Achtung, Feuer! Wie du richtig reagierst, wenn es brennt
Ein Brand in der Wohnung oder im Haus ist eine absolute Ausnahmesituation. Damit alles möglichst glimpflich ausgeht, musst du im Notfall genau wissen, wie du zu reagieren hast. Wir sagen dir, was zu tun ist, wenn ein Feuer ausbricht.
Darum geht's
Das beste Feuer ist das, das gar nicht erst ausbricht
Die meisten Feuer in Wohnräumen entstehen durch Elektrizität oder offenes Feuer. Viele Brände im Haushalt können aber leicht vermieden werden. Achte darauf, dass alle deine Elektrogeräte einwandfrei in Schuss sind und dass du sie nur sachgemäß gebrauchst. Veraltete oder defekte Geräte solltest du austauschen. Bei Mehrfachsteckdosen ist es wichtig, nicht zu viele Geräte gleichzeitig anzuschließen, da es bei einer Überlastung zu einer Überhitzung kommen kann. Offenes Feuer, zum Beispiel durch Kerzen, solltest du nie unbeaufsichtigt lassen. Schon ein kleiner Windzug reicht aus, um Stoffe in der Nähe zu entzünden – und daraus entsteht im Nu ein großflächiger Brand. Zur Weihnachtszeit stellen auch Adventsgestecke mit trockenen Zweigen oder Tannenbäume mit echten Kerzen eine besondere Brandgefahr dar und sollten niemals brennen, wenn du nicht im Zimmer bist. Tipp: Die wichtigsten Hinweise zum Brandschutz hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hier zusammengestellt.
Rauchmelder können Leben retten
Fast gefährlicher als ein Feuer selbst ist der giftige Rauch, der dabei entsteht. Rauchmelder signalisieren dir über einen lauten Warnton, wenn es in der Wohnung zu einer gefährlichen Rauchbildung kommt. In jedem Raum, außer in Küche und Bad, sollte eines der kleinen Geräte an der Decke installiert sein und regelmäßig gewartet werden.
Wenn es brennt: Ruhe bewahren und, wenn möglich, Löschversuch unternehmen
Die wichtigste Regel, wenn es brennt, lautet: Ruhe bewahren! Nur mit kühlem Kopf kannst du angemessen reagieren. Je früher ein Feuer entdeckt wird, desto größer ist die Chance, es selbst löschen zu können. Als Faustregel gilt: Kannst du den Brandherd, also die Ursache des Brandes (zum Beispiel eine umgekippte Kerze), noch sehen und ohne Gefahr für dich löschen, dann kannst du versuchen, den gerade entstehenden Brand selbst zu bekämpfen. Kleinere Brände kannst du in der Regel gut mit einer Löschdecke oder mit einem Feuerlöscher, notfalls auch mit Wasser bekämpfen. Spezielle Löschspraydosen sind, nicht zuletzt auch aus Umweltgründen, unter Experten umstritten – diese solltest du lieber nicht nutzen.
Kurz-Check: Verhalten im Brandfall
- Ruhe bewahren!
- Wenn möglich, Löschversuch unternehmen – aber nur, wenn du dich dabei nicht selbst gefährdest
- Ansonsten gilt: Den Gefahrenort verlassen, Fenster und Türen möglichst schließen
- Den Notruf absetzen und unter der 112 die Feuerwehr alarmieren
- Andere Personen warnen und in Sicherheit bringen
- In Sicherheit auf die Feuerwehr warten und nach ihrem Eintreffen einweisen
Wichtig: Brennendes Fett darfst du nie mit Wasser löschen, denn dabei kann eine lebensgefährliche, hohe Stichflamme entstehen. Brennt also etwa eine Pfanne auf dem Herd, stelle den Herd aus, lege einen Deckel auf, der die Flammen erstickt und schiebe die Pfanne von der heißen Platte.
Brennende Elektrogeräte vom Stromnetz trennen und ebenfalls nicht mit Wasser, sondern mit einer Löschdecke oder einem Pulver- bzw. C02-Löscher bekämpfen. Grundsätzlich gilt: Sei lieber zu vorsichtig als zu kühn. Der Deutsche Feuerwehrverband e.V. (DFV) warnt: Wenn ein Feuer sich über die Entstehungsbrandphase hinaus entwickelt hat, geht die Ausbreitung sehr schnell. Im Zweifelsfall, und besonders dann, wenn sich der Rauch schnell ausbreitet, solltest du immer den Rückzug der Brandbekämpfung vorziehen.
Erste Hilfe bei Verbrennungen
Wir haben die wichtigsten S.O.S.-Tipps bei Verbrennungen für dich zusammengestellt!
