Hintergrund
In Hamburg und Umgebung leben schätzungsweise 50.000 bis 100.000 Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen ohne Erlaubnis in Deutschland aufhalten. Menschen, die ohne Nachzugsrecht bei ihrer legal in Deutschland lebenden Familie bleiben wollen, Menschen, die Angst haben, als politische Flüchtlinge nicht anerkannt zu werden oder auch Menschen, die hier einem Erwerb nachgehen, um die Existenz ihrer Familie im Heimatland zu sichern. Wir können uns einen solchen rechtswidrigen Aufenthalt mit seinen konkreten täglichen Schwierigkeiten und Ängsten kaum vorstellen.
Die Malteser handeln nicht aus politischer Überzeugung oder mit dem Willen, die Abschiebepraxis in Deutschland zu bewerten oder gar zu verändern. MMM will einfach nur Menschen in Not helfen! Die Malteser handeln daher aus christlichem Selbstverständnis und nach ihrem Leitsatz „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen".
Zielgruppe
Neben Menschen, die ohne eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland leben, sind es auch viele Deutsche, die MMM in Anspruch nehmen. Zum Beispiel Studierende, die die Altersgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung überschritten haben, Selbständige, deren Einkommen nicht ausreicht, um die Krankenversicherung zu bezahlen oder die ihren Betrieb aufgeben mussten, aber auch Gäste aus anderen Ländern, die in Deutschland Familie oder Freunde besuchen. Diese Menschen können sich oft einen Arztbesuch finanziell nicht leisten.
MMM in der Praxis
Eines der Hauptprobleme für Menschen ohne Aufenthaltsrecht ist die medizinische Versorgung bei Erkrankung oder Verletzung. Denn ohne Angabe von Name und Adresse erfolgt keine Behandlung - bei Angabe droht eine mögliche Abschiebung. In dieser Zwickmühle bietet das Projekt MMM diesen Menschen eine anonyme medizinische Beratung an. Die Hilfesuchenden erhalten hier Unterstützung in medizinischen Fragen und werden im Krankheitsfall behandelt oder an einen Facharzt weitervermittelt. Schwangere werden während der Schwangerschaft betreut - sie können ihr Kind zur Welt bringen und müssen es nicht aus der Not heraus abtreiben. Zwei Ärzte beraten einmal in der Woche die Hilfe suchenden Menschen. Sie arbeiten mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern zusammen, die ehrenamtlich die Behandlung der Patienten übernehmen.
Jahresbericht 2021
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Weitere Informationen unter www.malteser.de/menschen-ohne-krankenversicherung