Berufseinstieg bei den Maltesern: Berufe, Bewerbung, Bezahlung
Ausbildung, Praktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr – bei den Maltesern gibt es viele Möglichkeiten für deinen Berufseinstieg. Welche genau, das verrät dir Sonja Weßel. Sie ist Teamleiterin für Personalmarketing und -gewinnung bei den Maltesern in Köln.
Darum geht's:
- Welche Möglichkeiten für den Berufseinstieg gibt es bei den Maltesern?
- In welchen Bereichen kann ich eine Ausbildung machen?
- Was mache ich, wenn ich noch nicht weiß, welches Berufsbild zu mir passt?
- Welchen Tipp hast du für diejenigen, die gerne bei den Maltesern arbeiten möchten, aber nicht wissen, was genau sie machen wollen?
- Wie bewerbe ich mich bei den Maltesern?
- Welche Unterlagen brauche ich für die Bewerbung?
- Was sind die wichtigsten oder ausschlaggebenden Punkte im Lebenslauf?
- Wie wichtig ist die Abschlussnote?
- Womit kann ich bei den Maltesern sonst noch punkten?
- Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten sind bei den Maltesern besonders gefragt?
- Was erwartet mich als Berufseinsteigerin und -einsteiger bei den Maltesern?
- Wie finde ich heraus, welches Gehalt ich bekomme?
- Was bieten die Malteser außerdem an?
Welche Möglichkeiten für den Berufseinstieg gibt es bei den Maltesern?
Wer frisch von der Schule kommt, hat verschiedene Möglichkeiten, um bei den Maltesern einzusteigen. Es gibt zum Beispiel unser Trainee-Programm, das man an verschiedenen Standorten in Deutschland absolvieren kann. Die Schwerpunkte liegen im Controlling, Marketing oder Personal. Das Trainee-Programm dauert 18 Monate und richtet den Fokus darauf, eine Rolle mit Verantwortung bei den Maltesern zu übernehmen. Unsere Trainees können schon früh eigene Projekte übernehmen und vor allem aktiv mitgestalten. Generell ist das Angebot des Trainee-Programms sehr umfassend mit vielen Weiterbildungen und Coachings – davon profitieren die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger enorm. Während und nach dem Traineeship arbeitet man überwiegend im Büro. Es gibt aber auch viele Personen, die mehr „hands on“ arbeiten und nicht so viel am Schreibtisch sitzen möchten. Diesen Personen empfehle ich, bei uns eine Ausbildung zu machen. Das ist in vielen Bereichen möglich.
In welchen Bereichen kann ich eine Ausbildung machen?
Es gibt zum Beispiel die Ausbildung zur Pflegefachkraft, oder man macht erst einmal die Ausbildung zur Pflegehelferin beziehungsweise zum Pflegehelfer – da gibt es verschiedene Abstufungen. Oder man macht eine Ausbildung im Rettungsdienst. Die Malteser haben eigene Schulen in ganz Deutschland, in denen wir ausbilden. Man kann auch erst einmal klein anfangen und innerhalb von ein paar Wochen die Ausbildung zur Rettungshelferin beziehungsweise zum Rettungshelfer machen oder drei Monate zur Rettungssanitäterin beziehungsweise zum Rettungssanitäter. Ich kann mich aber auch vollkommen für dieses Berufsbild entscheiden und mache eine dreijährige Ausbildung zur Notfallsanitäterin beziehungsweise zum Notfallsanitäter. Da gibt es verschiedene Varianten.
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.
Was mache ich, wenn ich noch nicht weiß, welches Berufsbild zu mir passt?
Was bei uns sehr groß geschrieben wird, ist das FSJ, also ein Freiwilliges Soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD. Das ist bei vielen besonders nach der Schulzeit sehr beliebt. Das FSJ oder den BFD kann man auch in allen Bereichen machen wie zum Beispiel im Rettungsdienst, in der Erste-Hilfe-Ausbildung, aber auch im Schulsanitätsdienst, im Fahrdienst, Hausnotruf oder generell bei der Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund. Ich kann ein FSJ oder ein BFD im Menü-Service machen, aber auch stationär oder ambulant in der Pflege. Ich kann aber auch in die Jugendarbeit gehen oder in den Katastrophenschutz. Die Freiwilligendienste sind breit gefächert und bieten viele schöne Möglichkeiten für einen ersten, niedrigschwelligen Einstieg. So kann ich mich an Berufe herantasten und sehen, ob das etwas für mich ist. Mehr über mögliche Aufgabenfelder auch hier.
Welchen Tipp hast du für diejenigen, die gerne bei den Maltesern arbeiten möchten, aber nicht wissen, was genau sie machen wollen?
