Erstorientierungskurse für Schutzsuchende und Zugewanderte
Die Erstorientierungskurse verfolgen das Ziel Menschen, die sich um Asyl bewerben und deren Asylstatus noch nicht geklärt ist, die Orientierung und Integration in Deutschland zu erleichtern. Gerade wegen dieser Unsicherheit ist eine geleitete und begleitende Orientierung wichtig, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Anhand alltagspraktischer Module (z.B. Wohnen, Einkaufen, Gesundheit, Verkehr) erhalten die Teilnehmenden einen praxisorientierten Überblick über das Leben in Deutschland und erwerben dabei auch erste Deutschkenntnisse. Spracherwerb ist der Schlüssel zur Integration. Ein besonderer Fokus dieser Kurse liegt darüber hinaus auf der Auseinandersetzung mit kulturellen Gepflogenheiten und politischen Werten, die für das Zusammenleben in Deutschland eine tragende Rolle spielen.
Der Zugang zu einem Erstorientierungskurs ist niedrigschwellig angelegt, es besteht keine zu kontrollierende Anwesenheitspflicht, sehr wohl aber eine Verbindlichkeit zur regelmäßigen Teilnahme. Das kostenlose Angebot zielt dabei auf einen basalen Spracherwerb (Niveau A1), mit dem die Teilnehmenden sich selbständig im Alltag bewegen können und unabhängiger von institutioneller Begleitung werden. Gerade das Alltagswissen ermöglicht eben solch eine Selbständigkeit. Da der interkulturelle Alltag aber auch konfliktbeladen sein kann, ist es vorteilhaft zu verstehen, welche Werte und Normen für die Alltagspraxis leitend sind. Auch das verleiht Sicherheit bei Entscheidungen oder Auseinandersetzungen.