Seit einem Jahr begleiten Malteser Ehrenamtliche trauernde Kinder und Jugendliche im Landkreis Fürstenfeldbruck. Um auf dieses Jahr zurückzublicken, trafen sich Alexandra Obertreis und Thomas Braun, die die Kindertrauerbegleitung ehrenamtlich leiten, mit der Schirmherrin des Projektes Katrin Staffler MdB und zogen gemeinsam Bilanz.
„Die Zahlen sind noch überschaubar, aber was wir zu zweit in einem Jahr geleistet haben, das kann sich schon sehen lassen“, resümiert Obertreis. Neben vielen telefonischen Begleitungen, bei denen Großeltern, Freunde oder auch Kinder selbst Hilfe und Unterstützung gesucht haben, und mehreren telefonischen Vermittlungen nach Einsätzen des Kriseninterventionsteams oder durch Anrufe einer Palliativstation, hatten Obertreis und Braun seit einem Jahr fünf tatsächliche Begleitungen im Landkreis. Diese waren sehr unterschiedlich. Sie berichten beispielsweise von einem 19-Jährigen, dem mit einem einzigen Gespräch bereits geholfen werden konnte. Die längste und intensivste Begleitung findet seit dem Frühjahr in einer Familie statt, deren alleinerziehende Mutter plötzlich starb. Seit dem Tod der Mutter leben die neunjährige Tochter und ihr 14 Jahre alter Bruder bei der Großmutter. Dort hatten Obertreis und Braun seit Februar bereits 14 Besuche und betreuen die Familie weiter. Inzwischen besteht das Team aus fünf ehrenamtlichen Trauerbegleitenden, in erster Linie sind es Frauen. Deshalb wünschen sich die Malteser noch einen weiteren Mann im Team. Geplant ist auch in Zukunft eine feste Gruppe zu etablieren, in der sich betroffene Kinder zum gemeinsamen Bearbeiten ihres Verlustes treffen. Dabei können sich die Kinder untereinander austauschen. „Es ist wichtig, dass Trauer behandelt wird. Vielen Dank Frau Staffler, dass Sie unser Projekt als Schirmherrin unterstützen“, sagte Thomas Braun bei der Verabschiedung.
Das Projekt ist bei den Maltesern einzigartig in der Erzdiözese München und Freising und richtet sich an Kinder und Jugendliche, die unmittelbar konfrontiert sind mit Verlusten und Ängsten durch Todesfälle oder schwere Unfälle in der Familie, im Bekannten- und Freundeskreis oder in der Schule und im Straßenverkehr. Kinder und Jugendliche werden von professionell geschulten Malteser Ehrenamtlichen entweder in einer Eins-zu eins-Betreuung oder in einer Trauergruppe begleitet und unterstützt, um traumatische Ereignisse und das Erlebte besser zu verarbeiten.
Interessenten, die sich über die Angebote der Trauerbegleitung informieren, ehrenamtlich engagieren oder spenden möchten, wenden sich bitte telefonisch an die Ansprechpartner Alexandra Obertreis und Thomas Braun, Malteser Hilfsdienst e.V., Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, in der Wildmoosstraße 30 in 82194 Gröbenzell, Telefon: 08142 5968-46 oder schreiben eine E-Mail an: kindertrauer-ffb@malteser.org