Zum einen kann jede und jeder eine Berufsberatung aufsuchen, was allerdings extern stattfindet. Intern bei den Maltesern können sich alle Interessierten auch erst einmal umschauen. Ich empfehle, ganz viel auszuprobieren; das geht bei uns sehr gut. Man kann Praktika und Hospitationen machen oder mit den Maltesern reden – beispielsweise eine Pflegefachkraft befragen oder jemandem bei der Arbeit über die Schulter schauen. Ich selbst habe am Anfang auch eine Hospitation in fünf verschiedenen Bereichen gemacht. Ich wusste schon, dass ich ins Personalmarketing möchte, aber so konnte ich die Dienste kennenlernen. Dabei habe ich meine Leidenschaft für den Rettungsdienst und Katastrophenschutz entdeckt und bin jetzt in dem Bereich ehrenamtlich tätig.
Wie bewerbe ich mich bei den Maltesern?
Die Malteser bevorzugen die Online-Bewerbung. Das geht ganz einfach über unsere Job-Börse. Wenn ich eine spezielle Stelle im Blick habe, wie zum Beispiel auf der Rettungswache nebenan, dann empfehle ich, einfach hinzugehen. Online bewerben muss man sich trotzdem, aber gerade bei den sogenannten „Anpack-Diensten“ mögen die Kolleginnen und Kollegen es, wenn man mal vorbeikommt und miteinander spricht.
Welche Unterlagen brauche ich für die Bewerbung?
Du brauchst ganz klassisch einen standardgemäßen Lebenslauf. Ein Bewerbungsanschreiben ist nicht unbedingt Pflicht, gerade beim Berufseinstieg. Es kann aber sein, dass die ein oder andere Dienststellenleitung das noch nachfordert. Manchmal werden auch noch Arbeitszeugnisse angefragt, wenn man überhaupt welche hat – oder auch ein Weiterbildungszeugnis. Aber das Wichtigste für den Berufseinstieg ist der Lebenslauf.
Wenn der Lebenslauf stimmig ist, klappt es auch mit dem Vorstellungsgespräch.
Jetzt spreche ich im Namen der Recruiter: Wir achten vor allem auf die Übersichtlichkeit. Für uns ist es wichtig, den Lebenslauf mit einem Blick gut lesen zu können. Das bedeutet, dass der Lebenslauf gerade bei einem Berufseinsteiger nicht länger als zwei, maximal drei Seiten sein soll. Also bitte nicht die Grundschule mit allen Fächern und Noten auflisten. Dementgegen ist es bei den letzten Tätigkeiten wichtig, auch wenn es nur ein Praktikum war, dass du ein bisschen mehr als nur den Ort und die Beschäftigungsstätte aufschreibst. Schön wären noch zwei bis drei Punkte zu den Aufgabenschwerpunkten. Wir wollen kurz und knapp erfahren: Was hast du da gemacht?
Und was ich noch empfehlen kann: Die Malteser sehen es immer sehr gerne, wenn jemand Erfahrungen in einer Non-Profit-Organisation gemacht hat. Das ist für uns das i-Tüpfelchen oder Sahnehäubchen und das sollte dann unbedingt im Lebenslauf stehen. Das gilt natürlich auch für ehrenamtliche Tätigkeiten oder irgendein Engagement, das jemand nebenbei betreibt oder mal betrieben hat. Worauf ich persönlich noch achte, sind mögliche Lücken im Lebenslauf. Da ist meine Empfehlung: Alle Stationen mit Monat und Jahr datieren und schauen, dass man keine Lücken hat. Grundsätzlich sind Lücken im Lebenslauf heutzutage zwar nichts Schlimmes mehr, aber auch bewusste Auszeiten sollte du zumindest kurz begründen beziehungsweise erläutern können.
Dein Einstieg ins Ehrenamt
Du willst in einen Job ehrenamtlich hineinschnuppern oder langfristig neben dem Job Engagement für andere zeigen? Dann kannst du hier im Ehrenamtsformular der Malteser nach einer passenden Tätigkeit stöbern.
Wie wichtig ist die Abschlussnote?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, aber ich würde sagen, der Trend geht bei den Maltesern eher weg von den Abschlussnoten. Viele schauen noch drauf, weil man es von früher so kennt, aber heutzutage wird es immer seltener. Das bedeutet: Gerne die Zeugnisse mitschicken – egal mit welcher Note. Denn wenn man etwas nicht mitschickt, kann es so aussehen, als wollte man etwas verheimlichen. Lieber eine 4 als Note mitschicken und im Gespräch gut erklären können, wie es zu der Note kam. Nicht jedem liegt jedes Fach. Und es würde mich niemals davon abhalten, einen Bewerber oder eine Bewerberin einzuladen, nur weil die Note nicht so gut ist. Das Wichtige sind die Fähigkeiten für den Job und die Persönlichkeit. Und die Persönlichkeit steht definitiv nicht auf irgendeiner Abschlussnote mit drauf.
Womit kann ich bei den Maltesern sonst noch punkten?
