München / Landkreis München. Zum bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar möchte der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser auf die Situation von Familien aufmerksam machen, in denen Krankheit, Sterben, Tod oder Trauer Teil des Lebens sind. „Dieser Tag hat das Ziel, die Inhalte der Kinder- und Jugendhospizarbeit und unsere Angebote bekannter zu machen, Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen und das Thema Sterben und Tod von Kindern und Jugendlichen zu enttabuisieren“, sagt Yvonne Bär, Leiterin des ambulanten Malteser Hospizdienstes für Erwachsene und des Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser.
Seit 2006 gibt es den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser in München Stadt und Landkreis. Er bildet ehrenamtliche Hospizmitarbeitende aus, die Familien begleiten, in denen ein Familienmitglied von einer lebensverkürzenden Erkrankung betroffen oder bereits verstorben ist. Die Ehrenamtlichen unterstützen die betroffenen Familien ab dem Zeitpunkt der Diagnose während der gesamten Lebens-, Sterbe- und Trauerphase. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse des erkrankten Kindes oder Jugendlichen. Gleichzeitig haben die Ehrenamtlichen aber auch die ganze Familie im Blick, denn Eltern und Geschwister sind zusätzlich auch dadurch herausgefordert, dass die schwere Erkrankung des Kindes eigene Bedürfnisse immer wieder zurückstellen lässt. Der wöchentliche Besuch eines oder einer Hospizbegleitenden bei einem Geschwisterkind ist nicht nur für das Kind selbst wichtig, sondern entlastet auch die Eltern. „Dank unserer guten Strukturen und der engen Zusammenarbeit zwischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhospizdienst ist es uns möglich, bei Bedarf auch mit mehreren Ehrenamtlichen eine Familie ganz individuell zu begleiten“, beschreibt Bär die Besonderheit der Malteser Hospizangebote in München.
Im Gegensatz zur „klassischen“ Hospizarbeit, in deren Rahmen eine Begleitung meist einige Monate umfasst und ausschließlich den letzten Lebensabschnitt des Sterbenden betrifft, kann die Begleitung eines lebenslimitierend erkrankten Kindes oftmals Jahre dauern. „Eltern erfahren von einer lebensbedrohlichen Krankheit ihres Kindes mitunter schon im Säuglingsalter“, weiß Bär. Der Zusammenarbeit mit den Münchner Kinderkliniken und dem Kinderpalliativzentrum in München am Klinikum Großhadern komme daher eine besondere Bedeutung zu. Hier würden , so die Leiterin der Hospizdienste, schwerstkranke Kinder mit ihren Familien in Krisen gut aufgefangen. „Für die Entlassung, wenn zu Hause der Alltag wieder bewältigt werden muss, stellt der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser Hilfen und Entlastung durch kompetente Menschen zur Verfügung“, sagt Bär. Das Angebot ist für die Familien kostenfrei. Aktuell sind 54 ehrenamtliche Malteser aktiv, die im letzten Jahr 57 Familien mit schwerkranken Kindern und Familien in Trauer begleitet haben.
Weitere Informationen über die Malteser Kinder- und Jugendhospizarbeit erhalten Sie unter Tel. 089 / 85 80 80 960, E-Mail an: kinderhospizdienst.muenchen@malteser.org und im Internet unter www.malteser-kinderhospizdienst.de Mehr Informationen zu den Malteser Hospizdiensten gibt es unter www.malteser-bistum-muenchen.de