offiziell noch nicht gab.“, sagt er. „Diese Arbeit war vor allem ehrenamtlich, vom Engagement der Menschen geprägt, und sie ist es noch heute. Mehr und mehr kamen aber auch Einsätze hinzu, die sich nicht alleine mit ehrenamtlichen Helfern durchführen ließen, weil eine dauerhafte Präsenz vor Ort erforderlich war, zum Beispiel in den Ländern Afrikas und Asiens. Daraus entwickelte sich Malteser International mit überwiegend hauptamtlichen Mitarbeitern.“ Was uns im Auslandsdienst vor allem begeistert, ist die Begegnung auf Augenhöhe und der Austausch und Wissenstransfer unter den Ehrenamtlichen. Alle lernen voneinander!

So arbeitet der Auslandsdienst

Der Auslandsdienst engagiert sich unter anderem langfristig für einen Malteser-Kindergarten im rumänischen Cluj-Napoca, der von Kindern mit motorischen Einschränkungen besucht wird. In Litauen und anderen Partnerländern unterstützen wir den Aufbau von Schulsanitätsdiensten. Es gibt auch zeitlich begrenzte Projekte, wie zum Beispiel in Lezha im Norden Albaniens. Hier haben die Malteser dabei geholfen, ein sozio-medizinisches Zentrum für Roma und Sinti aufzubauen. Aus anderen Projekten entsteht etwas Dauerhaftes, wie zum Beispiel in der Westukraine. Mit Suppenküchen und einem „Essen auf Rädern“-Programm werden bedürftige und in der Mobilität eingeschränkte Menschen unterstützt. Ein besonderes Highlight ist dabei die jährliche „Osterkorb“-Aktion. Mithilfe von Spenden und vielen tatkräftigen Unterstützern werden große Osterkörbe für über 500 Personen zusammengestellt und verteilt.

Gerade jetzt, zu Kriegszeiten, sind die Suppenküchen und die Lieferungen von Essenspaketen essenziell geworden. „Der Schwerpunkt unserer Zusammenarbeit mit den ukrainischen Maltesern hat sich stark verändert“, sagt Karl. „So gab es vor Kriegsbeginn viele tolle Veranstaltungen, wie den Malteser-Ball für Menschen im Rollstuhl, Kinderfreizeiten und Walfahrten. Leider ist das momentan nicht möglich. Außer Lebensmitteln werden nun verstärkt Medikamente, mobile Küchen sowie Kleidung benötigt.“ Der Auslandsdienst leistet auch hier seinen Beitrag, und zwar von Deutschland aus. Mithilfe von Spendenaktionen, die in unterschiedlichen Städten und Ortschaften von den freiwilligen Maltesern organisiert werden, sammelt der Auslandsdienst die benötigten Hilfsgüter. Anschließend werden diese in Rücksprache mit den Netzwerkpartnern an Malteser-Verteilzentren geschickt. Die Partner kennen sich vor Ort bestens aus und wissen, wo welche Hilfsgüter am dringendsten benötigt werden.

Ehrenamtlich ins Ausland

In einigen Ländern wie Rumänien oder Kroatien haben Ehrenamtliche auch die Möglichkeit, vor Ort mitanzupacken. Im Rahmen des Malteser Volunteer-Programms können Ehrenamtliche ins Ausland reisen, und zwar immer dorthin, wo personelle Hilfe benötigt wird. „Wir achten besonders darauf, dass unsere Einsätze auf einen konkreten Bedarf antworten“, sagt Karl.

Je nachdem, wo die Ehrenamtlichen für den Auslandsdienst im Einsatz sind, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Sprachkenntnisse oder auch berufliche Vorerfahrungen. Wer beispielsweise ein Praktikum im rumänischen Kindergarten macht, sollte möglichst etwas Rumänisch sprechen. Für das Projekt Erdbebenhilfe in Kroatien reichen Englischkenntnisse und handwerkliches Geschick. Kroatien wurde Ende 2020, Anfang 2021 von einem schweren Erdbeben erschüttert. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren oder leben noch immer in provisorischen Unterkünften. Gemeinsam mit einem Aktionsbündnis der Malteser Kroatien und einer österreichischen Organisation bauen Freiwillige Holzhäuser für die Betroffenen. 60 Stück wurden 2021 gebaut. 2022 sollen noch einmal 50 dazu kommen. Gesucht werden Freiwillige, die unter fachlicher Anleitung in Teams von vier bis sechs Personen Häuser aufbauen.

Du beim Auslandsdienst der Malteser

Bei jedem Einsatz im Ausland wirst du von Maltesern begleitet, erklärt Karl: „Es gibt immer eine Besprechung vorher; während des Auslandsaufenthaltes steht ein Ansprechpartner zur Verfügung. Teilweise haben wir auch Leute vor Ort, die gut Deutsch sprechen.“ Wer beim Bauen von Holzhäusern in Kroatien mithelfen möchte, muss volljährig sein und mindestens vier Tage am Stück Zeit haben. Außerdem brauchst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass und geeignete Kleidung. Bevor du dir die Fahrkarte kaufst, solltest du dir über ein paar Dinge im Klaren sein, dass ein Einsatz für den Auslandsdienst kein Urlaub ist. „Man sollte sich seiner Erwartungen und Beweggründe bewusst sein“, sagt Karl. „Wer aufgeschlossen loszieht und sich auf die neue Situation einlässt, wird eine gute Zeit erleben.“ Was die meisten Ehrenamtlichen am Auslandsdienst schätzen, ist, dass man einerseits etwas bewirken kann, andererseits aber auch sehr viel an Eindrücken und neuen Erfahrungen mitnimmt. Teilweise kann ein ehrenamtlicher Einsatz im Ausland auch als Praktikum für die Berufsausbildung oder das Studium anerkannt werden.

Du interessierst dich für den Malteser Auslandsdienst? Dann kannst du dich direkt an Karl Kuska unter 0221 9822-2103 wenden oder eine Nachricht schreiben.


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