Tür zum Brandraum schließen und andere Personen alarmieren
Wenn du das Feuer nicht selbst bekämpfen kannst, schließe die Tür zum Raum, in dem es brennt. Das verschafft dir wertvolle Zeit, weil Feuer und Rauch für ein paar Minuten an der weiteren Verbreitung gehindert werden. Wenn sich noch andere Personen in der Wohnung oder im Haus aufhalten, alarmiere sie so schnell wie möglich und verlasst bestenfalls gemeinsam die Wohnung. Dabei gilt: Wer Hilfe braucht (zum Beispiel Kinder, ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen), hat Vorrang. Benutzt immer die Treppen und nicht den Fahrstuhl. Bleiben Personen in der Wohnung oder im Haus zurück, muss die Feuerwehr beim Notruf darüber informiert werden. Bringe dich aber immer erst in Sicherheit, bevor du den Notruf wählst, ziehe die Wohnungstür hinter dir zu (wichtig: nicht abschließen!) und nimm beim Verlassen der Wohnung Handy und Haustürschlüssel mit, dann können die Einsatzkräfte später schneller zum Brandherd gelangen. Tipp: Lagere Schlüssel und Handy bestenfalls immer am gleichen Ort, sodass sie im Notfall schnell griffbereit sind.
Gefährlicher Rauch
Brandrauch enthält giftige Substanzen und ist lebensgefährlich. Bereits nach zwei bis drei Atemzügen kannst du das Bewusstsein verlieren. Fliehe deshalb nie durch verrauchte Räume oder Gänge!
Sollte es nicht möglich sein, ins Freie zu gelangen – zum Beispiel, weil die Fluchtwege durch Rauch unpassierbar sind, gehe schnell in das Zimmer, das am weitesten von der Brandstelle entfernt ist, schließe die Tür, verschließe Ritzen wenn möglich mit einem feuchten Tuch aus Baumwolle (zum Beispiel einem Handtuch) und alarmiere die Feuerwehr unter der Nummer 112.
Das gilt auch, wenn es in einem Einfamilienhaus in einem Geschoss unter dir brennt und du nicht rauskommst. Erkläre deine Lage und mache dich am Fenster bemerkbar, wenn die Feuerwehr eintrifft. Sie wird dann entscheiden, wie man dich am besten evakuiert – über eine Leiter durchs Fenster oder in Begleitung einer Einsatzkraft durchs Treppenhaus.
Sollte die Feuerwehr dich zum Beispiel über ein Fenster oder den Balkon retten müssen, befolge unbedingt die Anweisungen der Feuerwehrkräfte. Wenn es nicht in deiner eigenen Wohnung brennt, das Treppenhaus aber verraucht ist, bleibe in deiner Wohnung und dichte die Türritzen von innen mit feuchten Tüchern ab. Gehe dann in einen Raum mit Fenster, der weit von der Wohnungstür entfernt ist, schließe dabei alle Wohnungstüren, die zwischen dir und der Haustür liegen, alarmiere die Feuerwehr und warte bei geöffnetem Fenster auf ihr Eintreffen.
Die Feuerwehr alarmieren
Konntest du die Wohnung oder das Haus verlassen und bist in Sicherheit, alarmiere von draußen die Feuerwehr. Unter der Nummer 112 kannst du deinen Notruf absetzen. Versuche schnell und ruhig auf alle Fragen zu antworten, die die Person aus der Leitstelle dir am Telefon stellt. Die wichtigsten Infos, die die Feuerwehr braucht, sind: Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wie viele Verletzte oder betroffene Personen gibt es? Wer ruft an? Beantworte die Fragen, die dir die Feuerwehr noch zusätzlich stellt, und lege erst auf, wenn die Person in der Leitstelle das Gespräch beendet hat.
Warte dann vor dem Gebäude auf die Feuerwehr. Überprüfe währenddessen, ob vor dem Haus Platz für die Löschfahrzeuge ist, und bitte bei Bedarf Anwohner, ihre Autos wegzufahren. Der Einsatzleiter wird dir, sobald die Feuerwehr eingetroffen ist, weitere Fragen stellen. Etwa, in welchem Stockwerk es brennt und in welcher Wohnung, ob es besondere Gefahren, wie etwa Gasflaschen, gibt, ob die Tür geschlossen ist und du den Schlüssel bei dir hast.
Die Nachbarn warnen
Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus sollten direkt die Nachbarn, die auf der gleichen Etage wohnen, gewarnt werden. Rufe sie an oder klingele und informiere sie über die Gegensprechanlage, nachdem du den Notruf abgesetzt hast. Gut zu wissen: Wohnungen sind in der Regel brandschutztechnisch so abgetrennt, dass normalerweise keine Brandausweitung auf Nachbarwohnungen erfolgt, bevor die Feuerwehr eingetroffen ist. Mehrfamilienhäuser sind mit feuerwiderstandsfähigen Decken ausgestattet, die mindestens so lange halten, bis die Feuerwehr eintrifft. Die Feuerwehr entscheidet dann beim Eintreffen, ob eine Räumung des gesamten Gebäudes notwendig ist oder nicht. Bei einem Brand in einem Einfamilien- oder Doppelhaus informiere die unmittelbaren Nachbarn und bitte Bewohner weiter entfernter Häuser, ihre Fenster zu schließen.
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