Ein Jahr mit Corona: Das sind die positiven Nachrichten
Seit einem Jahr stellt uns die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen. Doch auch eine derart harte Krise bietet Lichtblicke – in den vergangenen 12 Monaten haben sich einige Dinge zum Guten entwickelt. Wir wagen einen Rückblick.
Darum geht's
Die aktuelle Coronavirus-Lage in Deutschland
Dieser Artikel entstand während der ersten Pandemie-Wellen, lange bevor die internationale Gesundheitsnotlage im Mai 2023 von der World Health Organisation (WHO) aufgehoben wurde. Seit einigen Monaten (Stand: September 2023) verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) wieder einen Anstieg der gemeldeten Coronainfektionen. Darum riefen einige Ärztinnen und Ärzte zum freiwilligen Tragen von Masken auf. Sorgen bereiten zudem neue Corona-Varianten sowie bevorstehende Erkältungswellen.
Keine Frage: Corona ist und bleibt eine Katastrophe mit vielen Verlusten und eine riesige Herausforderung für uns alle. Die Pandemie forderte viele Opfer, Kliniken arbeiten dauerhaft an der Belastungsgrenze, Menschen bangen um ihre Existenz. Vor uns liegt noch ein langer und sicherlich sehr beschwerlicher Weg. Doch die vergangenen 12 Monate haben auch gezeigt: Eine Krise birgt auch Chancen. In Deutschland und der Welt haben sich unerwartet auch einige positive Dinge entwickelt, die Hoffnung machen. Und Hoffnung können wir alle gut gebrauchen.
Rückbesinnung aufs Wesentliche: Was im Leben wirklich zählt
Frühjahr 2020: Deutschland im ersten Lockdown! Ein Schock mit schwer absehbaren ökonomischen Folgen, der aber bei vielen Menschen einen unerwarteten Nebeneffekt hatte: Sie fühlten sich entschleunigt und kamen zum ersten Mal seit Jahren zur Ruhe. Private Termine und Verpflichtungen wurden abrupt auf ein Minimum reduziert und weil wir letztlich alternativlos zu Hause bleiben mussten, nutzten viele die gewonnene Zeit für eine persönliche Inventur. Sie stellten sich Fragen wie: Was ist mir wirklich wichtig? Wer bedeutet mir etwas? Wen vermisse ich jetzt besonders und warum? Prioritäten wurden überdacht und neu sortiert.
Wir begannen damit, uns auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt im Leben: unsere Freunde, unsere Familie und vor allem unsere Gesundheit. Zudem wissen wir jetzt, dass wir anpassungsfähiger sind, als wir vielleicht dachten und in Ausnahmesituationen ganz schön viel aushalten können. Das macht uns stark für alles, was noch kommt. Zeitgleich steigt die Vorfreude auf Dinge, auf die wir verzichten mussten und noch müssen, wie das Reisen, Kultur oder ausgelassene Abende mit Freunden. Durch den Verzicht ist auch hier die Wertschätzung gestiegen, also durchaus ein positiver Effekt für die Zukunft.
Corona aktuell
Aktuelle Informationen rund um das Coronavirus findest du auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit.
Gemeinsam stärker: Solidarität und Nächstenliebe in der Krise
Die Corona-Pandemie betrifft und verbindet uns alle. Auf der ganzen Welt hat sie den Zusammenhalt der Menschen gestärkt. Die Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass wir füreinander da sind und uns gegenseitig unterstützen. Es gab und gibt vorbildliche und schöne Nachbarschaftsaktionen, wie Einkaufsdienste für ältere Menschen, Balkonkonzerte oder bunte Regenbogen in den Fenstern für Kinder, die ihre Freunde nicht mehr sehen durften und mit ihren Eltern spazieren gingen.
Wie nehmen die Betroffenen die Angebote an?
In den Städten entstanden neue Gabenzäune für Bedürftige, weil die Tafeln geschlossen blieben, Hotels wurden zeitweise als Unterkünfte für Wohnungslose geöffnet. Die Wertschätzung in der Bevölkerung für unsere Helden des Alltags ist gewachsen: Insbesondere für Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte und viele andere systemrelevante Berufe gab es mehr Anerkennung.
