Mit Elan in der Gemeinschaft
FSJ mal anders
Der Name ist Programm im neuen Elan Café in Speyer, das die Malteser in Kooperation mit der ökumenischen Sozialstation seit August anbieten. Einmal pro Woche kommen hier Senioren mit und ohne demenzielle Einschränkungen zusammen und werden von 10 bis 16 Uhr mit einem aktiven Gemeinschafts-Programm betreut. Die Altersspanne ist groß und reicht von 61 bis 94 Jahren. Nach einer ersten Kennenlern-Phase hat sich eine fidele und harmonische Zwölfer-Gruppe entwickelt, in der es nie langweilig wird – sei es beim gemeinsamen Bewegen, Basteln oder bei Gedächtnis-Spielen.
Mit einer Betreuungszeit von sechs Stunden plus Abholen und nach Hause bringen der Gäste, schenkt das Elan Café pflegenden Angehörigen eine große Entlastung. „Die Familienmitglieder können quasi einen ganzen Tag das tun, wozu sie im Pflege-Alltag nicht kommen: Seien es wichtige Erledigung oder eine Tasse Kaffee mit der besten Freundin“, erklärt Bianca Knerr-Müller, die das Speyerer Pilotprojekt leitet. „Auch 24-Stunden-Pflegekräfte können an diesem Tag ihre Auszeit nehmen, ohne dass die Familie einspringen muss.“
Die längere Betreuungszeit wird durch ein gemischtes Team aus ehrenamtlichen Demenzbegleitern und fest angestellten Teilzeitkräften ermöglicht. Zudem unterstützen Pflege-Schülerinnen und -Schüler die Gruppe. Auch Lina, die gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei den Maltesern absolviert, ist fest in das Elan-Café-Team eingebunden. Sie begleitet den Fahrdienst, kümmert sich um Materialien und Einkäufe, unterstützt die Programm-Planung der Teilzeitkräfte und hilft aktiv in der Betreuungsgruppe mit. „Ich habe durch meine Oma schon einige Erfahrungen im Umgang mit Demenz, aber im Elan Café lerne ich noch viel dazu“, berichtet sie. „Wir denken für die Gäste ein paar Schritte vor, geben Anstöße zum selbst aktiv werden und haben natürlich auch viel Geduld.“
Die Freude und das Aufblühen der Gäste begeistert sie immer wieder: „Die Stimmung ist meistens gut. Man kennt sich mittlerweile und die bunt gemischte Gruppe hat ihren ganz eigenen Humor und tauscht sich gerne untereinander aus“, erzählt Lina. „Auch wenn der Elan-Café-Tag für mich immer recht lang und anstrengend ist, mache ich es sehr gerne, weil ich schon früh am Morgen beim Abholen der Gäste weiß: Hinter der Tür wartet ein Teilnehmer auf mich und fragt freudig "Geht’s wieder los?."