Würde man schreiben, dass die Malteser ein neues Auto bekommen haben, dann würde das die Sache nicht ganz treffen. Denn es handelt sich nicht um irgendein Auto, um von A nach B zu kommen, sondern um ein Einsatzfahrzeug, mit dem die Ehrenamtlichen im Ernstfall Leben retten können, ausgestattet unter anderem mit Blaulicht- und Funktechnik, mit medizinischem Equipment, mit Allrad-Antrieb für schwierige Zufahrtswege und mit einer ausziehbaren Ablagefläche für den Notfallrucksack. Es ersetzt ein 26 Jahre altes Einsatzfahrzeug, das schon seit mehr als 20 Jahren im Dienst und technisch inzwischen nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Gekostet hat das als Jahreswagen erworbene und dann entsprechend aufgerüstete Gefährt rund 50.000 Euro. Jeweils 15.000 Euro davon tragen die Gemeindeverwaltung und die Raiffeisenbank Ersingen. Für beide ist es eine Herzensangelegenheit, die Malteser zu unterstützen. „Bei den Maltesern wissen wir, dass das Geld der gesamten Bevölkerung zugutekommt“, sagt Vorständin Anette Waidelich. Und ihr Kollege Richard Weber ergänzt: „Als Bank am Ort ist es uns wichtig, Vereine und Organisationen am Ort zu unterstützen.“ Die 15.000 Euro der Raiffeisenbank stammen übrigens vom Gewinnsparverein, der das Geld für soziale Zwecke zur Verfügung stellt.
Auch die Gemeinde hat gern 15.000 Euro gespendet, wie Bürgermeister Udo Kleiner betont. Auch er lobt das große Engagement der Malteser und sagt: „Für unser Gemeinwohl sind sie unverzichtbar, weil sie viele ehrenamtliche Dienste übernehmen.“ Neben den insgesamt 30.000 Euro von Raiffeisenbank und Gemeinde haben die Malteser zur Finanzierung des Fahrzeugs weitere Spenden aus der Bevölkerung und von Vereinen erhalten. Von letzteren haben einige auf die von der Verwaltung und von der Raiffeisenbank gewährten Corona-Hilfen verzichtet und sie stattdessen an die Malteser weitergegeben. „Da sieht man, dass es in Kämpfelbach ein reges und intaktes Vereinsleben gibt“, sagt Ortsbeauftragter Mathias Krumm, der sich herzlich für die Unterstützung bedankt. Das neue Fahrzeug benötigen die Malteser für den Helfer-vor-Ort-Dienst, den sie in Kämpfelbach übernehmen.
Dieses Jahr hatten sie schon 102 Einsätze, insgesamt sind es im Schnitt rund 200 pro Jahr. Und die Malteser sind noch in zahlreichen weiteren Bereichen aktiv: Sie stellen Blutspendeaktionen auf die Beine, wirken am Katastrophenschutz mit und haben ein Kriseninterventionsteam. Sie übernehmen Veranstaltungsdienste, etwa bei den Reitturnieren, bei Faschingsumzügen und Maskenbällen. Während des ersten Lockdowns haben sie einen Einkaufsservice für Senioren angeboten und von Anfang April bis Mitte Juli dieses Jahres eine Bürger-Teststelle in der Ersinger Turn- und Festhalle betrieben. Aktuell haben die Malteser rund 260 Mitglieder und legen großen Wert auf eine gute Jugendarbeit. – Nico Roller