Auf dem ausgefallenen Weihnachtsmarkt konnten die Musiker der Gemeinde Corona bedingt nicht spielen. Da kam Caroline Schneider-Kuhn eine Idee: „Als Schüler zog einst schon Martin Luther singend mit einer Kurrende umher und sang bei Festen und Feiern wie Hochzeiten und Beerdigungen, um sich etwas dazu zu verdienen. Auch ich bin als Kind an jedem Adventssonntag mit einer kleinen Gruppe durch unser Dorf gezogen und habe vor Häusern gesungen“, erinnert sie sich. Nun kamen Bewohner aus Osterholz-Scharmbeck an den Advents-Samstagen in den Genuss, die Mitglieder des Posaunenchores und die Sängerinnen und Sänger der Scharmbecker Kantorei zu erleben.
Die Musiker kamen in kleinen Gruppen und sangen oder spielten vor dem Haus, im Garten oder im Innenhof von Altenheimen. „Die Freude der Zuhörenden war groß. Die Gesichter hinter den Masken begannen zu strahlen. Oft wurde mitgesungen und mitgesummt. Die vertrauten Weisen brachten so etwas Wärme in das Leben in der Pandemie“, berichtet die Kantorin. Das Kurrendesingen und -musizieren sollte jedoch nicht nur den Musikanten und den Zuhörenden Spaß machen: „Ich dachte mir, dass die Menschen für diese Aktion sicher etwas spenden wollten. Ziemlich schnell kam mir der Gedanke, dass es den Obdachlosen in Zeiten von leergefegten Städten noch schlechter gehen muss als sonst im Winter. Und so bin ich schnell auf die Obdachlosenhilfe in Bremen aufmerksam geworden“, erzählt sie. „Ohne Corona wären wir niemals auf diese Idee gekommen und so ist dies vielleicht der Anfang einer neuen Tradition“, kann sich die Kantorin vorstellen.
Spende für Obdachlosenhilfe
Zurück zu allen Meldungen