Neugier und Motivation sind immer wichtig. Wenn man zeigt: Ich habe Bock; das interessiert mich; da bin ich voll dabei. Wenn die Leidenschaft da ist, sieht man das auch und damit kann man bei uns immer gut punkten. Und was wir vor allem bei Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern sehr zu schätzen wissen, ist dieser frische Blick von außen. Das lieben wir.
Welche Eigenschaften oder auch Fähigkeiten sind bei den Maltesern besonders gefragt?
Wir verstehen uns als Dienstgemeinschaft und nicht nur als Belegschaft. Das wird in der Art und Weise deutlich, wie wir helfen, nämlich Not erkennen und Nähe geben. Bei uns zählt jeder Mensch und deswegen gehören zu unserem täglichen Umgang Empathie und Hilfsbereitschaft. All unsere Dienste und Einrichtungen sind anerkannt gemeinnützig. Was bekannt sein sollte, ist unsere christliche Grundüberzeugung. Das ist die Basis für unser Tun, sei es bei mir im Büro im Personalmarketing oder als Pflegefachkraft im Krankenhaus.
Was uns noch wichtig ist (und das ist keine Eigenschaft, sondern eine Einstellung) wir und unsere Hilfe sind vorurteilsfrei. Das wünschen wir uns auch von unseren Mitarbeitenden oder zukünftigen Mitarbeitenden. Die Malteser sind politisch unabhängig und neutral. Eine politische Gesinnung, die sich unmittelbar oder mittelbar gegen die Würde des Menschen richtet, ist mit unseren Grundüberzeugungen nicht vereinbar. Das sind die allerwichtigsten Werte, Eigenschaften und Einstellungen, die wir leben, die wir teilen, die wir zeigen. Damit sollten sich Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger identifizieren können, sonst wird der- oder diejenige bei uns nicht glücklich und wir mit dieser Person langfristig auch nicht.
Die Malteser in Zahlen
Der Malteser Hilfsdienst ist ein karitativer Verein, der 1953 in Deutschland gegründet wurde. Etwa 40.500 Menschen arbeiten hauptamtlich für die Malteser und rund 55.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Die Schwerpunkte der Malteser sind unter anderem in der Pflege, dem Rettungsdienst, dem Katastrophenschutz und Sanitätsdienst sowie vielen sozialen Diensten. Der Leitspruch der Malteser lautet: „Weil Nähe zählt.“
Wenn ich bei den Maltesern anfange, was erwartet mich dann?
Die Malteser haben eine eigene Akademie. Dort bieten wir von A bis Z alles an Fort- und Weiterbildungen an, was die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger so brauchen. Vieles ist vorgesehen durch die Personalentwicklung und zusätzlich gibt es eine Entwicklungsplanung. Da wird geschaut, dass jede einzelne Person vorangebracht und weiterentwickelt wird. Aber auch die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger selbst dürfen einen individuellen Bedarf formulieren.
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.
Wie finde ich heraus, welches Gehalt ich bekomme?
Wenn ich mich auf eine spezielle Stelle bewerbe, steht eventuell schon etwas in der Stellenanzeige. Wenn es dort nicht steht, kann man sich online ganz leicht sein Gehalt ausrechnen lassen, zum Beispiel über unseren AVR-Caritas Gehaltsrechner. Meistens stehen in einer Stellenanzeige keine Bruttozahlen, sondern die Gehaltsstufe und -gruppe. Wenn ich noch nicht weiß, was meine Stufe und Gruppe sind, dann kann ich nur empfehlen, das im Gespräch abzufragen. Wenn ich das aber noch nicht machen möchte, dann gibt es unsere Malteser Karriere-Seite. Dort haben wir schon sehr viele Berufsbilder beschrieben; mit einem groben Rahmen für das Gehalt. Ganz wichtig ist allerdings: Das ist immer nur pauschal und ein Richtwert und niemals auf den Cent genau.
Was bieten die Malteser sonst noch neben dem Gehalt an?
Was wir auf jeden Fall anbieten, ist eine betriebliche Altersvorsorge. Außerdem gibt es bei uns mindestens 30 Tage Urlaub plus einen weiteren freien Tag zur freien Verfügung. Ich finde das schon recht ansehnlich. Ganz neu gibt es bei uns die Möglichkeit für ein E-Bike-Leasing. Zudem haben wir ein gut entwickeltes betriebliches Gesundheitsmanagement. Da gibt es ganz viele Angebote wie zum Beispiel eine Meditationsapp, die Malteser drei Monate kostenfrei nutzen können. Oder man kann sich auch beraten und coachen lassen. Weihnachts- und Urlaubsgeld gibt es ebenfalls bei uns, also ein 13. Monatsgehalt. Und ich muss sagen, die Team-Kultur bei den Maltesern ist definitiv auch ein Benefit. Der Zusammenhalt sowohl im Job als auch in der Freizeit ist groß. Und damit heben wir uns meiner Meinung nach von anderen Arbeitgebern ab.