Wendelstein. „Als wir vor drei Jahren angefangen haben mit dem Krankentransport, wurden wir von manchen Kollegen der Rettungswachen kritisch beäugt – inzwischen sind wir als vollwertiger Partner anerkannt“, freut sich Roland Schiffmann. Der neue Ortsbeauftragte der Malteser in Wendelstein war in leitender Funktion dabei, als es am 15. Januar 2021 erstmals hieß: „Die Krankentransportwache in Wendelstein ist einsatzbereit!“
Als Dienstleistung für den Rettungsdienstzweckverband Mittelfranken Süd übernehmen die Malteser in Wendelstein seitdem den Krankentransport für die Region. An der Dienststelle Wendelstein stehen dafür zwei Krankentransportwagen (KTW) bereit; ein festes Team von fünf Einsatzkräften besetzt die Wache an sieben Tagen die Woche mit jeweils zwei Personen. Verantwortet wird der Stellplatz Wendelstein von der Malteser-Rettungswache Nürnberg-Eibach. Die Eibacher Wache und damit auch der KTW-Stellplatz Wendelstein werden inzwischen von Sebastian Taschner geleitet. Er betont: „Von Wendelstein aus leisten die Malteser einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Notfallvorsorge in der Region.“
Die Einsatzzahlen können sich tatsächlich sehen lassen: Im Jahr 2023 absolvierte das Wendelsteiner KTW-Team insgesamt 1531 Einsätze, davon 1239 Transporte und zusätzlich 53 Notfall- beziehungsweise Notarzteinsätze sowie 239 Notfallerstversorgungen, Hilfeleistungen und Fehlfahrten. Hervorzuheben sei vor allem die letzte Zahl, erklärt Roland Schiffmann: „Dass unsere Krankenwagen so regelmäßig auch zu Notfalleinsätzen gerufen werden, haben wir zu Beginn nicht erwartet, das kommt in der Großstadt eher nicht vor. Der Grund liegt aber auf der Hand: Die Wendelsteiner KTW füllt sozusagen eine Versorgungslücke, denn die nächstgelegenen Rettungswachen sind Feucht, Schwabach, Allersberg und Eibach.“
Ob nun für den Krankentransport oder zu einem Notfall – angefordert werden die Wendelsteiner Helfer von der Integrierten Leistelle Schwabach. „Mit den dortigen Kollegen pflegen wir ein sehr gutes Miteinander, das wird mir immer wieder von unseren Einsatzkräften bestätigt“, sagt Sebastian Taschner. Ein sehr gutes Miteinander, so erzählen Taschner und sein Stellvertreter Gerhard Theißler, herrsche auch zwischen den hauptamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst und den ehrenamtlichen Sanitätern der Wendelsteiner „Helfer vor Ort“-Gruppe. Gerhard Theißler betont: „Hier in Wendelstein gibt es wirklich viele motivierte Malteser, das sieht man auch daran, dass sich immer wieder Wendelsteiner Ehrenamtliche zu Fortbildungen in der Nürnberger Rettungswache anmelden.“
Diese vielschichtige Zusammenarbeit über Landkreis- und Bistumsgrenzen hinweg – Wendelstein ist Gliederung der Malteser in der Diözese Eichstätt, Nürnberg-Eibach Teil der Diözese Bamberg – habe sich in den vergangenen drei Jahren mehr als bewährt, lobt Christian Alberter, Eichstätter Diözesangeschäftsführer: „Ich bin mir sicher, dass unsere verbandsinterne Zusammenarbeit mit den Nürnberger Maltesern hier in Wendelstein die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Durch die Zusammenarbeit von Hauptamt und Ehrenamt, und das diözesanübergreifend, ist eine Vorzeigedienststelle entstanden, auf die wir sehr stolz sind.“