Malteser. Nachhaltigkeit. Leben.
Nachhaltigkeitsansatz in der Diözese Augsburg
Die Malteser haben einen klaren Auftrag: Seit 950 Jahren haben sie den Menschen im Blick und lindern Not, wo sie nur können. Auch im Umgang mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sehen die Malteser sich diesem hohen Maß an sozialer Verantwortung verpflichtet.
Aus dem Ursprung unseres Auftrags, unserem katholischen Glauben, leitet sich eine besondere Verantwortung nicht nur für den Menschen, sondern auch für die Schöpfung ab. Die globale Herausforderung, wie 10 Milliarden Menschen bis zum Jahre 2050 innerhalb planetarer Grenzen ihre Bedürfnisse befriedigen und friedlich zusammenleben können, beschäftigt auch uns. Deshalb hinterfragen wir kritisch unseren Ressourcenverbrauch und werden klimafreundlicher. In unserer Diözese haben wir verschiedene Maßnahmen sowohl bei unserem Neubau als auch in unseren Arbeitsabläufen berücksichtigt.
Malteser. Nachhaltigkeit. Leben.
Nachhaltiges Handeln – für die Malteser leitet sich aus dem Ursprung unseres Auftrags, dem katholischen Glauben, eine besondere Verantwortung nicht nur für den Menschen, sondern auch für die gesamte Schöpfung ab. Um diese Schöpfung bestmöglich zu erhalten, versuchen wir konsequent unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren und klimafreundlicher zu werden. Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen. An vielen Stellen im Malteserverbund wird bereits nachhaltig agiert, dennoch können diese Bemühungen noch verstärkt werden. Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, um so Fragen zum Thema Umwelt und Ressourcennutzung in den betrieblichen Alltag und in strategische Überlegungen zu integrieren.
Malteser. Klimawald.
Jede Minute wird auf der Erde Wald einer Fläche von 35 Fußballfeldern zerstört. Aber Wald speichert CO2, bietet vielen Tierarten Lebensraum und ist eine riesige natürliche Apotheke. Unsere Welt kann nur dann dauerhaft lebenswert bleiben, wenn wir uns am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren.
Die Malteser wollen Nachhaltigkeit leben. Deswegen haben wir uns entschlossen, zusammen mit den Fuggerschen Stiftungen einen Malteser. Klimawald. mit vorerst 2000 Bäumen im Umland von Augsburg zu pflanzen. Eine Premiere, handelt es sich doch deutschlandweit um das erste Projekt dieser Art unter der Flagge der Malteser. Wir möchten damit unseren aktiven Helfern, Spendern und Partnern eine Urkunde eines gepflanzten Baumes schenken und in unserem Jubiläumsjahr – 60 Jahre Malteser in der Diözese Augsburg - auf andere Geschenke verzichten. Der Ertrag des Waldes fließt in 150 Jahren in die Sozialeinrichtung der Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt, zurück. Somit entsteht ein Kreislauf von Nachhaltigkeit und sozialem Handeln.
Unser Ziel ist es, die Integration von Nachhaltigkeitsbemühungen im betrieblichen Alltag zu schaffen und strategisch umzusetzen. Im Zuge unserer baulichen Maßnahme des Malteserhauses haben wir nicht nur eine Regenwasserzisterne installiert, sondern auch eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen und alle Beleuchtungsmittel auf LED umgestellt. „Unsere Motivation ist es, das Bewusstsein für die gesamte Schöpfung und unsere endlichen Ressourcen zu schärfen und diese in Maßnahmen umzusetzen, die sinnvoll, nachvollziehbar und spürbar nachhaltig sind," so Claudia Britzger stellvertretende Geschäftsführerin Diözese Augsburg.
Aus diesem Grund ist die Pflanzung eines Waldes im Umland von Augsburg folgerichtig bezüglich unseres Anliegens als Wohlfahrtsorganisation mit ihren Grundwerten den Menschen Unterstützung zu geben und das, was uns umgibt, die Umwelt und Schöpfung zu wahren.
Lokal, vor Ort – anfassbar und transparent – Malteser. Klimawald.
Malteser. Regenwasserzisterne.
Wasser unsere wertvollste Ressource
Der Auftrag der Malteser ist es nicht nur den bedürftigen Menschen zu helfen, sondern auch in einem bewussten Umgang mit den uns vorhandenen Ressourcen zu arbeiten – unsere Schöpfung zu bewahren. „Die Klimaerwärmung führt auch in Bayern zu Wasserknappheit. Deshalb haben wir Malteser in Augsburg beim Bau unseres neuen Malteserhauses mit der freundlichen Unterstützung durch die Deutsche Postcode Lotterie die erste Regenwasserzisterne zur Brauchwassernutzung installieren lassen. Somit wird künftig nicht mehr energetisch aufwendig aufbereitetes Trinkwasser die Toilette hinuntergespült. Bei den Maltesern in Deutschland sind wir damit Vorreiter und möchten auch Vorbild für andere Organisationen und Firmen sein und unserer in der Vereinssatzung verankerten Verpflichtung zum Schutz der Schöpfung entsprechen,“ so Alexander Pereira Diözesangeschäftsführer.
