Ein letztes Mal ans Meer, ein Musicalbesuch oder ins Fußballstadion des Lieblingsvereins – die Wünsche und Träume von unheilbar kranken Menschen klingen oft recht einfach, können aufgrund ihrer Krankheit aber eine große Herausforderung sein. Der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen gibt Erkrankten die Möglichkeit, noch ein letztes Mal ihren Sehnsuchtsort zu besuchen.
Für Frank M. aus Mülheim gibt es mehrere solcher Sehnsuchtsorte. Der gebürtige Kölner lebt aufgrund eines Hirntumors seit einiger Zeit im Hospiz Mülheim. Sein Herzenswunsch: noch einmal in seine Heimatstadt zurückkehren, um das Stadion des 1. FC Köln zu besuchen, das Maskottchen seines Vereins, Geißbock Hennes, zu streicheln und den Kölner Dom zu sehen.
Am vergangenen Wochenende brachte ihn der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen für einen Tag zurück nach Köln. Begleitet wurde er nicht nur von ehrenamtlichen Maltesern, auch ein sehr guter Freund war an diesem Tag an seiner Seite.
Für Frank M. und seine Begleitung startete der Heimatbesuch mit einer privaten Führung durch das Rheinenergie-Stadion - genau dort, wo am Vortag noch das Europa League Finale zwischen dem FC Sevilla und Inter Mailand ausgetragen wurde. Gleich zu Beginn des Rundgangs erhielt der gebürtige Kölner ein Stück des Tornetzes der Partie, bevor es weiter in die Lukas Podolski-Loge ging, wo sich Frank M. am einzigartigen Blick auf das Spielfeld erfreute.
Im Anschluss führte die Fahrt des Malteser Herzenswunsch-Krankenwagens in den Kölner Zoo. Dort wartete bereits Frederik Becker vom 1. FC Köln, um den Mülheimer in Empfang zu nehmen und ihm ein Trikot der neuen Saison sowie einen Schal des Vereins und eine Figur des Maskottchens Hennes zu überreichen. Gemeinsam besuchten sie das Gehege des „echten“ Hennes, wo der 51-Jährige die Möglichkeit hatte, die Ziege zu füttern und zu streicheln – für den gebürtigen Kölner ein absolutes Highlight. Aber was wäre eine Köln-Tour ohne eine Besichtigung des Doms? Für Frank M. und seine Begleitung ging es im Rahmen einer privaten Führung auf eine spannende Reise durch die Geschichte des imposanten Bauwerks.
Ein weiteres Tagesziel und großer Herzenswunsch des 51-Jährigen war der Besuch seines Hauses in Mülheim, wo seine Ehefrau, seine beiden Hunde und seine Schwiegereltern bereits auf ihn warteten. Glücklich, aber auch nachdenklich, ließ Frank M. den Abend im Kreise seiner Liebsten ausklingen. In Begleitung seiner Ehefrau brachte ihn der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen am Abend wieder zurück ins Hospiz Mülheim.
Der Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen bringt Menschen, ausgestattet und fachlich besetzt wie jeder andere Krankenwagen, dorthin, wo sie alleine nicht mehr hinkommen. Die schwerkranken Menschen können Abschied nehmen, noch einmal genießen oder sich einfach noch einmal wie früher fühlen. Das alles kostet Patienten und deren Familien nichts, der Herzenswunsch-Krankenwagen wird komplett aus Spenden finanziert und lebt vom Engagement der ehrenamtlichen Malteser.