In der Familie und im Freundeskreis feierten wir Verbundenheit trotz Social Distancing: Video-Calls trösteten darüber hinweg, dass wir uns nicht treffen konnte. Mancher sprach sogar viel häufiger mit seinen Liebsten als im stressigen Alltag vor Corona. Wir haben wieder gelernt, wie wichtig Solidarität, Nächstenliebe und Wertschätzung für eine Gemeinschaft sind. Auch das ist ein positiver Effekt in dieser schwierigen Zeit.
Mehr Anerkennung für ehrenamtliches Engagement in 2021
Sich für andere einzusetzen war 2020 vielleicht wichtiger als je zuvor. Ehrenamtliche wurden gebraucht und viele fühlten sich in der Krise berufen, mit anzupacken und ihren Beitrag für das Allgemeinwohl zu leisten. Einige der Aufgaben waren natürlich mit Risiken verbunden, andere ließen sich via Video-Chat bewältigen. Die Wertschätzung ehrenamtlicher Tätigkeit ist offenbar in der Krise gewachsen: Zum 1. Januar 2021 hat sich die Ehrenamtspauschale erhöht. Wer sich engagiert, darf im Rahmen eines Ehrenamts jetzt 840 Euro pro Jahr steuerfrei verdienen (vorher: 720 Euro).
Wenn du noch auf der Suche nach einem passenden Ehrenamt für das Jahr 2021 bist, hilft dir dieser Artikel womöglich weiter. Möchtest du die ehrenamtlichen Helfer der Malteser hingegen mit einer Spende unterstützen, gelangst du hier zum Formular.
Klimaziele erreicht: Die Natur konnte durchatmen
So hart die Lockdowns auch sind – der Natur bescheren sie eine Verschnaufpause, die dringend nötig war und ist. Dass viele Menschen auf private Reisen verzichtet haben, Geschäftsreisen zugunsten virtueller Meetings ausfielen, durch Ausgangsbeschränkungen weniger Autos und Busse fuhren und Industriebetriebe zeitweise schließen mussten, hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Klima. Weniger Industrie, weniger Tourismus, weniger CO2-Emissionen – die Natur hat einmal tief durchatmen können. Die deutlich reduzierten Treibhausgasemissionen sorgten für saubere Luft mit weniger Smog und Feinstaub.
Gerade nach den harten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 waren positive Effekte zugunsten der Natur deutlich erkennbar: Das Wasser des Canal Grande in Venedig etwa, normalerweise durch den touristischen Bootsbetrieb schmutzig und trüb, war plötzlich kristallklar. In den Städten war mehr Vogelgezwitscher zu hören, der Himmel über Smog-Hot-Spots wie Jakarta und Los Angeles strahlte ungewohnt blau. Und Deutschland konnte 2020 seine CO2-Emissionen um 80 Millionen Tonnen verringern und hat damit sein Klimaschutzziel nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Ein positiver Effekt, den wir mit bewusstem Verhalten vielleicht nachhaltig mit in die Zukunft tragen können.
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.
Homeoffice, Digitalisierung & Co.: Es geht schneller voran
Corona hat vieles ausgebremst, keine Frage. Zeitgleich wirkte die Krise in einigen Bereichen jedoch als eine Art Beschleuniger. Das Arbeiten im Homeoffice zum Beispiel war noch vor einem Jahr in vielen Unternehmen vollkommen undenkbar. Inzwischen verankert es sich vielerorts als fester Bestandteil der Arbeitskultur. Virtuelle Meetings und die Nutzung digitaler Tools sind für viele inzwischen normaler Arbeitsalltag geworden – selbst für Schüler.
Ob diese Entwicklung auch ohne Corona passiert wäre, bleibt zu bezweifeln.
Die Krise zwang uns in vielen Momenten zum Umdenken, machte uns zwangsläufig flexibler und führte zu jeder Menge kreativer Lösungen. Wie Click-&-Collect-Angebote kleiner lokaler Shops, virtuelle Konzerte und Theaterstücke, digitale Angebote von Sportvereinen, Musikschulen und sogar den Kirchen. Not macht eben erfinderisch und hier und da kommt eben auch etwas Positives dabei heraus. Wäre doch toll, wenn wir uns ein paar dieser positiven Effekte, Ideen und Veränderungen hoffentlich lange über Corona hinaus erhalten.