Malteser Augsburg Regenwasserzisterne
Laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wird der sich gegenwärtig abzeichnende Klimawandel auch zunehmend negativ auf die Wasserversorgung in Bayern auswirken. Bereits jetzt zeigen sich die aktuellen Entwicklungen in geringeren Grundwasserständen. Neben der Entsiegelung von Flächen, um die natürliche Grundwasserbildung zu begünstigen, sind die Etablierung von kleineren Wasserkreisläufen beispielsweise durch Regenwasserzisternen wichtige Maßnahmen, um künftiger Wasserknappheit vorzubeugen. Hierbei wird das Regenwasser von Dachflächen in eine Zisterne geführt und als Brauchwasser vor Ort genutzt. Die ehemalige Zentrale der Augsburger Malteser, einstige Siemens-Werkstätten, waren stark in die Jahre gekommen und energetisch komplett überholt. Deshalb wurde ein neues Malteserhaus mit Schulungszentrum und Katastrophenschutzhalle auf dem bestehenden Grundstück gebaut. Hierbei wird künftig das Regenwasser von den Dächern des Schulungszentrums aufgefangen und in eine Zisterne überführt. Von dort aus wird es in die Toilettenanlage des Schulungszentrums gepumpt und somit wird verhindert, dass Trinkwasser die Toilette hinuntergespült wird. Zudem kann das Wasser aus der Regenwasserzisterne zur Reinigung der Einsatzfahrzeuge (Rettungsdienst und ehrenamtliche Einsatzdienste) sowie zur Bewässerung der Gartenanlage genutzt werden.
Nach der Anfangsinvestition in die Anlage sind die laufenden Kosten sehr gering und durch die Haltbarkeit von ca. 30 Jahren wird eine langjährige Nutzung ermöglicht. Die momentan nötigen Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung können nur durch vielfältige Instrumente umgesetzt werden, bei denen die Frage „Ob sich das rechnet?“ langfristiger betrachtet werden muss und nicht als Ausschlusskriterium fungieren darf. Rein aus wirtschaftlicher Sicht mag eine Zisterne nicht immer die erwünschte Ersparnis bringen, aber aus ökologischer Sicht hat sie nur Vorteile.
Erwartete Wirkung der Regenwasserzisterne
Seit fast 1.000 Jahren handeln wir Malteser nach dem Leitsatz den Glauben zu wahren und den Bedürftigen zu helfen. Daraus resultiert auch der in der Vereinssatzung des Malteser Hilfsdienstes verankerte Auftrag die Schöpfung zu schützen. Diesem Auftrag entsprechend, haben wir mit dem Bau der Zisterne ein zukunftsorientiertes Signal im Sinne der Nachhaltigkeit in Augsburg gesetzt.
Die Besucher, Kunden, Bedürftigen, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des neuen Malteserhauses sollen einen Denkanstoß zum Thema Klimaschutz erhalten. Als Vorbild wollen wir andere Organisationen und Firmen inspirieren, auch bei ihren Bauunternehmungen in die Umwelt zu investieren. Durch die Nutzung des Regenwassers in den Toiletten des Schulungszentrums werden künftig jährlich 120.000 Liter Trinkwasser eingespart. Eine normale Badewannenfüllung enthält 150 Liter Wasser. Während eines jeden Jahres können somit 800 Badewannen verschwendetes Trinkwasser durch Regenwasser ersetzt werden. Hinzu kommen die Einsparungen bei Fahrzeugreinigung und Gartenbewässerung.
Gedanken um den Schutz des Trinkwassers haben in Augsburg schon seit Langem Tradition. Als wahrscheinlich erste Stadt überhaupt trennte Augsburg seit mindestens 1545 Trinkwasser von Brauchwasser. Das Augsburger Wassermanagement-System ist weltweit einzigartig und wurde 2019 zum UNESCO-Welterbe erklärt. So wie damals die Trennung von Brauch- und Trinkwasser aus hygienischen Gründen erfolgte, werden wir heute die Ressourcen der Natur schützen und der Trinkwasserverschwendung entgegenwirken. Denn Wasser ist wertvoll.
Wasserstadt Augsburg - Augsburg UNESCO-Welterbe
Augsburg wurde am 06.07.2019 mit seinem Wassermanagement-System zum UNESCO Welterbe ernannt. Die ältesten Wassertürme Mitteleuropas stehen idyllisch am Rand des Lechviertels. Drei prachtvolle Renaissancebrunnen schmücken die Altstadt. Vom Rathausplatz über die Lechkanäle durch das historische Handwerkerviertel gehen die Wasseradern durch die Stadt.
Malteser. Mitwirken. Aktiv werden.
Malteser. Photovoltaikanlage.
Mit einer PV-Anlage wird ein Großteil des Tagesbedarfs an Strom selbst produziert und der CO2- Reduzierung deutlich Rechnung getragen.