TeamPLUS: Gelebte Inklusion im Ehrenamt

Die Malteser Köln haben ein bislang einzigartiges Projekt ins Leben gerufen: Mit dem inklusiven Dienst TeamPLUS ermöglichen sie Menschen mit Downsyndrom oder anderen geistigen Beeinträchtigungen, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Darum geht's:

• Was ist TeamPLUS?
• Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
• Verschiedene Einsatzgebiete für die TeamPLUS-Tandems
• TeamPLUS: Noch werden Ehrenamtliche gesucht!

Ein TeamPLUS besteht immer aus zwei Ehrenamtlichen: einer oder eine mit und einer oder eine ohne Beeinträchtigung. „Die Tandems arbeiten auf Augenhöhe, wir betrachten die Menschen mit Beeinträchtigung als vollwertige Ehrenamtliche“, betont Uta Vogels. „Nach einer Einweisung können sie teilweise auch selbstständig aktiv werden.“ Grundidee und Ziel von TeamPLUS ist, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können. Das Angebot startete offiziell im Mai 2023 und wird durch die Aktion Mensch gefördert.

Menschen mit Beeinträchtigungen kennen es oft nur so, dass ihnen geholfen oder etwas abgenommen wird. „Wir drehen den Spieß um, ermöglichen ihnen gesellschaftliche Teilhabe, bestärken sie und zeigen ihnen, dass auch sie helfen können“, erklärt Uta Vogels. Das stärkt das Selbstbewusstsein und kann zudem ein wichtiger Schritt hin zu mehr Selbstständigkeit sein.

„Wir leisten keine Sozialarbeit, sondern wollen Menschen mit Behinderung in ihren Talenten fördern. Diese Talente sollen sie in unsere Dienste einbringen und den uns schutzbefohlenen Menschen damit ein noch größeres Wohlfühlpaket liefern,“ sagt auch Diözesanoberin Alexandra Bonde. Sie war die Impulsgeberin zur Gründung des Projektes. Wer bei TeamPLUS dabei sein möchte, sollte emphatisch sein und Lust auf Arbeit mit Menschen haben. „Wichtig ist auch, dass die Person mindestens 18 Jahre alt und mobil, also nicht in der Bewegung eingeschränkt, ist“, sagt Uta Vogels.

Die Malteser sind in Köln mit verschiedenen Diensten und Angeboten aktiv. „Auch die TeamPLUS-Tandems möchten wir in verschiedenen Diensten einsetzen“, sagt Uta Vogels. Angedacht sind bislang folgende:

• „mobil und mittendrin“ ist ein Einkaufsdienst für ältere Menschen. Mehrmals pro Woche können diese sich anmelden und werden dann in einer kleinen Gruppe in einem Malteser-Fahrzeug von zwei Ehrenamtlichen zu Hause abgeholt, beim Einkauf begleitet und wieder nach Hause gebracht.
   
• Beim Besuchs- und Begleitungsdienst mit Hund besuchen geschulte Ehrenamtliche mit ihrem eigenen Hund behinderte, kranke, ältere oder auch pflegebedürftige Menschen. Das Ziel: Ihre Einsamkeit zu durchbrechen und ihnen ein paar tierisch schöne Momente zu bescheren.
   
• Auch in den BlaBlaCafés können die TeamPLUS-Ehrenamtlichen aktiv werden. In den wöchentlichen Sprachcafés können Deutschlernende in ungezwungenem Rahmen ihre Sprachkenntnisse trainieren und Kontakte knüpfen.
   
• Das Café Malta ist ein Angebot der Malteser, das sich an Menschen mit Demenz richtet. 2024 starten die Malteser Köln das Projekt Café Malta Kultur. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen haben die Möglichkeit, an speziellen Angeboten teilzunehmen – vom Museumsbesuch über Kirchenführungen bis zu Schiffsfahrten. Dabei werden Sie von geschulten Demenzbegleiterinnen und Demenzbegleitern unterstützt. Mehr zu Demenzarbeit der Malteser auch hier.

„Wir schauen immer individuell, welches Ehrenamt zu wem passt, berücksichtigen die jeweiligen Einschränkungen und finden für alle Beteiligten von TeamPLUS das perfekte Projekt“, sagt Uta Vogels. „Die Ehrenamtlichen werden natürlich wie alle unsere Ehrenamtlichen intensiv geschult, fortgebildet und auf ihre Aufgaben vorbereitet.“

Im März 2024 ist außerdem ein Tag der offenen Tür in der Geschäftsstelle geplant. Uta Vogels ist schon jetzt voller Vorfreude: „Spätestens 2024 starten wir dann richtig durch und möchten mit festen Teams aktiv in die Dienste gehen. Wer noch Lust hat, dabei zu sein: Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme!“