„Eine irrsinnige Freude am Glauben“

Als Segensdichterin der Malteser war Lena Thiermann auf dem Eichstätter Altstadtfest präsent. Foto: Christian Klenk

Eichstätt. Übers Ehrenamt ins Hauptamt: Lena Thiermann 29, studierte Kunsthistorikerin aus Eichstätt, koordiniert seit Juni dieses Jahres den Bereich Pastoral für die Malteser im Bistum Eichstätt und im Bistum Augsburg.

Zu den Maltesern kam sie über die Ausbildung zur Seelsorgebegleitung, die sie gemeinsam mit ihrem Mann absolvierte. „Wir wollten beide etwas in Richtung Seelsorge machen, dachten dabei erst an das Kriseninterventionsteam, haben uns aber dann für etwas Niederschwelligeres entschieden“, erinnert sie sich. Zunächst war Lena Thiermann in Awarenessteams auf Festivals und in der Hochschulseelsorge im Einsatz und konnte sich schon bald vorstellen, dies auch hauptberuflich zu machen. 

Als Koordinatorin Pastoral kümmert sie sich nun um die ehrenamtlichen Seelsorgebegleiterinnen und Begleiter, die in den Bereichen Festivalseelsorge, Segensdichter, Wegbegleitung und im Projekt „Offenes Ohr“ aktiv sind. „Die brauchen natürlich Unterstützung in ihren Projekten, da arbeite ich quasi hinter den Kulissen zu. Ich hoffe auch, nächstes Jahr neue Seelsorgebegleiter ausbilden zu können“, so Thiermann. „Außerdem bin ich für alles, was mit Kirche, Gott und Jesus zu tun hat zuständig, hier in der Geschäftsstelle und in den beiden Bistümern.“ 

So organisiert sie Messen, Gottesdienste und Andachten, geht mit in die Einsätze ihrer Ehrenamtlichen - versucht aber auch, das katholische Profil der Malteser in den Alltag ihrer Kolleginnen und Kollegen zu bringen. Mit wöchentlichen Impulsen, aber auch mit kleinen Gesten. Neben der Kaffeemaschine in der Diözesangeschäftsstelle hängt seit kurzem ein Bild des heiligen Drogo von Sebourg, der als Schutzpatron der Kaffeetrinker gilt, daneben der Spruch „Gottes Freundlichkeit durchflute dich wie eine  gute Tasse Kaffee am frühen Morgen“.

Es mache für sie wenig Sinn, jemanden zur Religiosität zu zwingen, etwa täglich zum Gebet antreten zu lassen, sagt Lena Thiermann. „Es soll vor allem Spaß machen. Ich selber habe eine irrsinnige Freude am Glauben, ich habe eine irrsinnige Freude an Jesus, das möchte ich gerne weitergeben. Und ich denke, das funktioniert am besten mit kleinen, netten Aktionen, die nicht streng und statisch sind.“

An der Seelsorge, die eben bei den Maltesern weit niederschwelliger ausgerichtet ist als in der kirchlichen Pastoral gefällt ihr außerdem das Gefühl, anderen wirklich helfen zu können: „Das habe ich schon auf meinem ersten Festivaleinsatz auf dem Summer Breeze in Dinkelsbühl gemerkt. Da war so ein großer Bedarf da, sich einmal aussprechen zu können - das ist schon sehr erfüllend, wenn man merkt, etwas zu bewirken, weil man da ist.“


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